Bedeckter Himmel daheim. Anderswo aber scheint die Sonne, vermeldet die ZAMG. Also auf ins untere Ennstal, eine Region, die von per Zug gut erreichbar ist und viele Wandermöglichkeiten bietet.
Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Klagenfurt zu dieser Tour für dich finden.
Von Wien Hauptbahnhof oder Meidling fährt man auf der Westbahnstrecke in einer Stunde nach Amstetten. Weiter geht es auf der Rudolfsbahn, in der Regel mit modernen Cityjet-Regionalzügen (in denen es übrigens – wie auch im Railjet – WLAN gibt), über Waidhofen binnen 45 Minuten nach Weyer. Die Züge fahren im Stundentakt, am Wochenende ab Amstetten teilweise im 2-Stunden-Takt und sind fast immer pünktlich unterwegs.
Wanderung: eine von etlichen Tourenmöglichkeiten im Raum Weyer
Vom Bahnhof biegt man nach rechts in die Bahnpromenade ein. Bald schon trifft man auf den ersten Wegweiser Richtung Rotmäuer. Die Gehzeit ist mit 1:30 Stunden angeschrieben – eine Angabe, die, wie sich im weiteren Verlauf der Wanderung zeigt, für mein eher moderates Gehtempo recht zutreffend ist.
Rotmäuer
Die Route ist rot markiert, führt südlich am Kreuzberg vorbei in die Au und weiter auf den bewaldeten Mittelgebirgszug hinauf, dessen höchste Erhebung das Feichteck bildet. Abschnittsweise folgt man dabei einem idyllischen alten Ziehweg, vorbei an kleineren Felswänden. Im oberen Teil des Anstiegs ist ein kurzer, etwas steilerer Abschnitt zu bewältigen; dann verflacht das Gelände, und es geht auf einem Forstweg, schließlich auf einem Pfad zum Rotmäuer-Gipfel (837m).
Von hier oben bietet sich nicht nur eine feine Aussicht zu den umliegenden Höhenzügen und Gipfeln der Oberösterreichischen Voralpen, sondern auch zu etlichen Gesäusebergen, sowie schöne Tiefblicke ins Ennstal und nach Weyer. Überdies gibt es hier auch Getränke (in einer Box bzw. in Kisten)!
Falkenstein
Ebenfalls markiert ist der Anstieg auf den benachbarten Falkenstein (993m), der von den Rotmäuern in guten 30 Minuten erreicht ist.
Auch dieser Gipfel ist aussichtsreich – der Höhenzug vom Almkogel zum Burgspitz auf der anderen Talseite erscheint zum Greifen nah, ennsabwärts hingegen zieht der imposante Schieferstein die Blicke auf sich.
Der Abstieg zurück nach Weyer folgt dem Anstiegsweg. Während man durch den Wald und später über die Wiesen talwärts wandert, fallen weitere lohnende Wanderziele ins Auge – Ennsberg, Rapoldeck, Gaflenzer Kaibling… Grund genug, bald wieder in diese Gegend zurückzukehren!
Von Weyer fahren die Züge Richtung Amstetten um 12 Minuten nach der vollen Stunde ab. Hat man noch Zeit, so bietet sich ein Abstecher von der Bahnpromenade zum Marktplatz an. Die Rückreise nach Wien verläuft wie die Anfahrt über Amstetten, wo man aus dem Regionalzug in den Railjet umsteigt. Insgesamt beträgt die Fahrzeit in die Bundeshauptstadt 1 3/4 Stunden. Mit dem Auto würde man übrigens 30 Minuten länger benötigen, errechnet einer der gängigen Routenplaner im Internet. Und zwar ohne Pausen, Stau und Parkplatzsuche. Genug Zeit also, um vom Wiener Hauptbahnhof oder von Meidling mit der Schnellbahn bzw. den Wiener Linien oder mit dem Fahrrad zu den meisten Wohnadressen in Wien zu gelangen – womit man bei dieser Tour mit Öffis zumindest gleich schnell unterwegs ist wie in einem PKW. Nicht zu reden von den vielen Möglichkeiten, die Fahrzeit im Zug angenehm zu verbringen – sei es nun ruhend, plaudernd, lesend, im Internet surfend, die Aussicht genießend, oder auf der Westbahnstrecke im Speisewagen bei einem erfrischenden Getränk.