Hohe Wand, Springlessteig und Geländ

Unten ist Grünbach und da ist Krisztina :-) Foto: Veronika Schöll

Von Grünbach am Schneeberg über Wandfußsteig und Springlessteig zum Hubertushaus, weiter zum Plackles, Rastkreuz und übers Geländ wieder nach Grünbach.

Diesmal bin ich mit Krisztina unterwegs. Wir wollen der trüben Nebelsuppe, typisches Herbst Inversionswetter, entfliehen und hoffen, auf der Hohen Wand die Sonne zu sehen. Ich habe mich sehr bemüht, eine abwechslungs- und erlebnisreiche Runde für uns zusammen zu stellen.

Bahnhof Grünbach am Schneeberg, hinten beim Bahnschranken beginnt der Wanderweg. Foto: Veronika Schöll
Bahnhof Grünbach am Schneeberg, hinten beim Bahnschranken beginnt der Wanderweg. Foto: Veronika Schöll

In Grünbach am Schneeberg sind wir wirklich schnell. Das ist wichtig, weil ich erst nach ein paar Stunden Arbeit gegen zehn Uhr weg komme. Wir fahren mit dem Railjet vom Hauptbahnhof nach Wiener Neustadt und dann mit der Puchberger Bahn nach Grünbach. Alles in allem eine Stunde Fahrzeit. Kurz nach elf Uhr sind wir da.

Zum Wandfußsteig

Wir warten am Bahnsteig in Grünbach am Schneeberg, bis der Zug weiter nach Puchberg gefahren ist, überqueren dann die Schienen und gehen vom Bahnhof in Fahrrichtung des Zuges weg. Beim nächsten Bahnübergang nach rechts nochmal über die Schienen und dann dem Pfeil Richtung Seiser Toni nach.

Über eine Wiese gehts geradewegs auf die Hohe Wand zu, dann über ein Sträßlein durch eine Siedlung, bergauf weiter auf einem Waldweg und über eine Forststraße, von der wir beim Binderbankerl nach links abbiegen, um den Wandfußsteig zu erreichen. Wie der Name sagt, führt dieser Weg immer an der Wand lang, von ihm zweigen zahlreiche Klettersteige und -routen ab.

„Mehr als hundert Routen und Steige gibt es hier“, weiß Peter Backé, „bemerkenswert für so einen kleinen Gebirgsstock.“

Über den Spinglessteig zum Hubertushaus

Wir wandern entlang der Felsen nach Osten, durch eine Landschaft wie aus einem Gauermann Bild, romantisch, felsig, herbstlich bunt, aber noch immer neblig. Nach etwa einer Stunde zeigt ein Wegweiser den Springlessteig an.

Wegweiser zum Springlessteig. Foto: Veronika Schöll
Wegweiser zum Springlessteig. Foto: Veronika Schöll

Wie man auf dem oberen Bild sieht, könnte man auch schon früher, bei der Station Unterhöflein aus der Puchbergerbahn steigen. Der Wanderweg beginnt dort gleich neben bei der Haltestelle im Grünen.

Der Springlessteig ist ein einfacher Klettersteig (A), aber fast eher ein versicherter Wanderweg. Es gibt eine kurze Leiter und zwei leicht ausgesetzte Stellen, wo der Weg aber recht breit ist. Um die Aussicht zu genießen und zu fotografieren, bleiben wir aber trotzdem lieber stehen. Martin Heppner hat den Springlessteig in einem Beitrag genauer beschrieben.

Hubertushaus, Plackles und Rastkreuz

Der Ausstieg des Springlessteigs ist direkt vorm Hubertushaus. Die Wiese davor ist heute gut besucht. Die Sonne ist heraus gekommen. Krisztina ist ziemlich aufgeregt, weil wir am Steig Steinböcke gesichtet haben. Ich verrate noch nichts und hoffe, dass mein Plan aufgeht und wir später noch mehr Steinböcke und zwar aus nächster Nähe zu Gesicht bekommen werden.

Wir wandern weiter entlang des Wandabbruchs Richtung Eicherthütte, genießen die Aussicht, die wärmende Sonne und dann unsere Jause auf einem Bankerl.

Und da sind sie, ein Rudel Steinböcke, genau da, wo ich sie das letzte Mal gesichtet habe. Wir fotografieren ausgiebig 🙂 und sind glücklich.

Am Plackles holt uns der Nebel wieder ein, hält uns aber nicht davon ab, weiter zur Scheimhütte und zum Rastkreuz zu wandern.

Am Weg kommen wir bei einem riesigen Gatter für Rotwild vorbei. Sieht leer aus.

Krisztina entdeckt jedoch einen wunderschönen Hirsch zwischen den Bäumen. Majestätisch langsam aber doch neugierig kommt er näher und posiert gekonnt für unser Fotoshooting. Offensichtlich kennt er uns Menschen hinter dem Maschenzaun schon.

Hohe Wand´s Next Top Modell. Foto: Veronika Schöll
Hohe Wand´s Next Top Modell. Foto: Veronika Schöll

Geländ

Weiter wandern wir zum Rastkreuz und hinauf zur Geländ Hütte. Die Sonne ist wieder mit uns. Man sieht schön hinüber zur Dürren Wand.

Blick hinüber zur Dürren Wand. Foto: Veronika Schöll
Blick hinüber zur Dürren Wand. Foto: Veronika Schöll

Während ich mit dem aufsteigenden Nebel über die steile Wiese um die Wette laufe, fotografiert Krisztina lieber noch einen wilden Bären im Kampf mit einem Jäger. Wie das? Das musst du selbst herausfinden.

Ich bin leider nicht schnell genug und statt der Aussicht auf den Schneeberg sehe ich nur die Sonne langsam im Nebel verschwinden.

Es wäre jetzt sehr elegant und auch geplant, direkt von der Geländ Hütte über den Eselsteig zum Sportplatz in Grünbach und dann zur Bahn Haltestelle Grünbach Schule abzusteigen. Aber es dämmert schon, der Nebel wird dicker und ich kenne den Eselsteig noch nicht. Eine schnelle Recherche über unsere Whatsapp Gruppe misslingt, da ich mit den kalten Fingern Edelstein statt Eselsteig ins Handy tippe und sich darauf niemand einen Reim machen kann.

Unten ist Grünbach und da ist Krisztina :-) Foto: Veronika Schöll
Unten ist Grünbach und da ist Krisztina 🙂 Foto: Veronika Schöll

Später erzählt mir Peter Backé aber, dass der Eselsteig wunderschön und aussichtsreich ist. Demnächst mal!

Aus all diesen Gründen entscheiden wir uns, zurück zur Scheimhütte zu wandern und beim Rastkreuz über den Bergmannsteig (steiler rutschiger Waldweg, unfreiwilliger Bodenkontakt meiner vier Buchstaben inklusive) nach Grünbach abzusteigen. Wir kommen beim Sportplatz aus dem Wald und folgen dem Wanderpfeil zur Bahnhaltestelle Grünbach Schule. Die Züge fahren stündlich nach Wiener Neustadt und wir haben Glück und können bald einsteigen. Übrigens gibt es in der Puchberger Bahn Fahrschein-Automaten im Zug, also kein Stress, wenn man am Bahnhof keinen Automaten findet.

Ein Ausflug auf die Hohe Wand ist immer ein schönes Erlebnis, so variantenreich und so gut öffentlich erreichbar! Sonne : Nebel heute ein Remis 🙂

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   4:30 Std Wandern   800 HM   800 HM   13 km   GPX Track

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