Klassische Schitourenroute von Spital am Semmering über den Kaltenbachgraben auf das Stuhleck. Abfahrt über die Pisten bis in den Ort hinunter.
Vom Bahnhof in Mürzzuschlag müsste man eigentlich vom Bahnhofsvorplatz das kurze Stück bergab zur Bushaltestelle gehen – allerdings steht der Bus Richtung Stuhleck bzw. Semmering im Winter oft schon am Bahnhofsvorplatz.
Dieser „Service“ ist sehr praktisch, weil es mit der Schiausrüstung ja doch nicht so bequem ist zu gehen (zumindest so lange sie nicht entsprechend optimiert am Rucksack befestigt ist).
Da ich den Kaltenbachgraben hinaufgehen will, steige ich bei der Haltestelle „Hirschenhof“ aus.
Achtung: Laut Fahrplan heißt die Station „Gemeindeamt Spital/Semmering“. Diese Bezeichnung wird im Bus allerdings nicht verwendet. Die Station heißt „Hirschenhof“!
Von der Bushaltestelle gehe ich direkt auf die Kirche zu und die Stuhleckstraße an der Kirche vorbei nach Süden.
Gleich danach sehe ich rechts neben der Straße den Kaltenbach. Diesem folge ich jetzt für lange Zeit.
Bei der Brücke über den Kaltenbach, gleich nach der Kirche, werde ich später meine Schi abschnallen. Bis dorthin kann ich nämlich abfahren.
Kaltenbachgraben
Update Jänner 2022: Dem Betreiber des Schigebiets ist es wichtig genug eine eigene Seite auf seiner Homepage anzulegen, in der darauf hingewiesen wird, dass der Aufstieg über die Piste verboten wäre.
So lange es einen Gehsteig gibt, ist das Gehen auf der Kaltenbachstraße kein Problem. Später allerdings ist es schon recht eng mit den anreisenden Autos, den entgegenkommenden Fahrzeugen und mir nebeneinander.
So bald es möglich ist schnalle ich die Tourenschi an und gehe auf der orografisch rechten Seite des Kaltenbachs hinauf.
Es bleibt mir aber nicht erspart über die oberen Parkplätze drüber zu gehen. Da genug Schnee liegt, finde ich auch dort eine Spur mit weniger Steinen. Von dort starten auch die Tourengeher, die mit dem Auto angereist sind.
Von der Bushaltestelle bis zum Ende des Parkplatzes benötige ich ziemlich genau 1h.
Im Frühjahr muss man sich wahrscheinlich darauf einstellen bis hierher die Schi tragen zu müssen.
Vom letzten Parkplatz führt der Weg auf einer Forststraße sanft steigend bergauf.
Ich habe heute irgendetwas auf der Innenseite des rechten Schischuhs, das mich hinter meinem Knöchel reibt. Obwohl ich insgesamt drei Mal alles ausziehe, kontrolliere und mit Hansaplast abklebe, werde ich auf der Hütte oben trotzdem eine große Blase aufstechen dürfen. Dass sich das auf meine Geschwindigkeit und Stimmung negativ auswirkt, ist klar.
Nach der Mühle kommt eine Abzweigung der Forststraße nach links. Der markierte Weg führt dem Bach entlang gerade aus weiter.
Ein ortskundiger Tourengeher erklärt mir an der Abzweigung, dass er die längere und flachere Variante über die Forststraße gegenüber dem kürzeren, aber potentiell eisigen Aufstieg im Wald, vorzieht.
Dieser Argumentation schließe ich mich an und zweige nach links ab.
Vom Parkplatz bis zur Abzweigung brauche ich eine weitere Stunde.
Kurz vor dem Karl-Lechner-Haus treffen beide Wege wieder zusammen.
Für den flacheren Umweg bis zum Karl-Lechner-Haus benötige ich recht genau 1h.
Ab hier geht es das letzte Stück im Wald steiler bergauf, als bisher. Obwohl meine Felle nicht mehr optimal sind, habe ich keine Probleme.
An den Spuren im Schnee sehe ich, dass jemand vor mir mit Harscheisen aufsteigt. Abgesehen davon, dass ich meine daheim vergessen habe, sehe ich auch keine Notwendigkeit dafür.
Der Aufstieg durch den Wald ist nur kurz, die Baumgrenze rasch erreicht und das Alois-Günther-Haus bald zu sehen.
Vom Karl-Lechner-Haus zum Alois-Günther-Haus brauche ich wieder genau 1h.
Von der Bushaltestelle bis hier herauf habe ich damit circa 4h benötigt.
Alois-Günther-Haus
Rund um das Alois-Günther-Haus stürmt es wieder. Die Temperatur sinkt damit gefühlt noch einmal deutlich.
Ich mache an dieser Stelle den Fehler mir nicht noch eine Kleidungsschicht anzuziehen, weil ich glaube, dass es sich für die wenigen Minuten bis zur Hütte nicht mehr auszahlt. Diese Entscheidung stellt sich im Nachhinein als falsch heraus, weil ich mir dadurch die Grundlage für eine ganz wunderbare Verkühlung lege.
Im Alois-Günther-Haus esse ich zu Mittag, trockne meine Kleidung und steche meine Blase am Fuß auf.
Pistenabfahrt
Von der Hütte bis kurz vor den Lift muss ich meine Schi tragen, weil der ganze Schnee rund um den Gipfel abgeweht ist.
Dann schnalle ich meine Schi an und fahre über die Piste ab – immer Richtung „P1“, bzw. Familienabfahrt.
Für die Abfahrt über die teilweise recht eisige Schipiste benötige ich 20min.
Abschnallen, alles wieder im und am Rucksack montieren und zur Bushaltestelle hinübergehen, kostet mich noch einmal 25min. Falls die Buszeiten unpassend sind, kann man auch gleich zum Bahnhof hinüber gehen.
schön dass es noch so jemanden gibt… mache ich nämlich ebenfalls so
dann schönes tourenschifahren, nicole
Ich ignoriere übrigens die Schreibweise „Ski“ und verwende stattdessen die österreichische Schreibweise „Schi“.
Allerdings befürchte ich, dass ich damit auf verlorenem Posten stehe, wenn ich mir anschaue wer sich aller mit „Tschüss“ von mir verabschiedet!
Ich schreibe auch ganz hartnäckig Schi.
Herzliche Grüße aus Wien 💪
Nicole
PS:
die öffitourensammlung finde ich großartig
Hallo Nicole!
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