Hohe Köpfe

Ein traumhafter Weg, dem wir hier bergauf folgen dürfen! Meist führt er uns an Wiesen mit Gestrüpp oder lichten Jungwäldern bzw. bald Latschen vorbei. Tourstart ist auf über 1500 m.ü.A., da hat man die Baumgrenze bald eingeholt. Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)

Im Paznauntal kommt man wahrlich auf seine Kosten: es bietet Bergseen, Gletscher, einen Pass, große wie kleine Skigebiete und eine Unmenge an Gipfelmöglichkeiten (inklusive Einkehrpotenzial), eine schöner als die andere. Von unserem heutigen Ziel, den Hohen Köpfen bei Galtür, erblickt man von allem etwas und die Tour selbst ist tatsächlich auch ein Schmankerl für Bergbegeisterte!

Etwa eine Stunde sitzt man vom Bahnhof Landeck/Zams aus noch im Bus 260 bis “Galtür Tschafein”. Die Strecke wäre mit Reisemoderation schon fast ein eigener Ausflug.

Aufstieg

Am Hang hinter der kleinen Siedlung startet unsere Tour, genauer gesagt im Garten des Hotels “Fila-Hof”. Wir folgen dem Wiesenpfad bergauf und kommen nach wenigen Minuten auf einen Forstweg, außerdem sind wir sogleich über den Dächern der Gebäude und können schon den Ausblick auf die Berge der anderen Talseite genießen!

Fahrverbot, aber glücklicherweise kein Gehverbot im Garten des Fila-Hofs! Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)
Fahrverbot, aber glücklicherweise kein Gehverbot im Garten des Fila-Hofs! Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)

Der Straße folgen wir rechterhand bis zu Wegweisern an einer Heuhütte. An dieser gehen wir bergan vorbei, ab jetzt können wir uns fast nicht mehr verlaufen, wenn wir nur immer einen Weg aufwärts nehmen!

In angenehmer Steigung über einen eher schmalen Weg geht es jetzt mal ein gutes Stück bergauf. Ganz kurze Berührungspunkte mit Forststraßen gibt es auch. Meist sieht man aber direkt den nächsten Wegweiser, der wieder in den Hang hineinführt. Die Hohen Köpfe sind dabei allerdings nie angeschrieben, wir halten uns in Richtung Sonnenkogel, einem kleinen Zwischenziel mitten im Aufstieg, bzw. Friedrichshafener Hütte. Ab und zu weisen Schilder mit mehr Text auch darauf hin, dass wir dem Themenweg “Adamsberg” folgen. Neben Hinweisschildern finden wir deshalb auch ein paar gemütliche Rastplätze auf unserem Weg!

Ein traumhafter Weg, dem wir hier bergauf folgen dürfen! Meist führt er uns an Wiesen mit Gestrüpp oder lichten Jungwäldern bzw. bald Latschen vorbei. Tourstart ist auf über 1500 m.ü.A., da hat man die Baumgrenze bald eingeholt. Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)
Ein traumhafter Weg, dem wir hier bergauf folgen dürfen! Meist führt er uns an Wiesen mit Gestrüpp oder lichten Jungwäldern bzw. bald Latschen vorbei. Tourstart ist auf über 1500 m.ü.A., da hat man die Baumgrenze bald eingeholt. Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)

Kurz vor Ende des steilen Talanstiegs finden sich viele Lawinenverbauungen neben dem Weg, diese sind in einem langjährigen Projekt in großem Stil errichtet worden, um die Einwohner:innen von Galtür vor den von den steilen Hängen abrutschenden Schneemassen zu schützen. Bei einer Bauhütte auf der Anhöhe findet sich ein Schild mit Informationen zu dem Projekt, es wurde bereits 1972 begonnen. Spätestens hier sollte man sich auch kurz Zeit nehmen, um den Ausblick zu genießen!

Die Ortschaft Galtür und ihre Hausberge, der Predigberg (mittelschwierig) und die Gorfenspitze (schwer), sind schön anzusehen, im Hintergrund der Jamtalferner. Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)
Die Ortschaft Galtür und ihre Hausberge, der Predigberg (mittelschwierig) und die Gorfenspitze (schwer), sind schön anzusehen, im Hintergrund der Jamtalferner. Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)
Trotz etwas Schnee einige Meter höher und der herbstlichen Temperaturen weiden auf der Hochebene noch ein paar Kühe, gut getarnt im braunen Gras. Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)
Trotz etwas Schnee einige Meter höher und der herbstlichen Temperaturen weiden auf der Hochebene noch ein paar Kühe, gut getarnt im braunen Gras. Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)

Beim Blick in Richtung des Gipfelziels erkennen wir, dass uns wohl auch noch Schneekontakt bevorsteht, immerhin deutlich weniger als auf den benachbarten Gipfeln. Zuerst freuen wir uns aber, dass wir jetzt mal ein paar flache Meter vor uns haben. Die letzten nicht ganz 900 Höhenmeter waren dann doch nicht unanstrengend. Die Forststraße führt leicht bergab. In der Kurve, wo auch etwas mehr Wasser unter der Straße hindurchfließt, zweigen wir links ab und folgen dem Wanderweg ein paar Minuten. Dann erreichen wir einen mit vielen Steinen befestigten Wegweiser, der uns den etwas steileren Seitenhang hinauf schickt.

