Zwei Tages Schneeschuhtour am Stuhleck: Mit dem Taxi auf den Pfaffensattel. Übernachtung im Alois-Günther-Haus. Wanderung über die Pretulalpe und das Roseggerhaus Richtung Mürzzuschlag.
Viele Male habe ich schon vom Schneeberg, Rax, Schneealpe, oder Veitsch hinüber Richtung Stuhleck und dem Bergrücken mit den vielen Windrädern geschaut und mir vorgenommen dort einmal entlang zu gehen. Bis zum Ende der Windräder, zum Roseggerhaus wollte ich gehen und von dort dann nach Mürzzuschlag hinunter.
Die Tourenplanung habe ich auf www.alpenvereinaktiv.com durchgeführt, die An- und Abreise mit dem Zug mit www.anachb.at.
Tag 1: Pfaffensattel
Wir starten um 15:00 am Pfaffensattel mit unseren Schneeschuhen. Wir wählen nicht die Forststraße, sondern folgen der Markierung durch den Wald.
Die Markierungen sind an den Bäumen angebracht, damit man sie auch bei Schnee sehen kann – ein typisches Zeichen für eine Wintertour. Allerdings könnten wir den Weg gar nicht verfehlen, weil er schon so ausgetreten ist, dass wir nur der Spur folgen müssen. Insofern verstehe ich, dass viele noch bei Dämmerung mit Stirnlampen aufsteigen.
Nach etwa einer Stunde kommen wir aus dem Wald heraus und die Rundumsicht wird immer deutlicher. Im Abendrot ist das Panorama nach Süden schon fast kitschig.
Die Geländekante zum Plateau erreichen wir pünktlich zu Sonnenuntergang um 16:16. In den Bergen herrscht danach noch etwa eine halbe Stunde Dämmerung, bis es ganz dunkel ist. Zeit genug um gemütlich zur Hütte hinüber zu gehen.
Der Wind ist am Stuhleck Plateau oben frisch und lässt die gefühlte Temperatur gleich einmal sinken.
Alois-Günther-Haus
Im Alois-Günter-Haus direkt neben dem Stuhleck Gipfel sind nur mehr wenige Leute. Der Wirt erzählt uns aber, dass den Tag über die Hölle los war. Wegen des schönen Wetters haben die Besucher des Schigebiets seine Hütte gestürmt. Es gibt daher für uns nur mehr Schnitzel mit Salat. Alles andere ist aus.
Die Zimmer sind kalt und werden auch bis in der Früh nicht mehr warm. Unsere Begleiterinnen fragen mehrmals nach, wann die Heizung voraussichtlich Wärme abgeben wird. Die Antwort ändert sich nach wiederholtem Nachfragen von 1h, zu 2h bis zu 4h.
Da auch das Wasser im Obergeschoss nur kalt verfügbar ist, glauben wir an einen Defekt und akzeptieren die Situation wie sie ist.
Was mich verwundert hat ist, dass es das sehr reichliche Frühstück erst ab 8:30 gibt.
Dadurch können wir richtig schön ausschlafen, kommen aber am zweiten Tag erst spät weg.
Tag 2: Pretul
Wir starten um 9:30 am Stuhleck, die Schneeschuhe auf die Rucksäcke geschnallt, weil der Bergrücken überwiegend abgeweht und ohne Schnee ist.
Bei den Windrädern gibt es eine Anzeige, ob der direkte Weg freigegeben ist, oder nicht. Blinkt die Warnleuchte, können Eis- und Schneebrocken von den Schaufeln herunterfallen. In diesem Fall muss der Umgehungsweg gewählt werden. Wir teilen uns auf: Zwei schätzen ihre Gesundheit und gehen den Umgehungsweg. Dieser liegt an der nördlichen Flanke und hat viel Schnee. Ist man mit Tourenschi unterwegs, ist das ein Vorteil. Der Normalweg führt oben auf einer Schotterstraße entlang. Wir sehen ab und zu Einschläge von Schneebrocken. Der Wind hat den Schnee dort aber weitgehend abgeweht.
Abzweigung nach Mürzzuschlag
Die richtige Abzweigung nach Mürzzuschlag zu wählen ist wichtig, da ein späterer Weg tendenziell zu weit nach Westen führt und man nach Mürzzuschlag zurück gehen/fahren muss.
- Die erste Möglichkeit ist am Geiereck. Dort ist auch der Moschkogel mehrmals angeschrieben. Dieser Weg führt wieder unter Windrädern durch und am Bergrücken entlang.
- Die zweite Abzweigung ist kurz nach der Peter-Bergner-Warte, scharf nach rechts. Dieser Weg führt an der Westflanke des Moschkogel vorbei. Hier darauf achten die Amundsenhöhe links liegen zu lassen und am Moschkogel zu bleiben!
- Die dritte Variante ist eine Spielart der zweiten. Sie führt zuerst zum Roseggerhaus, wo man sich stärken kann. Danach muss die kurze Wiese wieder aufgestiegen werden.
Tipp: Im Winter ist die Orientierung generell schwieriger, weil viele Markierungen unter dem Schnee nicht sichtbar sind. Man ist dann oft versucht einem Weg zu folgen, der schon begangen wurde. Die sichtbare Spur vermittelt zwar ein Gefühl der Sicherheit – wenn man dann allerdings in eine ungewünschte Richtung geht, ist die spätere Korrektur meist aufwändig und die Nerven liegen schnell blank.
Daher lieber einmal öfter die Richtung auf der Karte überprüfen!
Bis zur Peter-Bergner-Warte gehen wir etwa 2h in gemütlichem Tempo. Bis zum Roseggerhaus hinunter sind es noch einmal 30 Minuten.
Ich würde die angeschriebene Abzweigung zum Moschkogel hinunter empfehlen. Von dort ist man relativ schnell auf ausgeschobenen Forststraßen und kann in 2h Gehzeit den Grubbauer erreichen, wo wir unsere Tour beenden.
Vom Grubbauer (Geiereck, Hausnummer 20) fahren wir um EUR 16,- wieder mit dem Taxi zum Bahnhof Mürzzuschlag zurück. Die 1,5h auf der Straße erscheinen uns jetzt nicht mehr attraktiv. Aus dem warmen Auto heraus schaut es immer noch weit aus.