Endlich ist es soweit, es liegt genug weiße Pracht und Schneeschuhwandern in der Stahlstadt ist wieder einmal möglich. Frost, blauer Himmel, Sonne. Perfekte Bedingungen also. Bei dieser Tour geht es von Katzbach aus, vorbei an Auhof und Elmberg, an die nördliche Grenze der Stadt – zum geografisch höchsten Punkt von Linz.
Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Lienz zu dieser Tour für dich finden.
Mit der Linie 33 kommt man zur Haltestelle „Katzbachweg“. Von hier weg sind es nur ein paar wenige Schritte, die man mit gewöhnlichem Schuhwerk zurücklegen muss, ehe man in die Schneeschuhe steigen kann.
Aufstieg
Die ersten Höhenmeter gehts noch teilweise entlang der Straße, jedoch ist man rasch im Winter-Wonder-Land und kann sich beim Stapfen durch die Wiese beim Golf-Center-Linz gut eingrooven. Die Ausblicke von dort sind schon mal herrlich: Pfenningberg, Voest und das gesamt Stadtgebiet. Sogar Donau und Pöstlingberg bekommt man von hier aus zu sehen.
Nach einem Waldstück erreicht man einen kleinen Steg zur Überquerung der Mühlkeisautobahn. Wider Erwarten ist auch der Übergang von Schnee bedeckt, somit kann ich mit meinen „Winterpatscherln“ bequem passieren. Danach gehts querfeldein über eine Wiese rüber nach Auhof. Entlang des Waldes kommt man zum Weg der Pferdeeisenbahnpromenade.
Auf Höhe Schatzweg lässt ein Hinweisschild Freude aufkommen: „Kein Winterdienst!“ – Somit weiterhin perfekte Bedingungen. Bei der Anhöhe ist das Schulgebäude der HBLA Elmberg zu sehen. Über den Hofbauerweg gehts weiter in den tief verschneiten Wald.
Plötzlich entdecke ich Schneeschuhspuren von einem „Vorgänger“. Die Abdrücke sind frisch eingeschneit. Es geht sich gleich leichter.
Ich begegne Langläufer, Winterwanderer und Skifahrer auf der schönen Route über mehrere Wiesen und Felder. Beim Blick nach oben kann man schon mein heutiges Ziel erahnen: Kein Berg, kein Gipfel, kein Kreuz, sondern eine kleine Erhebung im Norden von St. Magdalena. Bei Windpassing/Oberbairing befindet sich der höchstgelegene Punkt im Stadtgebiet.
Da ich schon mehrere Male da raufgelaufen bin, kann ich gut vergleichen: Mit Schnee und Wintersportgerät auf den Füßen ists doch merklich anstrengender. Doch dafür kann ich mich frei im Gelände bewegen und bekomme so neue, noch grandiosere Ausblicke geboten.
Nach Übwerwindung mehrer Höhenmeter und Überquerung der Oberbairinger Straße, wirds noch winterlicher: Eisiger Wind, eine immer höhere Schneedecke mit Schneeverwehungen. In einem unscheinbaren Waldstück etwas weiter bergauf befindet sich dann der höchste Punkt von Linz. Auf etwa 600 Meter gelegen und somit etwa etwa 30 Meter weiter oben als der höchste Gipfel (Pipieterkogel; 567 Meter) und 60 Meter höher als der Pöstlingberg (539 Meter).
Abstieg
Beim Abstieg entscheide ich mich spontan für eine alternative Variante: hinunter über das Melferergut nach St. Magdalena. Aber ich befürchte schon, dass es irgendwo einmal nicht mehr weitergehen könnte, da das Gebiet dort recht dicht besiedelt ist. Bis dahin erwartet einen aber noch Winterspaß pur! Ich lasse mich fallen und laufe sogar ein paar Meter über die Wiesen hinunter ins Tal.
Ende der Tour
Wieder bei der Pferdeeisenbahnpromenade angekommen, ist es aber quasi vorbei mit der Gaudi. An diesem Tag werden die Temperaturen auch schon höher und der Schnee sinkt zusammen. Versuche über die Johannes-Kepler-Universität irgendwie wieder retour zu kommen, was aber nicht mehr ganz so ideal klappt.
Eher empfohlen wird hier entweder über die Promenade zurück zur Aufstiegsroute zu gehen oder gleich abzuschnallen und den Weg über die Stufen bei der Magdalena-Kirche runter zur Straßenbahnhaltestelle „St. Magdalena“ zu beschreiten und von dort aus den Heimweg via Bim anzutreten.
Alternativ: Rückweg nach Katzbach (nicht ideal)
Ich habe versucht meine Spuren behutsam – mit Rücksicht auf Flora und Fauna – in den Schnee zu setzen, was mir beim letzten Abschnitt jedoch nicht mehr ganz gelungen ist. Etwas wild durch den Wald und dazu eine kleine Asphaltpassage; das wollte ich mir eigentlich ersparen. Irgendwie schaffe ich es trotzdem wieder auf den sanften Track zu kommen und kehre über den Golfplatz zum Ausgangspunkt Katzbach retour.
Fotos: Stefan Hochhold
Fazit
Eine traumhafte Schneeschuhwanderung mit vielen Panorama-Highlights. Es ist einfach wunderbar, wenn man derartige Winterabenteuer quasi gleich vor der Haustür genießen kann. Ich freue mich schon auf eine Wiederholung und werde so eine Tour bestimmt bald wieder unternehmen!
Freue mich über weitere Schneeschuh-Touren-Tipps im und rund ums Stadtgebiet.
Ich bin keine Einheimische, aber laut Linzer Quellen heißt der „Pipieterkogel“ richtig Keglergupf https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/linz/ein-gipfelkreuz-fuer-einen-kogel-der-ein-gupf-ist;art66,3398481
http://www.dahamist.at/index.php/2021/05/18/ins-holz-gelockt/
Danke für deinen Input Jutta! Finde die Diskussionen ehrlich gesagt sehr amüsant. Ich hab die Bezeichnung aus Online-Karten-Material und diverse andere Quellen im Netz – kenne daher den Gupf bereits seit einiger Zeit unter dem Namen. Hier sieht man wie geografische Bezeichnungen entstehen bzw. sich verändern können. Und wir sind live dabei! 😉 Spannend welche Bezeichnung sich durchsetzen wird… 🙂
Da wünscht ich dir und den Linzern noch möglichst viel Schnee – kaum zu glauben was in Linz alles drin steckt! Sogar Langlaufen, Skitouren und Schneeschuhwandern! Lieben Gruß, Veronika
PS: Hab gehört, es wird wieder bald ein Linzer Bier geben, ich glaub da komm ich kosten.
Danke Veronika! Derzeit wieder aper, aber wer weiß: Vl. wirds ja nochmal was mit Schneespaß heuer?
Korrekt! Gibts sogar bereits jetzt in einschlägigen Lokalen. Wir warten sehnsüchtigst auf die (Bier-)Öffnung! 😉 Freue mich, wenn du vorbeischaust!