Ein massiv befestigter Wegweiser, der interessante Wege vorschlägt. Auch einen Rundwanderweg ganz in der Nähe unseres Zieles, siehe Tipp. Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)
Ein massiv befestigter Wegweiser, der interessante Wege vorschlägt. Auch einen Rundwanderweg ganz in der Nähe unseres Zieles, siehe Tipp. Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)

Es folgt ein kurzes Auf und Ab, vorbei an kleinen, tiefschwarzen Seen mit herrlichem Ausblick auf die andere Seite des Paznauntals. Kurz bevor man zu dem etwas steileren Gipfelhang kommt, könnte man links auf den Grat Richtung Vertinespleiskopf abbiegen. Wir queren aber nochmals eine Ebene mit etwas Wasser und folgen dem Wanderweg zum Gipfelkreuz der Hohen Köpfe.

Naturidylle auf 2.500 Metern Seehöhe, der Brüllersee im Kessel unter den Hohen Köpfen. Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)
Naturidylle auf 2.500 Metern Seehöhe, der Brüllersee im Kessel unter den Hohen Köpfen. Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)

Trotz oder gerade wegen der Notwendigkeit, durch den Schnee zu stapfen, ist uns gut warm, als wir am Gipfel ankommen. Allzu lange währt dieser Zustand aber nicht, denn das Wetter schlägt um. Deshalb brechen wir gleich wieder in Richtung Friedrichshafener Hütte auf – weit kann es nicht sein, haben wir sie doch vom Gipfel schon erblickt!

Wir sind unserem Ziel schon sehr nahe. Wenn wir den Grat links umgangen sind, haben wir es geschafft! Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)
Wir sind unserem Ziel schon sehr nahe. Wenn wir den Grat links umgangen sind, haben wir es geschafft! Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)
Beim Rundblick fällt uns wieder der Grat zum Vertinespleiskopf ins Auge, eine Überschreitung, die definitiv einmal gemacht werden sollte! Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)
Beim Rundblick fällt uns wieder der Grat zum Vertinespleiskopf ins Auge, eine Überschreitung, die definitiv einmal gemacht werden sollte! Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)

Abstieg

Bis zur Forststraße folgen wir dem Aufstieg. Bei den kurzen Stellen mit Blockwerk geben wir im Abstieg besonders Acht, die könnten bei diesem Wetter rutschig sein. Wieder in der Kurve angekommen, gehen wir jetzt bergab weiter in Richtung Friedrichshafener Hütte. Nach ein paar Gehminuten ergibt sich bei einer Kurve die Möglichkeit zum Abkürzen – das nutzen wir gerne!

Es sieht aus wie ein “Hatscher” mit schönem Ambiente. Aber die Forststraßenmeter sind schnell gezählt! Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)
Es sieht aus wie ein “Hatscher” mit schönem Ambiente. Aber die Forststraßenmeter sind schnell gezählt! Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)
Die Friedrichshafener Hütte bietet uns für die Dauer einer Jausenpause Schutz vor der Witterung. Leider hat sie schon geschlossen, eine Einkehr stelle ich mir hier gemütlich vor! Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)
Die Friedrichshafener Hütte bietet uns für die Dauer einer Jausenpause Schutz vor der Witterung. Leider hat sie schon geschlossen, eine Einkehr stelle ich mir hier gemütlich vor! Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)

Ab der Hütte steigen wir auf einem “Shared Trail” ab, hier sind also auch Mountainbiker:innen unterwegs. Doch der Weg ist schön und meist angenehm breit. Immer wieder quert man die Straße, die die Friedrichshafener Hütte mit dem Tal verbindet. Ansonsten gibt es erst kurz vor dem Tal eine Kreuzung, die aber toll beschildert ist. Man muss nicht mal lesen können, um zu wissen, wo wir hin müssen, denn nach rechts Richtung Galtür ist auch ein Bussymbol aufgemalt!

Die Abzweigung führt direkt in Richtung Bus, das macht es einfach! Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)
Die Abzweigung führt direkt in Richtung Bus, das macht es einfach! Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)

Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Ende der Tour. Einmal queren wir noch die Straße, beim nächsten Kontakt sehen wir schon die Hauptstraße. Jetzt müssen wir links abbiegen, um über den Forstweg und später rechts vorbei an einer Hütte (Schießstand) in die nächste Siedlung zu gelangen. Gut zu wissen: In der Siedlung gibt es einen Brunnen, vor der Heimreise kann man sich nochmals die Flasche auffüllen!

Heimreise

Die Wartezeit auf den Bus kann man damit verbringen, die große Sommer- und Winterkarte der Region in der Bushaltestelle zu studieren. Allerdings sollte man Acht geben, dass einen der Bus auch entdeckt. Wiederum etwa eine Stunde dauert es, bis wir von “Ischgl Valzur” mit dem Bus 260 urück in Landeck sind.

Tipp:
Zu einer deutlich runderen Tour wird es, wenn man an den hohen Köpfen vorbei in Richtung des Grates über den Vertineskopf und den Vertinespleiskopf bis ins Schafbichljoch übersteigt. Von dort führt ein Pfad zur Friedrichshafener Hütte. Diese Alternative ist allerdings nur Bergsteiger:innen mit Erfahrung zu empfehlen.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   7:00 Std Wandern   1.200 HM   1.200 HM   13 km   GPX Track

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