Von Hainburg über die Ruine Röthelstein auf den Braunsberg und durch die Stadt zur Haimoburg. Hübsche aussichtsreiche Rundwanderung durch Stadt-, Auwald- und Trockenrasengebiete.
Der Winter lässt noch einmal grüßen und die Ausläufer einer Kaltfront erreichen Wien in Form von naßkaltem, unbeständigen Aprilwetter. Nicht ganz so motiviert sitze ich an diesem Tag Vormittag noch im Bett herum und sehe mir die Österreich Wetterkarte an. Ganz im Osten scheint es trocken zu bleiben. Schnell entscheide ich mich, „hau mich auf gut wienerisch ins Gwand“ und finde mich eine halbe Stunde später in Wien Mitte beim Einsteigen in die S7 Schnellbahn wieder.
Die S7 kenne ich nur vom Weg zum Wiener Flughafen. Sie fährt aber bis nach Wolfsthal. Und die dicken Regenwolken fahren heute mit. Und lassen auch kräftig was aus. Gut dass ich die Regenjacke in den Rucksack gestopft habe. Die Regenhose hat sich leider irgendwo in meinem Kasten versteckt. Also sehe ich meinem Besuch in Hainburg mit gemischten Gefühlen entgegen.
Hainburg
In Hainburg an der Donau – Personenbahnhof steige ich aus. Der Bahnhof liegt direkt an der Donaulände wo auch der Wanderweg beginnt. Der Himmel ist zwar grau, aber es ist milder als in Wien und vor allem trocken.
Nach dem Studium einer Übersichtkarte kann es gleich los gehen. Die Besichtigung der mittelalterlichen Stadt Hainburg hebe ich mir für später auf.
Ruine Röthelstein
Ich wandere auf dem Naturatrail Braunsberg Rundweg. Zuerst entlang der Donau und dann durch wunderschönes Augebiet, eindeutig Arbeitsbereich der Biber. Schneeglöckchen soweit das Auge reicht. Ich respektiere den Aufruf auf einer Tafel, des Gelände um die Ruine Röthelstein nicht zu betreten. Erstens befinde ich mich im Nationalpark Donauauen und die Schlangen und Eidechsen, die die Ruine bewohnen, sollen ihre Ruhe haben. Und Raubritter solls hier ja auch geben. Dann geht es hinauf auf den Braunsberg.
Braunsberg
Ein paar Höhenmeter überwinde ich und gelange auf das Gipfelplateau des Braunsbergs. Dieser Hügel bildet mit dem Thebener Kogel in der Slovakei ein Durchbruchtal der Donau: die ungarische Pforte. Dass ich ganz an der Grenze bin, bemerke ich auch an der Aussicht oben am Braunsberg.
Weit ist es nicht bis Bratislava. Burg und Fernsehturm erkenne ich und die Burgruine Theben (Devin) hoch oben auf dem Felsen an der Marchmündung in die Donau. In der Kindheit war ich oft mit Papa in den Marchauen wandern und habe den Felsen und die Burg vom österreichischen Marchufer angeschaut. Viel interessanter waren jedoch der eiserne Vorhang, die mit Soldaten besetzten Wachtürme und die Leute, die sich hüben wir drüben der Grenze, die mitten durch Donau und March verläuft, traurig zuwinkten. Gut, dass das vorbei ist.
In die andere Richtung liegt Hainburg, die Hundsheimer Berge, die Haimoburg und das Marchfeld. Lässt man den Blick weiterschweifen, entdeckt man Wien umrahmt von den Wiener Hausbergen und Weinviertel. Einfach zu erkennen am DC Tower, der schwarz in den heute grauen Himmel ragt.
Erkennen kann ich von hier aus auch, wo es gerade überall regnet. In Hainburg noch immer nicht 🙂
Neben der Aussicht bewundere ich aber auch die Natur hier oben im Naturschutzgebiet Braunsberg – Trockenrasen- und Steppengebiete mit reichhaltiger Fauna und Flora – es ist ja erst Frühlingsbeginn, aber ich entdecke bereits die ersten blühenden Kuhschellen.
Wie üppig es in dieser Gegend im Mai blüht und was sich auf den Nachbarbergen so tut, könnt ihr in Martins Bericht nachlesen. Mich zieht es aber nach einer ausgiebigen Rundschau wieder hinunter in die Stadt.
Haimoburg
Ich durchquere Hainburg auf der Ungarstraße und biege beim Wiener Tor in die Hummelstraße ab. Auf der bleibe ich bis links der Fußweg hinauf auf den Schlossberg abzweigt. Hier ist es schon belebter, viele Familien mit Kindern sind unterwegs zur Burg.
Die Haimoburg oben am Schlossberg ist wirklich beeindruckend groß, der erste Bau entstand kurz nach der ersten Jahrtausendwende . Die Aussicht ist ähnlich beeindruckend wie vom Braunsberg.
Nachdem ich mich lange genug umgeschaut habe, wandere ich auf der Rückseite der Burg wieder hinunter nach Hainburg und vertrödle hier noch die Zeit bis zum nächsten Zug nach Wien. Alles ist sehr übersichtlich in der kleinen, wunderschönen Stadt. So finde ich vom Hauptplatz leicht zum Bahnhof.
Inzwischen hat es abgekühlt. Ich bin froh in den gut geheizten Zug steigen zu können. Die Wolken klaren auf und ein rosa Himmel kommt zum Vorschein. In diesem Licht sieht sogar die Raffenerie in Schwechat recht hübsch aus. Nach einer Stunde bin ich wieder in Wien Mitte. Es hat aufgehört zu regnen. Fein.
Super Tour – haben wir im Dezember 2022 gemacht.
Vielen Dank Gabi! Wenns dir gefallen hat, dann wird dir die Runde auf den Hundsheimerberg sicher auch gefallen – im Frühling/Sommer macht das am meisten Spaß wegen der vielen botanischen Überraschungen 🙂 https://www.bahn-zum-berg.at/karpaten/mailuefterl-am-hundsheimer-berg/