Der Türnitzer Höger – Die Perle der Traisentäler

Das Gipfelkreuz auf 1.372 Meter. Foto: Peter Ofner

Leider habe ich in diesem Jahr nur wenige Bergtouren gemacht. Dabei finde ich das Alpenvorland sehr spannend und stand noch vor einem Jahr am Muckenkogel. Und schon da ist mir dieser steile, fast schon nachbarschaftliche, Gipfelkopf im Südwesten aufgefallen. Der Türnitzer Höger, in der Dominanz der Türnitzer Alpen, stand seitdem auf meiner Liste von Aussichtsbergen, welche ich im Rahmen einer Tagestour sehr gerne einmal machen wollte. Er gehört zwar nicht zu den höchsten Erhebungen des Alpenvorlandes, doch durch seine zentrale Lage bietet er eine unglaubliche Fernsicht.

Als mir am Ende dieses Jahres bewußt wurde, dass ich doch gerne noch einmal Gipfelluft schnappen wollte, und der Wetterbericht einen fast wolkenlosen Tag vorhersagte, gab es für mich kein Halten mehr.

Ich studiere also sämtliche virtuelle Karten und entscheide mich für eine beinahe Rundwanderweg, welcher in Furthof seinen Ausgang nimmt und später im nahen Nachbarort Hohenberg enden sollte. Dabei besteht dieser Rundweg aus einer Vernetzung bestehender Wanderwege.

Von St. Pölten geht es weiter mit dem Regionalzug nach Lilienfeld. Dort angekommen, fährt man weiter mit der Buslinie 691 bis zur Station Furthof Furthofer Straße. Am Ende einer aufregenden Bergtour warten in Hohenberg gleich mehrere Zustiegsmöglichkeiten für die gleiche Buslinie, wo ich mich für die Station Hohenberg Markt entschieden habe.

Start der Tour in Furthof

Gleich neben der Busstation Furthof Furthofer Straße beginnt diese Tour. Die gleichnamige Straße führt uns direkt bis zum ehemaligen Bahnhof der Traisentalbahn Furthof. Hier halten wir uns rechts, können auch neben den schmalen Schienen entlang spazieren, bis wir zu einer Holzbrücke über den Traisenausläufer gelangen. Hier halten wir uns links. Dabei wird uns auch gleich eine große Unterstützung für den weiteren Weg zuteil, denn wir treffen hier auf den Traisentaler Rundwanderweg und dem Waldmarkweg. Beide werden uns bis kurz vor dem Gipfelziel nach oben begleiten und wir können uns an den rot-weiß-roten Markierungen wunderbar orientieren. Auch an einem verschneiten, wenn auch sonnigen, Wintertag wie diesem.

Start in Furthof. Foto: Peter Ofner
Start in Furthof. Foto: Peter Ofner

Über den Dachsgraben hinauf bis zur Kuhlacke

Zunächst folgen wir der Straße vorbei an den Raställer Höfen bis zu einen kleinen Parkplatz. Neben uns plätschert vergnügt der Högerbach. Beim Parkplatz wartet noch eine Informationstafel zum Wandergebiet um den Türnitzer Höger. Wenige Meter später verlassen wir die Straße und marschieren nun rechts am imposanten Felsgestein des Dachsgrabens empor. Die Wege verlaufen zunächst über schmale Pfade hinauf. Oft kreuzen wir einen Forstweg, bleiben aber weiterhin auf Steigen unterwegs. Zunächst schreiten wir noch relativ entspannt am Ostrücken des Högers empor, später allerdings folgt dann ein anspruchsvollerer Anstieg über eine gerodete Waldfläche in Serpentinen hinauf.

Schon hier kann man die Aussicht auf den Hohen Lindkogel genießen. Kurz folgt ein schmaler Pfad durch einen Waldstreifen, bis wir erneut mit einer steilen gerodeten Fläche konfrontiert werden. Auch hier warten einige kurze Serpentinen, ehe wir den schließlich die Högeralm, oder besser genannt, die Kuhlacke erreichen.

