Der Novembergrat ist ein schöner Aufstieg im Schwierigkeitsgrad 1+ auf den Schneeberg. Außer man versteigt sich. Dann ist es schwieriger.
Am Tag vor Weihnachten wollen wir eine Runde auf oder über den Schneeberg gehen – ohne uns aber von Anfang an festzulegen wo wir hinaufgehen wollen. Als wir aus dem Bus aussteigen, legen wir uns einmal fest Richtung Breite Ries zu gehen. Das läßt uns die Optionen Nandlgrat, oder Novembergrat offen.
Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Bozen zu dieser Tour für dich finden.
Nördlicher Grafensteig
Wir queren die Skipiste und folgen dem Forstweg, der durch den Wald quert. Auf den gelben Wanderschildern ist die Breite Ries angeschrieben, weil diese im Winter eine beliebte Möglichkeit (Aufstieg und Abfahrt) für Skitourengeher ist.
Bis zur Breiten Ries sind wir etwa 1,5 Stunden unterwegs.
Auch heuer gibt es kurz vor Weihnachten wieder eine Warmfront, die fast den ganzen Schnee weggetaut hat und es heute herbstlich angenehm macht. Um Schnee, oder Eis, müssen wir uns heute also nicht wirklich Gedanken machen. Für den Fall der Fälle, haben wir beide Grödel (oder Snowspikes) mit.
Spätestens hier müssten wir uns entscheiden, ob wir nach rechts hinauf über den Nandlgrat gehen wollen, oder gerade aus Richtung Novembergrat. Beim Aufstieg hierher haben wir uns auf den Novembergrat festgelegt.
Die Breite Ries queren wir also und folgen dem Nördlichen Grafensteig nach Süden.
Ich mag den Nördlichen Grafensteig zwischen Edelweisshütte und der Station Baumgartner nicht besonders gerne, weil er schmal und erdig rutschig ist. Das Waldstück nach der Breiten Ries ist ein solches das ich, ob eben dieser Beschaffenheit, nicht mag. Schließlich queren wir aber die Krumme Ries und der nächste Waldabschnitt ist schon der, an dem wir auf den Novembergrat abbiegen.
Novembergrat
Der Novembergrat ist an sich recht schön markiert. Wenn man ein bisschen aufpasst und schaut wo die nächste Markierung aufgesprüht ist, kann man sich nicht verirren – sofern kein Schnee liegt und die Markierungen verdeckt.
Wie ich zu Beginn schon angedeutet habe, ist es mir gelungen vom Weg abzukommen. Wir sind einen sehr hübschen Pfeiler in anregender 2er Kletterei hinaufgestiegen – nur um oben zu bemerken, dass zwar die Aussicht grandios von dort ist, an einen Abstieg auf einer der anderen Seiten aber nicht zu denken wäre.
Läßt man solche Abstecher aus, ist der Novembergrat durchaus für jeden machbar. Auch für geübte Kinder.
Was ich aber sagen muss: Vom unteren Teil sieht der Novembergrat kürzer aus, als er wirklich ist. Man gewinnt zwar zuerst rasch an Höhe, aber der Weg führt dann mit geringerer Steigung, bzw. kurzen Abstiegen, deutlich länger dahin, bis man am Schneeberg-Plateau herauskommt, als ich es von unten eingeschätzt hätte.
Vom Einstieg bis zum Ausstieg sind wir – inklusive Pfeiler-Umweg – fast 2 Stunden unterwegs bis wir das Plateau, kurz vor dem Damböckhaus, betreten.
Zahnradbahnweg
Als Abstieg wählen wir den Zahnradbahnweg, nachdem wir wenigsten einen Gipfelsieg am Waxriegel (1.888m) gefeiert haben. Das „Feiern“ wird allerdings durch den starken Wind sehr abgekürzt und wir machen uns an den Abstieg Richtung Salamander-Bergstation.
Bei der Station Baumgartner sind Sitzgelegenheiten vorhanden und ein gewisser Windschutz gegeben. Dort machen wir eine ausgedehntere Jausenpause.
Ab der Station Baumgartner ist der Zahnradbahnweg durchgängig ein Schotterweg. Das ist jetzt nicht so wahnsinnig aufregend – andererseits hatten wir am Novembergrat heute schon genug Aufregung.
Für den Abstieg – inklusive Pausen – brauchen wir vom Damböckhaus bis zum Bahnhof Puchberg am Schneeberg recht genau 3 Stunden. Da jede Stunde ein Zug fährt, ist dieser Bahnhof als Tagesziel ein sehr geeignetes.
Tourdaten
Fazit
Der Novembergrat ist super schön! Veronika und ich haben die Kletterei sehr genossen. Der Abstieg über den Zahnradbahnweg ist lange, aber ein schöner Ausgleich zur Kletterei.
Danke für die Beschreibung! Hab die Tour am Freitag gemacht und war überrascht, wie anspruchsvoll und ausgesetzt der Novembergrat war. Sollte man nicht unterschätzen! War in 90 Minuten beim Einstieg und nach einer guten Stunde dann oben am Plateau, wo sehr viel los war – ein ordentlicher Unterschied zur einsamen Tour.
Retour ebenfalls übe den Zahnradbahnweg, hab dann sogar den Zug um 15h36 erwischt.
Die Beschilderung war nicht immer ganz eindeutig, mit deinen Infos war aber alles gut zu finden. Danke, hat viel Spaß gemacht und wird sicherlich wiederholt 🙂