Der Spielmäuer Klettergarten bietet mit Kletterrouten und zwei Klettersteigen mit Varianten und unterschiedlichen Schwierigkeiten für fast jeden eine Menge Kletterspaß. Zu beachten sind die Öffnungszeiten der Anlage. Diese sind von 1. Mai bis 15. September und 15. Oktober bis 15. November täglich 2 Stunden nach Sonnenaufgang bis 2 Stunden vor Sonnenuntergang. Die Anlage ist gesperrt im Zeitraum vom 16.09. bis 14.10. (Hirschbrunft) und vom 16.11. bis 30.04. (Winterruhe).
Anfang September habe ich gleich zwei der Klettersteige nacheinander gemacht. Die Tour verkürzt sich entsprechend, wenn man nur einen Steig klettert. Für die beschriebene Tour habe ich circa 4 Stunden und 45 Minuten gebraucht.
Für mich geht’s vor 5:00 Uhr zuerst mit dem Regionalbus aus der Oststeiermark kommend nach Graz. Da ich nicht zu spät beim Ausgangspunkt ankommen möchte, entscheide ich mich schon am Vorabend für die erste mögliche Verbindung. In Graz nehme ich den Zug bis Mürzzuschlag und dort steige ich in den Bus 189 in Richtung Mariazell um und fahre bis zur Haltestelle „Wegscheid (Gußwerk) Abzw Aschbach“. Bei dieser Haltestelle befindet sich auch der offizielle Wanderparkplatz mit mobiler Toilette, Infotafel und Jausenbankerl und die Felswand hat man hier bereits im Blick. Alternativ gibt es auch den Bus 170 von Kapfenberg.
Info: Die Haltestelle „Wegscheid (Gußwerk) Kirche“ ist eine Spur näher zum Zustieg, aber vor allem für die Rückfahrt, sofern man ein bisschen auf den Bus warten muss, nicht so attraktiv, da es keine Sitzbank gibt. Bei der Hinfahrt bin ich dort ausgestiegen (kann man machen), aber die andere Station ist würde ich sagen die „offizielle“.
Links: Haltestelle Wegscheid Kirche. Rechts: Haltestelle Wegscheid Abzw Aschbach mit Infotafel und mobiler Toilette. Fotos: Alice Frischherz
Zustieg
Von der Haltestelle gehe ich um circa 8:30 Uhr den Wanderweg entlang über ein Bächlein, dann links, bei der nächsten Abzweigung rechts und kurz darauf wieder links in den Wald hinein. Die Abzweigungen sind gut beschildert und der Wanderpfad im Wald ist ausreichend markiert. Nach ungefähr einer Viertelstunde gelange ich zur Abzweigung zu den Klettersteigen: rechts halten. Die Tafel gibt eine Zustiegszeit von weiteren 30 Minuten an, die ich in etwa einhalte. Der Weg führt meistens durch den Wald über Wurzeln und ist mit circa 250 Höhenmetern eher knackig, sodass ich bald die erste Schicht ausziehen muss.
Links: Wegweiser nach rechts mit Info über die Öffnungszeiten. Rechts: Waldweg mit Markierung. Fotos: Alice Frischherz
Links: Abzweigung zu den Klettersteigen. Rechts: Einstieg Olivers Mariazeller Steig. Fotos: Alice Frischherz
Klettersteig Felix‘ Himmelsleiter
An der Felswand angekommen um circa 9:15 Uhr startet an der linken Seite gleich „Olivers Mariazeller Steig“, der an den Infotafeln und im Internet mit B/C beschrieben ist. Bei diesem Steig gibt es nach ungefähr 3/4 der Länge die Variante „Felix‘ Himmelsleiter“ mit ein paar C/D- und einer D-Stelle, für die ich mich entscheide. Würde man an der Wand gleich rechts weiter gehen, gelangt man zu Tristans Kirchbogensteig. Ich wähle zuerst den Mariazeller Steig mit der Variante. Vorher stärke ich mich allerdings nochmals, da im Steig vor mir ein paar Leute sind, denen ich nicht direkt hinterher klettern möchte.
Links: Ausblick auf Felsformationen im Klettersteig. Rechts: Blick auf Felix´ Himmelsleiter von unten mit den Kletterern vor mir. Fotos: Alice Frischherz
Der Klettersteig ist wie in der Topografie beschrieben und durchgehend mit Stahlseil versichert. Es gibt auch an sehr vielen Stellen Stahltritte, die das Klettern erleichtern. Kurz vor meinem Start ist auch die Sonne rausgekommen, welcher ich dann fast den ganzen Steig lang ausgesetzt bin. Die Kletterer vor mir hole ich nach einer Weile ein, bei der Abzweigung zur schwierigen Variante kann ich an ihnen vorbeiklettern, da sie links den leichten Mariazeller Klettersteig wählen. Die Himmelsleiter, die bereits vor der Abzweigung zu sehen ist, ist für mich definitiv ein Highlight. Die Strickleiter ist recht wackelig und wer es nicht gerne so luftig unter den Füßen hat, der sollte sie die schwere Variante lieber nicht klettern. Kurz danach gibt’s die einzige D-Stelle (laut Topo), die mir nicht wesentlich schwieriger vorkommt. Bis zum Ende des Klettersteigs ist es jetzt nicht mehr weit. Ich brauche für den beschriebenen Steig circa 50 Minuten und bin um circa 10:15 Uhr beim Wegweiser.
