Drei Tage wandern im Hochschwab: Von Aflenz über die Voisthalerhütte zum Schiestlhaus (N), Häuslalm, Sonnschienhütte (N), Frauenmauerhöhle, Gsollkehre bei Eisenerz.
Ursprünglich wollten wir über die Aflenzer Starizen zum Schiestlhaus gehen. Da Didi und ich zwei Tage vorher im Schnee zum Ringkamp hinauf aufgeben und umdrehen mussten, haben wir uns diesmal auf die Südseite konzentriert.
Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Jenbach zu dieser Tour für dich finden.
Tag 1: Aflenz – Schiestlhaus
Wir gehen ein Stück der Buslinie entlang zurück: Zuerst wieder um die Kurve, dann nach der Bankfiliale die erste Straße rechts hinein.
Es gibt dann auch bald einmal Schilder, die zum Schwabenbartl weisen.
Fölz
Bis zur Abzweigung in die Fölzklamm, brauchen wir recht genau 1h. Der Schabenbartl ist von dort 3min entfernt.
Wir wählen diesmal den Weg durch die Klamm. Der Alternativweg über den Fölzriegel startet direkt beim Schwabenbartl. Ab der Seehöhe 1.168m kommen beide Wege wieder zusammen.
Bis auf die Fölzalm hinauf brauchen wir vom Schwabenbartl weg 1:30h.
Auf der Fölzalm liegen Grasserhütte und Herzerhütte direkt gegenüber. Das letzte Mal war ich in der Herzerhütte. Die ist sehr gemütlich; die Grasserhütte hat zu. Daher kehren wir auch diesmal für eine halbe Stunde in der Herzerhütte ein.
Bis zum Fölzsattel hinauf sind es etwa 20min.
Dullwitz
Danach kommt der möglicherweise kritischste Teil der gesamten Tour: Der Ochsensteig, hinunter zur Voisthalerhütte, ist bei Schneelage nicht zu unterschätzen! Wer sich hier nicht wohl fühlt, sollte diesen Steig nur im Sommer begehen.
Für den Ochsensteig brauchen wir wieder etwa 30min – inkl. exzessivem Fotoshooting von Hütte und Hochschwabgipfelkreuz.
Nach einer weitere Stärkung in der Voisthalerhütte, gehen wir die obere Dullwitz zum Graf-Meran Steig hinauf (30min).
Graf-Meran Steig
Bis zum Schiestlhaus gibt es keine besonderen Schwierigkeiten – auch wenn etwas Schnee liegt. Wir benötigen von der Dullwitz weg 2h.
Schiestlhaus
Insgesamt waren wir – inkl. aller Pausen – von Aflenz Ort bis zum Schiestlhaus 7h unterwegs und haben 1.600HM hinter uns gebracht.
Im Schiestlhaus ist diesmal nicht viel los. Uns stört das nicht und wir sind früh im Bett.
Tagestour: Prinzipiell ist diese Tour auch als Eintagestour denkbar. Wir waren um 15:30 beim Schiestlhaus, 20min später ist man am Gipfel. Ich würde dann nach Seewiesen hinunter gehen. Der letzte Bus fährt dort um 18:55 ab. Das geht sich aus, wenn man zügig geht.
Tag 2: Schiestlhaus – Sonnschienhütte
Der zweite Tag beginnt zwar mit einem schönen Morgenrot – die Sonne selbst bleibt aber hinter Wolken versteckt.
Hochschwab
Beim Aufstieg auf den Hochschwab Gipfel zieht es komplett zu. Für die nächsten drei Stunden bleibt das auch so. Zusätzlich frischt der Wind auf und Regen setzt ein. Meine Stimmung ist am Tiefpunkt.
Speikböden
Auf diesem Teil der Strecke nutzen wir unsere Schneeschuhe. Wir hätten sie nicht unbedingt benötigt, aber da wir sie jetzt schon mithaben, verwenden wir sie auch.
Allerdings ist der Weg immer wieder durch kurze, gesicherte Querungen unterbrochen, wo wir die Schneeschuhe abnehmen müssen.
Kurz vor der Häuslalm gefällt mir der Weg wieder besser. Liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit daran, dass der Regen aufgehört hat, wir aus dem Nebel herausgekommen sind und vor uns sogar sonnige Abschnitte liegen. Mein Bedürfnis bei der Häuslalm nach links hinunter zum Bodenbauer zu gehen und dort ein Taxi zwecks Heimfahrt zu rufen, sinkt wieder.
Wir sind beide jedenfalls auf der rechten Seite komplett nass, links zumindest feucht. Du magst die vorherrschende Windrichtung erraten haben…
Häuslalm
Für die Strecke Schiestlhaus – Häuslalm haben wir 3:30h (inkl. Hochschwab Gipfel und obligatorischer Gipfelpause) gebraucht.
