Heute fahre ich vom Schnellzugbahnhof Mürzzuschlag mit dem Bus über Kapellen nach Altenberg an der Rax im Naturpark Mürzer Oberland und bis zum Landgasthof Altenbergerhof.
Von Altenberg über die Heukuppe zum Preiner Gscheid
Vom Altenbergerhof verfolge ich zu Fuß die schmale Gemeindestraße noch einige Minuten taleinwärts, um bei einem Marterl rechtshaltend über den Kerngraben in Richtung Almgasthof Moassa weiterzuwandern. Diesen erreiche ich nach rund einer Stunde Gehzeit – Grund genug, um eine kurze Kaffeepause einzulegen.
Danach geht es weiter rechts aufwärts über eine ehemalige Skipiste, an der unbewirtschafteten Jahnhütte vorbei bis zu einem nach links aufwärts führenden Forstweg. Der führt direkt zur idyllisch gelegenen Karreralm, die aber ebenfalls unbewirtschaftet ist. Hier teilt sich der Weg und ich verfolge linkshaltend den Altenbergsteig (rechtshaltend ginge es über das „Fuchsloch“ ebenfalls auf die Raxhochfläche, dieser Steig verlangt aber etwas Kletterkönnen und absolute Trittsicherheit).
Der Altenbergsteig hingegen führt, bestens markiert sowie recht unschwierig, dafür aber aussichtsreich auf die Hochfläche, die ich unweit des Gamseckgipfels erreiche. Da ich schon einmal hier bin, investiere ich die zusätzlichen 10 Gehminuten und hole mir diesen mit einem kleinen Kreuz versehenen Gipfel für meine Sammlung.
Retour am eigentlichen Anstieg zur Heukuppe geht es jetzt gemütlich in Richtung Osten über die Hochfläche (bei Nebel dürfte hier die Orientierung allerdings nicht ganz einfach sein) aufwärts, bis ich beim mächtigen Gipfeldenkmal auf 2.007 Metern Seehöhe den höchsten Punkt meiner Tour und auch den höchsten Punkt der gesamten Raxalpe und auch des Naturparks Mürzer Oberland erreiche.
Nach den obligaten Gipfelpanoramafotos (immerhin sieht man hier bei schönem Wetter vom Dachstein im Westen bis zum Neusiedlersee im Osten) spaziere ich durch die Latschenfelder abwärts zum Karl-Ludwig-Haus, welches aber leider derzeit geschlossen ist.
Abstieg zum Raxkircherl und Karl-Ludwig-Haus. Fotos: Andreas Steininger
Naja, das rund 45 Minuten Gehzeit weiter unten liegende Waxriegelhaus ist dafür ganzjährig geöffnet.
Angekommen am Waxriegelhaus. Foto: Andreas Steininger
Ich erreiche diese gastliche Schutzhütte mit Blick auf den Predigtstuhl über den breiten Schlangenweg abwärts wandernd und lasse dort, bevor ich zum letzten Teil meiner Tour komme, den langen Wandertag bei einer zünftigen Jause ausklingen.
Blick auf den Predigtstuhl. Foto: Andreas Steininger
Knapp 30 genüssliche Gehminuten abwärts fehlen mir noch, denn so weit ist mein Ziel, die Bushaltestelle am Preiner Gscheid, noch entfernt. Gesagt getan, nach der Rast geht es noch einmal bergab und bald stehe ich am Preiner Gscheid, dem Pass zwischen Niederösterreich und der Steiermark. Von hier bringt mich der Bus zum Bahnhof Payerbach – Reichenau und von dort der Zug retour nach Hause.
Tourdaten
Die Route in Zahlen: 6:00 Std Wandern 1.200 HM 1.000 HM 12 km GPX Track
Andreas Steininger ist diplomierter Geograf, staatlich geprüfter Berg- und Skiführer, Landesausbildner der Bergrettung Steiermark sowie ehemaliger Flugretter. Er lebt mit seiner Familie in Kindberg im Mürztal. Andreas engagiert sich schon seit über 30 Jahren im alpinen Rettungswesen. Hauptberuflich im Naturparkmanagement tätig, schreibt er aber auch immer wieder für alpine Fachzeitschriften und ist zusätzlich Autor von Wander- und Bergbüchern, vornehmlich über seine steirische Heimat.
Andreas betreut den Naturpark Mürzer Oberland (https://www.muerzeroberland.at/) als Geschäftsführer, was ihm umso mehr Spaß macht, als der Naturpark auch seine bergsteigerische Heimat ist. Die steirische Seite der Rax, die Schneealm und auch die Hohe Veitsch besucht er regelmäßig und ganzjährig.
Der Naturpark Mürzer Oberland ist rund 226 km2 groß und beherbergt zahlreiche Naturjuwele und alpine Schätze. Besonders wichtig ist es Andreas, auf die gute öffentliche Erreichbarkeit des Naturparks hinzuweisen.