Am oberbayerischen Alpenrand erheben sich überall mehr oder weniger hohe, zumeist dicht bewaldete kleinere Berge. So auch der Zinnkopf südlich der Kreisstadt Traunstein im Herzen des Chiemgaus. Der ganz große, bekannte Gipfel ist der hier beschriebene Zinnkopf zwischen den Tälern von Roter und Weißer Traun nicht, aber gerade bei hoher Schneelage oder mäßigem Wetter stellt er doch ein durchaus attraktives Ziel dar und erlaubt sogar echte Überschreitungen. Auch für Anfänger im Schneeschuh-Gehen ist die Besteigung des Zinnkopfs sicher kein Fehler.
Anreise
Zunächst fährt man mit der Bahn nach Traunstein. Hier verkehrt stündlich die BRB von und nach München und Salzburg; auch Züge des Fernverkehrs halten hier regelmäßig. Ab Traunstein besteht eine stündliche Verbindung mit einer Regionalbahn der DB-Tochter Südostbayernbahn nach Ruhpolding. Nach 15min Fahrt durch das Trauntal in südlicher Richtung ist bereits der Ort Eisenärzt erreicht. Der Name zeugt von der Bergbau-Vergangenheit des Ortes.
Verbindungen mit Bahn und Bus von Salzburg
Wir empfehlen von Salzburg diese Verbindungen für die Hin- und Rückfahrten zur Tour:
Für die Anreise empfiehlt sich das Bayern-Ticket der Deutschen Bahn, wer nur BRB und die Südostbayernbahn nutzt (also z.B. keine U-Bahn in München benötigt) kann auf das etwas günstigere „Guten-Tag-Ticket“ der BRB zurückgreifen. Vorsicht: beide Tickets gelten Mo-Fr erst ab 9.00 Uhr! (www.bahn.de, www.brb.de, www.suedostbayernbahn.de)
Über Forstwege und Steige zum Gipfel des Zinnkopfs
Am Bahnhof überquert man die Weiße Traun und wendet sich alsbald nach rechts bergan. Nach Durchquerung von Hörgering auf Wohnstraßen ist auch schon der Wanderparkplatz erreicht.
Der Forstweg führt leicht ansteigend in den Wald hinein. An den zahlreichen Abzweigungen sollte man sich an der Bezeichnung „Zinnkopf über Steig“ orientieren oder notfalls das Smartphone zu Rate ziehen.
Vorsicht: Der Zinnkopf ist übersät mit Forstwegen und Steigen in alle Richtungen. Nach etwa einer Stunde ist ein netter Aussichtspunkt erreicht. Der Blick reicht hier weit in den Chiemgau und über den Chiemsee.
Links: Aussichtspunkt nach etwa 2/3 des Weges. Rechts: Eine corona-konforme Bank lädt zur Rast ein. Fotos: Nikolaus Vogl
In der Folge steilt der Weg etwas auf und verläuft später in einigen Serpentinen bevor sich der Wald lichtet und das Gipfelplateau erreicht ist. Ein aufwändig gestaltetes Gipfelkreuz und eine hohe Fichte zieren den höchsten Punkt. Die Sicht ist leider durch hohe Bäume leicht eingeschränkt.
Links: Am Gipfel mit dem markanten Kreuz. Rechts: Gipfel. Fotos: Nikolaus Vogl
Abstieg nach Ruhpolding
Vom Gipfel wendet man sich in Richtung des Wegweisers Richtung Ruhpolding zunächst nach Osten, kurze Zeit später knickt der Weg aber in südlicher Richtung ab und trifft bald auf einen Forstweg, dem man bis kurz nach der Rabeneckalm zu einer Straßenkreuzung folgt. Dort wählt man den laut eines Schildes endenden Weg bergab – der Weg endet nicht, sondern trifft kurz oberhalb des Weilers Bojern auf eine weitere Forststraße.
Am Weiler Bojern oberhalb von Ruhpolding. Foto: Nikolaus Vogl
Die Häuser von Bojern durchquert man (hier der Beschilderung durch den Vorgarten des Bauernhofes folgen!) und trifft sodann auf einen Weg, welcher einen in wenigen Minuten ins Ortsgebiet von Ruhpolding führt. Auch hier folgt man der Beschilderung Richtung Ortsmitte und Bahnhof und erreicht selbigen nach Querung der Traun und einer größeren Wiese. Vom Bahnhof fährt die Südostbayernbahn in stündlichem Takt nach Traunstein zurück.
Die Südostbayernbahn fährt im Stundentakt zurück nach Traunstein. Foto: Nikolaus Vogl
Tourdaten
Die Route in Zahlen: 2:00 Std Wandern 600 HM 550 HM 9 km GPX Track
Ergänzende Infos
Verpflegung unterwegs: keine, zahlreiche Cafes und Wirtshäuser am Zielort Ruhpolding
Nikolaus Vogl, Jahrgang 1977, ist gebürtiger Münchner. Nach seinem Lehramtsstudium für Mathematik und Physik arbeitet er seit 15 Jahren als Gymnasiallehrer im oberbayerischen Prien am Chiemsee und lebt mit seiner Frau und drei Kindern im nahen Bad Endorf im Chiemgau. In der Freizeit ist er häufig mit Mountainbike oder zu Fuß (im Winter auch mit den Tourenski) in den Chiemgauer Bergen aber auch gerne im benachbarten Tirol und Salzburger Land unterwegs. Am liebsten organisiert er die Anreise in die Berge mit den Öffis.