Um den Gipfel des Türnitzer Högers beziehungsweise die Türnitzer Hütte zu erreichen, muss man allerdings den Wanderweg Richtung Türnitz einschlagen. Bis zum Gipfel ist es nun aber nicht mehr lange.

Türnitzer Höger und Türnitzer Hütte

Der Aufstieg zu beiden erfolgt über eine steilere Ebene, die aber bald schon überwunden ist. Die Türnitzer Hütte wird vom Frühling bis Herbst bewirtschaftet, bietet aber auch eine Notunterkunft. Der Gipfel des Türnitzer Högers liegt nur wenige Schritte daneben. Dieser bietet einen einzigartigen Blick auf das gesamte Alpenvorland. Vor allem der Ötscher im Westen und der Schneeberg im Süden stechen markant hervor.

Das Gipfelkreuz auf 1.372 Meter. Foto: Peter Ofner
Das Gipfelkreuz auf 1.372 Meter. Foto: Peter Ofner
Die Türnitzer Hütte mit Blick auf den Schneeberg. Foto: Peter Ofner
Die Türnitzer Hütte mit Blick auf den Schneeberg. Foto: Peter Ofner

Abstieg von der Türnitzer Hütte bis nach Hohenberg

Für den Abstieg folgen wir dem gleichen Weg wie nach oben, bis wir wieder bei der Kuhlacke ankommen. Nun folgen wir wieder dem Traisentaler Rundwanderweg und dem Waldmarkweg hinab bis zum Türnitzer Sattel. Hier können wir noch einmal zum Höger empor blicken. Im Westen bietet sich uns bei klarer Sicht ein traumhaftes Bild vom Ötscher. Im Süden erhebt sich der Stadlberg, welchen wir aber nicht mehr ganz empor steigen. Am Ende der Sattelwiese biegen wir schließlich links ab. Ein Wegweiser zeigt uns den Wanderweg mit der Nummer 32. Dieser führt nach Hohenberg.

Zunächst geht es kurz steiler über Serpentinen abwärts. Danach folgen wir einer Forststraße rechts weiter, ehe uns ein weiterer Wegweiser rechts in den Stadlbergkamm hineinführt. Dieser Weg ist herrlich, wenn auch durch seine ruppigen Höhenmeter ebenso anspruchsvoll. Rechts von uns geht es steil hinab in das Steinparztal. Wir folgen aber dem Kammsteig über die Erhebungen bis zu einem Kreuzungspunkt, wo der Weg Nummer 32 rechts über das Kirchenbühel hinab nach Hohenberg führt.

Ich entschied mich aber für die linke Abzweigung und besuchte so noch den Sturmkogel am nördlichen Rand des Wurmbachtals. Danach folgen wir dem Pfad steil abwärts, ehe wir dann Hohenberg erreichen.

Die Heimreise trete ich schließlich mit dem Bus an. Ich steige bei der Station Hohenberg Markt in den Bus 691, welcher mich zurück nach Lilienfeld bringt. Von dort wiederum fahre ich mit dem Regionalzug nach St. Pölten und von dort weiter mit der Bahn nach Wien.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   5:00 Std Schneeschuh   900 HM   900 HM   15 km   GPX Track

Tipp: Obwohl diese Tour von namhaften Wanderwegen begleitet wird, hilft die GPX Datei sicherlich weiter. Vor allem am Stadlbergkamm ist ein Navigationsgerät sicher kein Nachteil.

Video

Hier findest du den Beitrag als Video auf YouTube.

Fazit

Ich habe diese Tour an einem schönen Wintertag gemacht, als es tags zuvor noch geschneit hatte. Die anspruchsvollen Stellen sind zwar kurzweilig, können aber schon sehr knackig und vor allem bei Winterwitterung nicht ganz ungefährlich sein. Schneeketten und Stöcke sowie feste Wanderschuhe sollte man auf alle Fälle dabei haben.

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