Pleisenspitze: lange Skitour im Karwendel

Pleisenspitze. Foto: Simon Widy

Die Skitour auf die Pleisenspitze gehört wohl eher zur Kategorie der mühsamen Öffi-Touren und ist sicher nicht jedermanns Sache. Der Zustieg ist karwendeltypisch lang und das Verhältnis von schönem Skigelände zu Gesamtstrecke ist sehr bescheiden. Doch auch abenteuerliche Unternehmungen haben ihren Reiz und die Anstrengungen werden mit einem herausragenden Blick vom Gipfel und einer netten Hütte belohnt!

Schon die Anreise mit der Werdenfelsbahn ist ein Highlight: Durch die südwestlichen Ausläufer des Karwendelgebirges schlängelt sich die Zugstrecke vom Inntal stellenweise unterirdisch aufs Seefelder Hochplateau. Immer wieder gibt es Momente mit überraschenden Fernblicken.

Zustieg auf der Straße

In Scharnitz angekommen, schnallen wir die Ski auf den Rucksack. Bevor wir mit den Skiern aufsteigen, müssen wir noch 3 Kilometer taleinwarts auf einer Straße zurücklegen. Hierfür könnte man gerade im späteren Winter oder Frühling ein Fahrrad mitnehmen und spart so Zeit und Nerven. Vor der Isarlodge zweigen wir auf eine Forststraße ab, lassen die Schuhe stehen und legen die Skiausrüstung an.

Auf der Straße taleinwärts. Foto: Simon Widy
Auf der Straße taleinwärts. Foto: Simon Widy

Forststraßen-Aufstieg zur Pleisenhütte

Dem nicht sehr genussvollen Zustieg folgt jetzt ein 5 Kilometer und 750 Höhenmeter langer Forststraßen-Aufstieg zur Pleisenhütte. Die schön gelegene Hütte hat im Winter am Wochenende geöffnet und lädt zur Einkehr ein. Sie stellt außerdem ein beliebtes Ziel für Schneeschuhwanderer oder Rodler dar und bietet auch Übernachtungsmöglichkeiten.

Gipfelaufstieg

Hinter der Hütte gehen wir nun durch ein Latschenfeld in Richtung Kar unterhalb der Pleisenspitze. Je nach Schneelage kann das Überwinden der Latschen zu einem anstrengenden Unterfangen werden, möglicherweise ist es vereinzelt notwendig, die Ski abzuschnallen.

Kampf durch die Latschen. Foto: Simon Widy
Kampf durch die Latschen. Foto: Simon Widy

Nach den Strapazen erreichen wir nun endlich traumhaftes, mäßig steiles bis steiles Skigelände und steigen zuerst in ein paar Spitzkehren, dann flacher auf logischer Wegführung zum Gipfel auf.

Nach den Latschen erreichen wir endlich schönes Skigelände. Fotos: Simon Widy

Belohnt wird man oben mit einem atemberaubenden 360-Grad-Panoramablick.

Traumhafte Fernsicht am Gipfel der Pleisenspitze. Fotos: Simon Widy

Die Abfahrt erfolgt entlang der Aufstiegsroute, auch das Schuhdepot finden wir wieder und freuen uns, dass wir den Straßenhatscher recht bald geschafft haben und nach einer ausgiebigen Tour in Scharnitz in die Zugsitze fallen.

Am Heimweg blicken wir nochmals zurück auf den Gipfel. Foto: Simon Widy
Am Heimweg blicken wir nochmals zurück auf den Gipfel. Foto: Simon Widy

Fazit, Anmerkung

Ich war lange zwiegespalten, ob ein Beitrag zur Pleisenspitze sinnvoll ist, da es keine Tour ist, die ich sofort empfehlen würde. Trotzdem gibt es einige Gründe, die für diese Tour sprechen: Der Zustieg ist im Vergleich zu anderen Gipfeln im Karwendel noch relativ kurz und am Weg liegt eine schöne, urige Hütte, die im Winter an Wochenenden geöffnet hat. Definitiv ist es eine erlebnisreiche Skitour, die, wenn man keine Probleme mit den langen „Hatschern“ hat, sehr wohl einen Versuch wert ist.

Bruchharsch-Verhältnisse und die darunterliegenden Steine hinterlassen im schneearmen Jänner 2023 ihre Spuren. Foto: Simon Widy
Bruchharsch-Verhältnisse und die darunterliegenden Steine hinterlassen im schneearmen Jänner 2023 ihre Spuren. Foto: Simon Widy

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   8:00 Std Skitour   1.600 HM   1.600 HM   24 km   GPX Track

Gegangen im Jänner 2023

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