Über die Hohe Veitsch, von Mürzsteg nach Niederalpl

Aussichtsreiche Überschreitung von Mürzsteg über den Gipfel der Hohen Veitsch (1.981 Meter) nach Niederalpl. Gerne auch in die andere Richtung, beides hat Vor-und Nachteile. Wanderbeginn in Niederalpl: früh aufstehen – nur der erste Bus des Tages geht morgens nach Niederalpl Passhöhe. Tourende in Niederalpl Passhöhe nur ein einziger Bus fährt um 17.28 zurück nach Mürzzuschlag.

Die Haltestelle Niederalpl Passhöhe wird vom Bus 189 nur Samstag, Sonn- und Feiertag bis inkl. 1. November bedient. In dieser Form ist die Tour nur an diesen Tagen möglich.

Domi und ich wählen die „Langschläferversion“ und steigen erst um 06:58 in Wien Hauptbahnhof in den Railjet nach Mürzzuschlag. Am Bahnhofvorplatz ( Kaplanplatz) steigen wir in den Bus 189 Richtung Mariazell. Bis Mürzsteg Ort. Domi besucht die wunderschöne Pfarrkirche und ich die die öffentlich Toilette im Pfarrhof. Dann kanns los gehen.

Warten auf den Bus und nette Begegnung am Beginn unserer Wanderung. Fotos Veronika Schöll

Auf den Senkstein

Wir gehen die Niederalplstraße entlang, kommen am kaiserlichen Jagdschloss vorbei und biegen dann links in den Wanderweg 3 ab. Weiter durch den Oberen Brunntalgraben und beim Jagdgatter rechts auf den Waldweg. Der steilt recht schnell auf und so sind die ersten 700 Höhenmeter schnell überwunden. Wir erreichen den Senkstein (1.407 Meter) und im Anschluss die Senksteinhütte.

Durch den Wald auf den Senkstein. Foto Veronika Schöll
Durch den Wald auf den Senkstein. Foto Veronika Schöll

Von hier gelangt man auf der Almstraße über den Ramkogel zum Graf-Meran-Haus. Ich habe aber schon bei meiner letzten Tour an dieser Wegkreuzung mit einem Almsteig, der auf einem alten Wegweiser angezeigt wird, geliebäugelt und heute möchten wir ihn gehen.

Der alte Wegweiser macht neugierig – und los gehts. Fotos Dominica Tausch

Hohe Veitsch

Da dieser Steig nicht oft begangen wird, verlieren sich die Steigspuren öfters im Gras, ein paar verblasste Markierungen finden wir.

Später frage ich Andreas Steininger vom Naturpark Mürzer Oberland über diesen Weg. „Das könnte vermutlich der „Schuhtod“ sein, ein alter, aufgelassener Almsteig, der früher vor der Anlage der Forstwege benutzt wurde.“ antwortet er mir.

Über den Schwarzkogel. Foto Veronika Schöll
Über den Schwarzkogel. Foto Veronika Schöll

In einem weiten Bogen gehen wir über den Schwarzkogel auf eben diesem Pfad und stoßen wieder auf den Hauptweg. So gelangen wir über den Seeboden (kleiner Schmelzwassersee) direkt auf den Gipfel der Hohen Veitsch.

Geschafft - Gipfel Hohe Veitsch. Foto Veronika Schöll
Geschafft – Gipfel Hohe Veitsch. Foto Veronika Schöll

Die Aussicht am Gipfel ist gewaltig. Am westlichen Felsabbruch der Veitsch erscheint der Gebirgsstock des Hochschwabs, im Süden die Fischbacher und Mürzsteger Alpen. Im Nordosten die „Wiener Alpen“.

Ein Blick auf die Uhr erlaubt uns eine Jausenpause auf dem einfach bewirtschafteten, aber gemütlichen Graf-Meran-Haus zu dem wir schnell absteigen.

Abstieg über die Sohlenalm

Etwa eine halbe Stunde haben wir Zeit, dann widmen wir uns dem Weiterweg. Diesmal gehen wir rechts am Gipfel der Hohen Veitsch vorbei und halten uns an die Wegweiser Richtung Niederalpl. Auf der Gingatzwiese müssen wir entscheiden, ob wir durchs Rodeltal (etwas alpinerer, recht steiler Steig mit einer versicherten Stelle) rechts vom Wildkamm oder über die Sohlenalm links vom Wildkamm absteigen möchten.

Vor uns der Abstieg links vom Wildkamm. Foto Veronika Schöll
Vor uns der Abstieg links vom Wildkamm. Foto Veronika Schöll

Wir wählen die sanftere Variante und kommen in der herrlichen Nachmittagssonne trotz Bergabgehens ganz schön ins Schwitzen. Die gefasste Quelle auf halbem Weg kommt sehr gelegen.

Auf der Sohlenalm. Foto Veronika Schöll
Auf der Sohlenalm. Foto Veronika Schöll

Über den wunderschönen Almboden der Sohlenalm weiter. Das letzte Stück des Wegerls ist nicht mehr so angenehm. Motorengeheul der Motorräder, die über die Niederalplstraße brausen, macht sich unangenehm bemerkbar. Der Weg ist feucht, rutschig und schmal, für unsere müden Beine schon ein bisserl anstrengend. Aber bald vorbei. Der Pfad kommt direkt bei der Busstation heraus auf die Straße. Von der Hütte bis hierher haben wir etwa drei Stunden gebraucht und wir haben noch etwas Zeit – erfreulicherweise befindet sich auf der anderen Straßenseite ein rustikales Wirtshaus, wo man sich noch ein „Punti“ (O-ton Domi) gönnen kann.

Niederalpl Passhöhe. Foto Veronika Schöll
Niederalpl Passhöhe. Foto Veronika Schöll

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   7:00 Std Wandern   1.300 HM   900 HM   18 km   GPX Track

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