Links: Angelangt bei der Hälfte von Felix‘ Himmelsleiter. Rechts: Ende des Klettersteigs mit Wegweiser zum Gipfel. Fotos: Alice Frischherz
Gipfel
Am Ende des Steiges gelange ich direkt zum Wanderweg mit einem Wegweiser. Nach links ist der Abstieg nach Wegscheid beschriftet, nach rechts geht’s in nicht mal 10 Minuten zum Gipfel. Ich mache hier erstmal eine kurze Verschnauf- und Essenspause. Da ich mich entscheide auch noch den Kirchbogensteig zu klettern, steige ich zuerst ab und nehme mir den Gipfel für später vor. Wer nach einem Klettersteig genug hat, dem empfehle ich den Gipfel. Dort gibt’s eine Sitzbank und ein Gipfelkreuz, von welchem ich leider kein Foto gemacht habe.
Abstieg und zweiter Zustieg
Dem gut markierten Weg nach unten folgend gelange ich nach circa 10 Minuten zur Abzweigung zur Teufelsbrücke. Da ich nochmals hier vorbei kommen werde, hebe ich mir die Teufelsbrücke für später auf und gehe weiter hinunter. Nach ungefähr 30 Minuten bin ich wieder an der Abzweigung zu den Klettersteigen und gehe den Zustiegsweg erneut hinauf, brauche diesmal eine Spur länger. Rechts haltend komme ich an der Felswand zuerst zu einer Infotafel und bin dann um circa 11:20 Uhr am Einstieg zu Tristans Kirchbogensteig.
Links: Abzweigung zur Teufelsbrück. Rechts: Einstieg Tristans Kirchbogensteig. Fotos: Alice Frischherz
Tristans Kirchbogensteig
Auch dieser Klettersteig ist durchgehend seilversichert und hat ebenfalls einige Stahltritte. Nach einer Weile klettert man beim „Jausenplatzerl“ vorbei, wo es sich lohnt kurz mal hinzusetzen und die Aussicht zu genießen. Bald sieht man dann nach oben blickend auch schon den Kirchbogen, durch welchen bald durchgeklettert wird. Davor geht’s noch über eine kurze Seilbrücke und schon ist man im Schatten des Bogens/der Höhle, wo es gleich viel kühler ist. In der Höhle balanciert man noch über einen Baumstamm, bevor es wieder am Fels leichter zum Ende des Klettersteigs geht. Für diesen Klettersteig brauche ich circa 40 Minuten und folge dem Wanderweg rechts zum Gipfel, wo ich eine kurze Pause einlege.
Links: Tritteisen in Tristans Kirchbogensteig. Rechts: Jausenbankerl in Tristans Kirchbogensteig mit toller Aussicht. Fotos: Alice Frischherz
Abstieg und Teufelsbrücke
Da ich den Weg über die Teufelsbrücke noch nicht kenne und weiß, dass mein Bus um 13:32 Uhr fährt, bleibe ich nur kurz am Gipfel und folge dem Weg hinunter. Diesmal wähle ich die Abzweigung zum Fotopoint Teufelsbrücke bzw. den Weg um die Teufelsbrücke. Der Blick von oben hinunter ist schon recht beeindruckend, später führt der Weg um das Felsentor herum. Nach oben blickend bietet sich dann wieder eine neue Perspektive.
Links: Fotopoint Blick auf die Teufelsbrücke. Rechts: Blick vom Rundweg auf die Teufelsbrücke. Fotos: Alice Frischherz
Weiter geht’s bergab bis der Pfad wieder auf den direkten Abstiegsweg stößt. Vom Gipfel bis zur Bushaltestelle brauche ich nicht ganz eine Stunde und habe noch gut 15 Minuten bis mein Bus kommt. Mit dem Bus 170 fahre ich bis Kapfenberg – die Strecke ist sehr schön, man fährt am Hochschwab vorbei. Ab Kapfenberg geht es direkt mit dem Zug nach Graz und dann wieder mit dem Bus in die Oststeiermark.
Links: Aussicht vom Fotopoint. Rechts: Bankerl nahe der Bushaltestelle Abzw Aschbach. Fotos: Alice Frischherz
Tourdaten
– Zustieg: 45 Minuten
– Klettern je Steig: 45 Minuten bis 1 Stunde
– Abstieg mit Teufelsbrücke: 1 Stunde
Die Tour wird um circa 2 Stunden verkürzt, wenn man nur einen Klettersteig macht. Die Zeitangaben sind natürlich abhängig von der eigenen Fitness sowie Tagesverfassung und Bedürfnis nach Pausen.