Durch den Spitzer Graben, Wachau still und aussichtsreich

Blick zurück zur Donau. Foto Veronika Schöll

Ich wandere von Spitz durch den Spitzer Graben zur Burg Oberranna und über die Ruine Hinterhaus zurück nach Spitz. Teilweise am Welterbesteig 04.

Ach Wachau, du bist zu jeder Jahreszeit schön, auch jetzt im Frühling. Und deshalb ein sehr beliebtes Aussichtsziel. Auch wenn die Marillenblüte ist schon vorbei ist. Sehr viele Besucher:innen haben das Angebot, die Wachau Buslininen an zwei Wochenenden Ende März gratis benützen zu können um die blühenden Marillenbäume zu besuchen, in Anspruch genommen. Toll!

Ich suche mir trotzdem eine Tour etwas abseits der „Hauptverkehrsrouten“ aus. Der Start der Wanderung ist die Bushaltestelle Spitz an der Donau Rollfähre. Dorthin von Wien mit der Franz-Josefs-Bahn nach Krems und dann mit dem Bus weiter. Oder, wie es hier vorgeschlagen wird, vom Westbahnhof mit dem CJX nach Melk und dann mit dem Bus nach Spitz. Beides dauert ungefähr gleich lang. Auch von Linz und St. Pölten kommst du öffentlich flott zum Ausganspunkt der Tour.

Bahnhof Heiligenstadt, erst der nächste Zug geht nach Krems. Foto Veronika Schöll
Bahnhof Heiligenstadt, erst der nächste Zug geht nach Krems. Foto Veronika Schöll

Von Spitz nach Oberranna

Von der Bushaltestelle wandere zum malerischen Kirchenplatz von Spitz. Die Wanderroute ist hier schon als Spitzer Graben Panoramaweg angeschrieben und durchgehend grün-orange markiert. Der erste Streckenabschnitt nach Mühldorf ist fast ident mit dem Welterbesteig 04.

Wegweiser in Spitz an der Donau. Foto Veronika Schöll
Wegweiser in Spitz an der Donau. Foto Veronika Schöll

Auch diesmal kann ich am Café Donauprinzessin nicht vorbeigehen und gönne mir ein köstliches Mohneis. Dann geht es aber wirklich los. Am Kirchenplatz biege ich nach links ab und folge dem Kirchensteig an zahlreichen Weingütern, dem Friedhof und dem Burgberg (1000-Eimerberg) vorbei, zuerst durch Quitten. In Radlbach nach rechts hinauf in die Weingärten. Ein vorletzter Blick auf die Donau, deren Tal ich jetzt verlasse.

Kirchplatz in Spitz. Foto Veronika Schöll
Kirchplatz in Spitz. Foto Veronika Schöll

Die Wanderung führt durch historische, terrassierte, teilweise eindrucksvoll steile Weingärten – den besten Rieden des Landes – lichte Eichenwälder und Trockenrasengebiete in Richtung Mühldorf durch den Spitzer Graben. Ich folge hier den weißen Markierungen des Welterbesteigs, man kann aber auch den grün-orangen des Panoramawegs treu bleiben.

Ein letzter Blick zur Donau von der Zornberghütte. Foto Veronika Schöll
Ein letzter Blick zur Donau von der Zornberghütte. Foto Veronika Schöll

Ich komme am schönsten Jausenplatz des Weges – der Zornberghütte – vorbei. Sie ist von 1.Mai bis Ende Oktober einfach bewirtschaftet. Es raschelt im Laub und ich entdecke eine wunderschöne Smaragdeidechse.

Smaragdeidechserich auf Brautschau. Foto Veronika Schöll
Smaragdeidechserich auf Brautschau. Foto Veronika Schöll

Kurz vor Mühldorf führt der Weg nach Niederranna, vorbei am Barockschlösschen Brandhof und der malerischen Pfarrkirche. Beindruckend sind die riesigen Marillengärten. Weiter zur Burg Oberranna, wo ich den höchsten Punkt – 450m – der Tour erreicht. Die Burg ist in Privatbesitz und seit der Schließung des Burghotels leider eine Baustelle. Hübsch ist sie trotzdem.

Nach Unterranna geht es hier entlang! Foto Veronika Schöll
Nach Unterranna geht es hier entlang! Foto Veronika Schöll
Marillengärten mit Frostschutz, Pfarrkirche Unterranna. Foto Veronika Schöll
Marillengärten mit Frostschutz, Pfarrkirche Unterranna. Foto Veronika Schöll
Burg Oberranna. Foto Veronika Schöll
Burg Oberranna. Foto Veronika Schöll

Vom Mühldorf zur Ruine Hinterhaus

Ich wähle den Burgsteig für den Abstieg nach Mühldorf. Hier lohnt es sich im Weißen Rössl einzukehren. Ich habe meine mitgebrachte Jause schon auf einem sonnigen Bankerl am Weg verzehrt. Kaffeepause muss aber doch sein. Leider habe ich die Nacht vorher nicht gut geschlafen und das Coffein hilft mit das Nachmittagstief zu überbrücken :-). Das Brodkaffee im Bäckereinmuseum ist leider wegen Krankheit geschlossen, im Café Extrazimmer nebenan gibt es aber auch guten Kaffee. Hier an der Bushaltestelle gegenüber des Kaffeehauses endet die 4. Etappe des Welterbesteigs. Aber ich will noch nicht zurück. Die Etappe 05 mitzunehmen, dafür sind meine Beine nicht mehr frisch genug. Diese Etappe führt von Mühldorf über den Jauerling nach Spitz (+ 5 Stunden).

Hauerhaus mit Rauchkuchl. Foto Veronika Schöll

Ich bleibe dem Spitzer Panoramweg treu, der geht nach kurzer Zeit auf der Ottenschlager Straße auf dem Radweg entlang des Spitzer Bachs weiter. Bei Elsarn am Jauerling wechsle ich auf die andere Talseite. Ein Asphaltsträßchen fast gänzlich ohne Verkehr bringt mich durch Vießling nach Gut am Steg. Hier fallen mir schöne, historische Bauern- und Hauerhäuser mit Rauchküchen auf.

Zwischen Laterne und Stein rechts abbiegen. Foto Veronika Schöll
Zwischen Laterne und Stein rechts abbiegen. Foto Veronika Schöll

Kurz bevor ich wieder auf die Ottenschlager Straße treffe, biege ich nach rechts ab Richtung Wald und wandere zur Ruine Hinterhaus. Vom Burgfried hat man eine tolle Aussicht über die Wachau.

Spitzer Steig - Steirer Höhe. Foto Veronika Schöll
Spitzer Steig – Steirer Höhe. Foto Veronika Schöll
Aussicht vom Burgfried - Ruine Hinterhaus. Foto Veronika Schöll
Aussicht vom Burgfried – Ruine Hinterhaus. Foto Veronika Schöll

Zurück nach Spitz

Der Spitzer Steig führt hinab nach Spitz. Unter der Wachaubahn durch Richtung Zentrum überquere ich die Ottenschlager Straße beim Kreisverkehr und wandere entlang der Donau zur Anlegestelle der Rollfähre. Ich liebäugle mit einer kleinen, flüssigen Belohnung im Spitzerl. Allerdings fährt der Bus Richtung Krems gerade in die Haltstelle ein – in Krems lässt es sich auch gut jausnen 🙂

Abstieg nach Spitz. Foto Veronika Schöll
Abstieg nach Spitz. Foto Veronika Schöll

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   7:00 Std Wandern   700 HM   700 HM   21 km   GPX Track

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