Warum sind wir jetzt hier? Vor ein paar Tagen war Didi mit seiner Freundin hier in der Gegend. Sie sind am Ufer des Hallstättersees spazieren gegangen – entlang des Sarsteins. Er blickte nach oben und fragte: „Was ist eigentlich da oben?“
Didi und ich gehen jetzt nachschauen. 🙂
Am Bahnhof Obertraun-Dachsteinhöhlen, wo wir aussteigen, beobachten wir zwei Kanuten, die ihre Kajaks in den Zug heben. Sie schauen noch recht frisch aus, also vermute ich, dass sie am Weg zu ihrem Startpunkt (Aussee?) sind um dann (die Koppentraun?) flussabwärts zu paddeln.
Aufstieg Sarstein
Schon am Bahnhof ist der Weg auf den Sarstein (mit ziemlich sportlichen 3 Stunden Gehzeit) angeschrieben. Wir gehen an schönen alten Häusern vorbei und biegen auf einen Karrenweg ein, der sich rasch zu einem Fußweg verschmälert.
Der Aufstieg ist schon recht steil, führt aber in gut angelegten Serpentinen hinauf, dadurch ist es nicht anstrengend. Uns fallen die vielen Bänke und Aussichtpunkte – mit und ohne Hütten – auf, die zum Verweilen einladen und allesamt mit wunderbaren Ausblicken auf den Hallstättersee und den dahinterliegenden Dachstein locken.
Direkt über der Baumgrenze, kommen wir nach 2:20h bei der Sarsteinhütte an. Der Ausblick von hier auf den Dachsteingletscher und den Hohen Dachstein ist sensationell.
Die Naturfreundehütte ist eine Selbstversorgerhütte. Übernachtungen können aber nur für einen Zeitraum gebucht werden, in dem jemand aus der Ortsgruppe Obertraun in der Hütte anwesend ist.
Da die Sarsteinhütte eine Selbstversorgerhütte ist und es nur Bier und eventuell auch Kuchen, aber sonst nichts zu essen gibt, haben wir unsere Wander – Richtung von Süden nach Norden gewählt: Nach dem Gipfel kommt die Goiserer Sarsteinalm, die in den Sommermonaten bewirtschaftet ist und wo man auch essen kann.
Nach einem gut gekühlten Radler brechen wir wieder auf und beginnen mit dem Anstieg über die letzten 350 Höhenmeter zum Sarstein-Gipfel.
Nach etwa 15 Minuten bemerke ich, dass ich mein neues Halstuch aus Merinowolle bei der Sarsteinhütte vergessen habe. Ich lasse meinen Rucksack bei Didi, laufe wieder hinunter und steige mit dem Halstuch erneut auf. Ist in der Hitze gar nicht so lustig.
Danach führt der Weg durch Latschengassen, bis er den Blick auf den vermeintlichen Gipfel freigibt. Das ist er nämlich nicht! Das Gipfelkreuz steht auf der Nordseite und ist von hier nicht zu sehen. Was man von Süden sieht, ist nur eine Antenne.
Wir kommen nach 4,5 Stunden am Gipfel an. Beim Bahnhof war die Strecke mit 3 Stunden angegeben. Ich glaube schon, dass es Leute gibt, die die Strecke in 3 Stunden schaffen – die machen dann aber in der Sarsteinhütte keine Pause und lassen dort auch nichts liegen (so wie ich).
Ich würde 3,5 Stunden als realistisch einschätzen – mit Pause entsprechend länger.
Wir machen Fotos vom Gipfelkreuz und von uns mit Gipfelkreuz, wie es sich gehört. Weil der Dachstein so schön weiß glänzt, machen wir auch mit ihm im Hintergrund Fotos.
Am Gipfel machen wir eine Pause und jausnen, bevor wir wieder absteigen. Zuerst moderat fallend nach Nordwesten und dann sehr steil hinunter zur Vorderen Sarsteinalm.
Die Goiserer Sarsteinalm ist in den Sommermonaten durchgängig bewirtschaftet. Die Versorgung erfolgt mittels Helikopter. Als wir am 12. Juni vorbei kommen, ist die Wirtin gerade dabei, alles einzuräumen, was am Vormittag angeliefert wurde. Daher gibt es auch noch nichts zu essen.
So trinken wir nur etwas und machen uns dann wieder auf den Weg.
Wenn du planen möchtest, wann du hier aufbrechen musst, um zum Zug in Steeg-Gosau zu kommen: Ich würde 2 Stunden einplanen.
Weil sich das bei der vorigen Hütte so gut bewährt hat, vergesse ich diesmal auch etwas: Meine Stecken. Mir ist einfach zu heiß und ich bin schon zu müde, um jetzt noch einmal aufzusteigen und die blöden Stecken zu holen. Didi ist aber nicht so ein Luschi wie ich, gibt mir seinen Rucksack, mit dem ich am Bauch vorne weiter hinunter gehe, während er noch einmal aufsteigt und meine Wanderstöcke holt.
Schließlich holt mich Didi ein, er bekommt seinen Rucksack zurück und ich meine Wanderstöcke. Mittlerweile führt der Weg wieder durch den Wald. Das ist von der Temperatur her angenehmer, als in der prallen Sonne zu gehen.
Zwischendurch gibt es immer wieder Plätzchen, die einen schönen Seeblick ermöglichen – alle mit Bänken ausgestattet.
Von der Goiserer Sarsteinalm bis zum Wanderparkplatz gehen wir eine Stunde. Ich habe bei anderen Beschreibungen dieser Tour gelesen, dass sich manche hierher ein Taxi bestellen und mit diesem dann zum Bahnhof fahren. Ist eine Möglichkeit.
Andernfalls ist man von hier zu Fuß noch einmal etwa eine Stunde bis zum Bahnhof unterwegs. Der Weg ist gut markiert, weitgehend schattig (bis auf den letzten Teil) und recht schön zu gehen: Beim Wanderparkplatz queren wir die Straße – direkt gegenüber steht schon ein Wegtaferl Richtung Bahnhof Steeg.
Tourdaten
Anreise am Vortag
Wie eingangs erwähnt: Wenn es so heiß ist, dann macht ein früher Start Sinn. Daher hätten wir auch gerne vorher in Obertraun übernachtet. Es war allerdings alles ausgebucht, was wir uns für eine Nacht leisten hätten wollen. Ich glaube, es gibt jetzt viele Menschen, die die Corona-Zeit nutzen, um Österreich kennen zu lernen. Eh nicht schlecht. Ich würde zum Beispiel gerne in die Dachsteinhöhlen gehen.
[…] direkt von Bad Ischl aus über den Predigstuhl. Auch der Elferkogel, der Hohe Kalmberg und der Hohe Sarstein sind beliebte Gipfelziele der Region. Oder einfach die Klettersteige auf den beschriebenen […]
[…] Nach den üblichen Gipfelfotos wandern wir über den Bergkamm weiter zum Mahdlgupf. Didi und Martin entdecken nach Süden blickend den Hohen Sarstein oberhalb des Hallstätter Sees, den sie im Frühsommer bezwungen haben. […]
[…] herrlichen Wandergebieten vorbei. Bad Ischl, Traunsee, Hallstättersee, wo Didi und Martin eine Sarstein Überschreitung gemacht haben, Bad Goisern um nur einige zu […]