Verliebt in die Wachau bin ich schon lange, auch in die Etappe 2 des Welterbersteigs, die von Dürnstein nach Weißenkirchen führt. Diese Etappe ist relativ lang und hat nur eine kleine Schwäche im Mittelstück: Forststraßen. Aber die zahlreichen, wunderbaren Highlights am Weg entschädigen dafür.
In Wien-Heiligenstadt steige ich in den Zug nach Krems. Links neben dem Kremser Bahnhofvorplatz befinden sich die Bussteige für die Wachau-Busse. Der 715er ist der richtige, er pendelt stündlich zwischen Melk und Krems. Dürnstein-Parkplatz 2 steige ich aus.
Zur Ruine Dürnstein
Links der Bushaltestelle befindet sich die Rad- und Fußgängerunterführung der Wachau Bundesstraße B3. Der einzige Weg in die Dürnsteiner Altstadt. Ich wähle die zweite Aufstiegsroute zur Ruine Dürnstein, den Eselsteig. Der erste Aufstiegsweg ist einfacher, aber meistens sehr stark frequentiert. Der zweite, Eselsteig genannt, biegt gleich nach dem Kremser Tor nach rechts ab.
Nach einem kurzen, steilen Aufstieg erreiche ich die Ruine Dürnstein. Wunderschöne Ausblicke nach Dürnstein und Weißenkirchen bieten sich hier. Nach ausgiebigem Genuss dieser verlasse ich die Ruine wieder.
Der Weiterweg beginnt direkt unter der Ruine und führt nach rechts in den Wald Richtung Fesslhütte, er wird zunehmend felsiger.
Tolle Aussicht auf der Kanzel
In einem weiten Bogen führt der Pfad zur Fesslhütte und nachher zur Kreuzung Vogelbergsteig und Kanzel. Beides kann man durch die Bäume schon von Weitem erkennen.
Die Einkehr in der Fesslhütte ist sehr empfehlenswert. Nette Bedienung, gute Weine und hervorragendes Essen.
Natürlich statte ich der Kanzel, einer kleinen felsigen Plattform, dem Vogelberg vorgelagert, einen Besuch ab. Auf die herrliche Aussicht möchte ich nicht verzichten. Ich komme ins Gespräch mit einer Wachauerin, die mir als nächste Tour die Wanderung auf den Jauerling empfiehlt. Sie sei meist mit dem Auto unterwegs, sagt sie, daran ärgere sie, dass sie immer zum Ausgangspunkt zurück kehren müsse. Tja, was soll ich sagen.
Weiter nach Weißenkirchen
Ich kehre zur Kreuzung Vogelbergsteig zurück. Der weitere Wegverlauf nach Weißenkirchen richtet sich nach der Geländeform und mäandert entlang zahlreicher Taleinschnitte durch den Wald. Achtung: bei der Weggabelung Tiefentalgraben lässt die Markierung des Welterbesteigs aus. Bitte hier, wie am Bild erkennbar, rechts auf der Forststraße bleiben.
Nach ein paar Kilometern im Wald erreichen ich die Weißenkirchner Weingärten und der Blick weitet sich wieder.
Ab hier geht es auf dem Achleitner Panoramaweg auf schmalen Pfaden durch Wald und Flur weiter nach Weißenkirchen. Für mich beginnt hier der schönste Streckenabschnitt.
Man muss sich hier einfach neu verlieben in die Wachau: die Aussicht nach Weißenkirchen ist prachtvoll und die Freude auf ein gutes Achterl wird größer. 🙂
Von Norden her erreiche ich Weißenkirchen und gelange über den Kirchensteig in die historische Altstadt. Gegenüber der Kirche befindet sich übrigens die älteste, in Betrieb befindliche Schule Österreichs – aus dem 14. Jahrhundert! Zum Ende der Tour hinunter zum Donauufer, wo sich die Rollfähre nach Sankt Lorenz und meine Bushaltestellte befindet.
Vor der Heimfahrt statte ich aber dem hiesigen Bauernladen und dem Weingut Mang noch einen Besuch ab. Belohnung muss sein. 🙂 Demnächst werde ich den Jauerling erklimmen und den Vogelbergsteig erkunden, beschließe ich, bevor ich in den Bus steige.
Von Weißenkirchen führt übrigens die Etappe 3 des Welterbesteigs durch das berühmte Rote Tor nach Spitz an der Donau.