Ich möchte einen kleinen, gemütlichen Sonntagsspaziergang mit meinen Kindern und meiner Mama machen. Mein Schwager ist auch gerade zu Besuch bei mir in Wien und kommt mit. Ich bin daher gefordert, eine familientaugliche Destination zu suchen!
Meine Wahl fällt also auf die nach dem 2. Weltkrieg gesprengte Werksanlage der Patronenfabrik in Hirtenberg. Stirnlampen inklusive. 🙂
Verbindungen mit Bahn und Bus von Wels
Wir empfehlen von Wels diese Verbindungen für die Hin- und Rückfahrten zur Tour:
Maximilian navigiert uns zielsicher zum Wald nördlich von Hirtenberg.
Die alte Zufahrtsstraße ist leicht zu finden. Heute unterscheidet sie sich nicht mehr viel von einer normalen Schotterstraße oder einem Forstweg. Ab und zu schauen am Rand aber noch Betonbegrenzungen heraus, an denen man erkennt, dass dies wohl nicht immer ein Spazierweg war.
Unsere Erwartungshaltung ist sehr hoch, weswegen wir völlig unnötig gleich einmal querfeldein in den Wald abbiegen. Der Auslöser – wir glaubten, am Abhang oben „etwas“ gesehen zu haben, entpuppt sich als Täuschung. Da ist nix auf der Böschung und wir gehen in einem Bogen wieder zur Schotterstraße zurück, die sich sowieso nach Nordosten – also uns entgegen – dreht.
Der Frühling hat hier jedenfalls schon begonnen: Primeln und Leberblümchen blühen schon!
Die Straße führt direkt in das Gelände. Wir gehen einen großen Bogen durch das Gelände. Es gibt praktisch nichts, wo wir reinkriechen könnten – was ich sehr enttäuschend finde.
Schließlich finden wir einen Schacht, der nicht mit Wasser vollgelaufen ist – dafür aber vielversprechend mit einem Deckel „gesichert“ ist!
Man sieht von oben auf den Boden – enttäuschend. Aber es geht unten horizontal weiter – was erwartet uns da unten ?
Natürlich steige ich als Erster hinunter, nach mir wagt sich noch Maximilian an den Abstieg. Alle anderen sind heute wenig abenteuerlustig gestimmt.
Schacht. Foto: Martin HeppnerDer Deckel kann entfernt werden. Foto: Martin HeppnerIch wusste ja, dass wir Stirnlampen brauchen werden!Gut, dass wir Stirnlampen mit hatten! Foto: Martin Heppner
Der horizontale Teil ist nur ganz kurz. Im Schacht liegt ein Rehschädel (?), und eine große Kröte überwintert hier. Gut, großen Geheimnissen sind wir nicht auf die Spur gekommen.
Luftschutzbunker
Ein Stück westlich des Wasserhochbehälters von Hirtenberg, direkt an der Schotterstraße, liegt ein in den Fels gesprengter Luftschutzbunker. Den nehmen wir auf jeden Fall noch mit!
Diesmal passt nur meine Mama – alle anderen gehen mit hinein.
Eingang Luftschutzbunker. Foto: Martin HeppnerLuftschutzbunker. Foto: Martin HeppnerSehr tief ist er nicht… Foto: Martin Heppner
EIne Sensation ist der Stollen halt auch nicht.
Wir fokussieren uns wieder auf über Tage liegende Themen: Wo gehen wir essen? Der Fischheurige platzt aus allen Nähten – da bekommen wir keinen Platz. Also gehen wir zum goldenen Hirschen, kurz vor der Bahnhaltestelle und unsere Abenteuerlust wird mit einem wunderbaren Mittagessen belohnt!
Mir hat dieser Sonntagsfamiliensparziergang sehr gut gefallen! Das nächste Mal lasse ist das 50m-Seil aber daheim… 🙂
Tourdaten
Die Route in Zahlen: 2:00 Std Wandern 100 HM 100 HM 4 km GPX Track
Martin stammt aus Kärnten und wohnt seit 1990 in Wien. Seit er 2015 sein Auto verkauft hat, ist er überwiegend mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Auf Bahn zum Berg schreibt er darüber wie er mit Öffis zum Berg kommt. Etwa einmal pro Monat führt er eine Tour für den Alpenverein Edelweiss.