Auf der Häuslalm ziehen wir uns komplett um und hängen alle nassen Sachen zum Trocknen auf. Wir bleiben 2h dort, essen, schlafen und geniessen die Sonne!
Um halb drei Uhr machen wir uns schliesslich wieder auf den Weg. Es herrscht eine schöne Almenlandschaft vor und wir machen einen Umweg um den Sackwiesensee herum. Auf der Nordseite des Sees steigen wir noch zu einer Höhle hinauf um diese zu erkunden. Diese ist aber nicht sehr ergiebig, weil sie nicht sehr tief in den Berg hinein führt.
Sonnschienhütte
Von der Häuslalm bis zu Sonnschienhütte brauchen wir 1:30h.
Ohne die zwei Stunden Pause waren wir am zweiten Tag daher 5h unterwegs.
Auf der Sonnschienalm stehen viele Halterhütten und die Sonnschienhütte selbst (siehe auch Sonnschienalm im Winter).
Mir kommt die Hütte recht groß vor. Außer uns ist noch eine Alpenverein-Jugendleiterkurs-Gruppe dort. Sonst ist es auch in der Sonnschienhütte schon recht beschaulich.
Da wir unseren Daheimgebliebenen versprochen haben uns jeden Tag zu melden, es in der Sonnschienhütte aber Null Empfang gibt, gehen wir nach dem Abendessen im Regen noch alle Hügel rundherum ab. Ich komme mir schliesslich blöd dabei vor mit dem Handy in der nach oben gestreckten Hand in der Dämmerung herum zu laufen und gehe ohne eine SMS geschickt zu haben – erneut nass – wieder in die Hütte zurück.
Tag 3: Sonnschienhütte – Gsollkurve
Um 8:30 brechen wir von der Sonnschienhütte auf. Es regnet immer wieder etwas, die Sonne kommt nicht wirklich heraus.
Zuerst führt der Weg die Schotterstraße entlang, über Almen gehen wir immer bergab.
Dr.Kotek-Steig
Der Dr.Kotek-Steig ist teilweise sehr schmal und führt an hohen, teilweise wirklich senkrechten Wänden vorbei.
Die Sicht ist schlecht, daher bemerkt uns ein riesiger Steinbock erst in letzter Sekunde. Leider sucht er sofort das Weite – ich hätte ihn wirklich gerne fotografiert!
Schließlich führt der Weg am Langstein entlang, unter dem es die Langsteinhöhle gibt. Seit ein paar Jahren ist bekannt, dass dieses Höhlensystem mit dem der Frauenmauerhöhle verbunden ist.
Frauenmauerhöhle
Der letzte Anstieg zur Frauenmauerhöhle ist noch einmal steil und anstrengend. Der Osteingang der Höhle ist sehr hoch – ein Vorgeschmack auf die hohen Hallen, die in der Höhle auf uns warten.
Führungen gibt es zwischen 15. Juni und 15. September: Frauenmauerhöhle
Bevor wir einfahren, wechselt Didi noch die Batterien in seiner Stirnlampe. Ich mache das nicht, werde es aber drinnen bereuen. Die Stirnlampen sind ident, seine scheint jedoch deutlich heller zu sein. Die Reservebatterien sind im Rucksack und ich will sie nicht suchen.
Der Weg durch die Höhle ist recht gut zu finden, es gibt nur eine Engstelle an der wir nicht einmal den Rucksack abnehmen müssen. Es gibt allerdings viele Geschichten über Leute, die sich in der Frauenmauerhähle verirrt haben und dort gestorben sind!
Wir haben uns viel Zeit gelassen um uns alles anzuschauen und Fotos zu machen. Daher haben wir fast eine Stunde von Ausgang zu Ausgang gebraucht.
Am Westausgang steht eine Aluleiter die zu einer Plattform hinauf führt, auf der der lokale Höhlenforschungsverein eine Hütte errichtet hat. Zwei Höhlenforscher sind gerade nach drei Tagen in der Höhle zurück gekehrt, weil sich einer der beiden verletzt hatte. Sie laden uns auf ein Bier ein und erzählen uns ein paar Geschichten, die unseren Tag noch einmal aufwerten! (Siehe auch Höhlenbären)
Gsollkurve
Vom Westeingang der Frauenmauerhöhle führen mehrere Eisenstiegen hinunter. Danach geht es in Serpentinen durch den Wald, bis wir auf die Forststraße kommen.
Über die Gsollalm gehen wir bis zur Gsollkurve ziemlich genau 1h.
Direkt in der Gsollkurve, gegenüber des Parkplatzes, bleibt der Bus stehen.