Gemütliche und großteils einsame Winterwanderung mit drei urigen Hütten, von denen zwei sogar im Hochwinter geöffnet haben. Von Rohrbach an der Gölsen Bahnhof über die Lindensteinhütte zur Hainfelder Hütte (offen) und über die Liasenböndlhütte (offen) nach Hainfeld.
Verbindungen mit Bahn und Bus von Linz
Wir empfehlen von Linz diese Verbindungen für die Hin- und Rückfahrten zur Tour:
Meine Tour startet direkt beim Bahnhof Rohrbach. Ich folge der Dreikreuzstraße nach Süden bis zur Gölsentaler Bundesstraße. Hier biege ich rechts auf die Bundesstraße ab und zweige nach etwa 60 Metern nach links auf einen asphaltierten Fahrweg ab.
Hier beginnt die grüne Markierung, die mich ab nun begleiten wird. Außerdem überrascht mich die Landschaft mit einem durchgehend weißen Winterkleid. Wo halb Österreich derzeit mit Schneemangel kämpft, liegen hier gut 30-40 cm weiße Pracht.
Ich folge dem geräumten Fahrweg leicht ansteigend hinauf zum Schadhof. Hier tauche ich endgültig in eine märchenhafte Winterlandschaft ein. Ich stapfe in nur mäßig ausgetretenen Spuren über eine Wiese, durch tiefe Stille und bewundere den Raureif auf den Bäumen und die glitzernden Kristalle im Schnee.
Schon bald erreiche ich den Waldrand und folge dort alten Strommasten an einem schmalen Waldweg weiter geradeaus in den Schäfgraben. Es folgen wieder eine Wiese und ein Zaun, den ich den Spuren folgend übersteige, sowie ebeneres Gelände, hin zu einem weiteren Gehöft. Hier geht es der gründen Markierung folgend, direkt durch den Hof des Gebäudes und die Scheune hindurch zu einem geräumten, gut begehbaren Forstweg.
Die Bäume bewerfen mich immer wieder mit Schnee – aber ich begegne keiner Seele. Erst, als nach zwei Kehren die Lindensteinhütte in Sicht kommt, treffe ich zum ersten Mal auf einen anderen einsamen Wanderer.
Von der Lindensteinhütte zur Hainfelder Hütte
Ich lasse die geschlossene Lindensteinhütte rechts liegen und folge dem breiten Forstweg und der grünen Markierung ostwärts. Im lichten Buchenwald verzweigt sich der Weg dann und ich nehme den rechten, schmaleren Weg mit nun blauer Markierung.
Es wird vorübergehend ziemlich steil aber der Weg ist gut begehbar und nicht eisig. Dennoch bin ich froh, dass ich meine Wanderstöcke dabei habe.
Bei einer markanten Wegkreuzung mit verwitterten Holzschildern zweigt der Steig zur Hainfelder Hütte dann scharf rechts ab und die Markierung ist ab nun rot und blau. In engen Serpentinen folge ich dem Weg, zuerst noch im Wald dann über eine Lichtung mit tiefverschneitem Bankerl hinauf über einen Rücken.
Nach kurzer Zeit mündet der Pfad auf eine geräumte Forststraße. In wenigen Minuten – aber noch einmal sehr steil – geht es dann auf dieser Forststraße zur Hainfelder Hütte. Hier kehre ich ein und finde gerade noch ein Platzerl zum Dazusetzen. Die Hütte ist nicht groß aber wunderbar gastfreundlich. Außerdem kochen die netten Wirtsleute auch noch ausgezeichnet und ich lasse mir die hausgemachte Fritatten-Rindsuppe schmecken.
Von der Hainfelder Hütte über die Liasenböndlhütte nach Hainfeld
Nach der kurzen Rast folge ich dem Weg auf dem ich gekommen bin, zurück bis zu der markanten Kreuzung und nehme diesmal den Weg, leicht abfallend Richtung Liasenböndlhütte.
Es geht in gemütlichen Serpentinen durch den Wald und über eine Schneise. An einer weiteren Kreuzung folge ich dem roten Weg, wieder Richtung Liasenböndlhüttem bzw. Hainfeld.
Zehn Minuten und ein paar Waldserpentinen später habe ich auch schon die Liasenböndlhütte erreicht, die heute ebenfalls bewirtschaftet ist.
Gut gesättigt, lasse ich sie aber links liegen und mache mich an den weiteren Abstieg. Dafür folge ich der unmarkierten, geräumten Forststraße von der Hütte nach Hainfeld. Leicht abfallend bringt sie mich langsam, aber sicher, aus der einsamen Winterwelt zurück in die Zivilisation.
Ich entdecke einen noch sehr einsam gelegenen Erlebnisparcour mit Waldspielplatz und begegne einigen rodelnden Familien, bis dann nach einer Kurve plötzlich die Kirche und das Umspannwerk von Hainfeld vor mir liegen. Innerhalb weniger Minuten bin ich aus der Natur zurück in der Stadt.
Vom Hainfelder Linzerkipferl nach Wien
Auf Google Maps suche ich mir erst nun einmal heraus, wo der Bahnhof liegt. Leider ist er am anderen Ende der Kleinstadt und so versäume ich nun gerade (wie fast immer bei meinen Wanderungen) den stündlich verkehrenden Zug.
Deshalb gehe ich noch auf einen Kaffee in das (zumindest für mich) neue „Rösthaus“, ein sehr gemütliches Lokal, das mich mit einem exzellenten Linzerkipferl und einem Verlängerten verwöhnt. So vergeht die Zeit wie im Flug und schließlich mache ich mich auf die letzten 500 Meter zum Bahnhof.
Tourdaten
Die Route in Zahlen: 3:00 Std Wandern 600 HM 600 HM 10 km GPX Track
Barbara liebt die Weite, die Einsamkeit aber auch die Kameradschaft in den Bergen und entdeckt gerne Neues. „Sobald ich in der Natur bin, bin ich ganz ich. Die Natur zeigt mir klar, was ich wirklich zum Leben brauche – und glücklicherweise passt das immer in einen Rucksack. Sparsamer Umgang mit Ressourcen ist für mich immer schon einfach logisch gewesen, deshalb bin ich, wenn möglich, öffentlich unterwegs oder strample auch mal per E-Bike zur Bergtour.“ Barbara unterstützt Bahn zum Berg als Konzeptfreak und Textprofi mit ihren Marketingideen.