Für den Ausblick auf den Walchsee muss man sich bis auf den Gipfel gedulden, dafür ist dieser dann umso beeindruckender. Doch auch der Weg dorthin enttäuscht nicht, immerhin kommt man an einem Wasserfall vorbei.
Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Wien zu dieser Tour für dich finden.
Wenn man nicht gerade in Kufstein oder in unmittelbarer Nähe der Bezirkshauptstadt wohnt, sind die Anreisevoraussetzungen für diese Tour zugegebenermaßen nicht gerade optimal. Das liegt an der Umstiegszeit, die man vom Fernverkehr auf den Bus zum Walchsee hat. Wir vertreiben uns diese Zeit mit einem Besuch beim Bäcker, wo wir ein “zweites Frühstück” erstehen. Solange man die Wartezeit auf diese Weise überbrücken kann, ist es gar nicht schlimm, finden wir. Der Bus Nr. 4030 bringt uns dann ohne weiteren Verkehrsmittelwechsel zur Haltestelle Walchsee Dorfplatz, dem Ausganspunkt unserer Wanderung.
Aufstieg
Anfangs ist der Kaiserwinkel – so heißt die Gegend dort übrigens – noch in ziemlich dichten Nebel gehüllt, weshalb wir weder unsere Gipfel, noch den Walchsee erspähen können. Na gut, wir machen diese Wanderung auch im Herbst. Wir akzeptieren also den Nebel und hoffen, die Nebeldecke bald zu durchbrechen. Einstweilen werfen wir immer wieder einen Blick auf unsere Kartenapps am Handy, damit wir auch ja nicht falsch abbiegen.
Glücklicherweise haben wir dieses Problem schon bald nicht mehr. Die typischen gelben Wegweiser verraten uns, dass wir am richtigen Weg sind. Sogar der Lochner Wasserfall – unser erstes Ziel – ist angeschrieben. Bis dahin ist der Weg abwechselnd flach und steil. Beim Wasserfall legen wir standesgemäß eine Pause ein, um uns an dessen Schönheit zu erfreuen – und damit wir ein paar Fotos haben, um diesen Tourenbericht aufzuhübschen.
Wir gehen weiter, zunächst durch einen Wald, dann wieder auf einer ziemlich flachen Forststraße, um danach wieder in einen steilen Wald abzubiegen – selbstverständlich alles gut ausgeschildert. Nachdem wir den Wald erneut verlassen, wird das Ganze eine ziemlich gatschige Angelegenheit. Die Wiese ist dermaßen durchnässt, dass wir große Mühe haben, nicht einzusinken. Zum Glück wird die Wegbeschaffenheit bald wieder besser. Schon bald sehen wir die Burgeralm. Noch bevor wir diese sehen, vermuten wir sie bereits – Volksmusik ist schon von Weitem zu hören.
Zugegebenermaßen sind wir nicht die größten Freunde dieser Musikrichtung, deswegen machen wir einen Bogen um diese Hütte und steuern stattdessen den ersten Gipfel – den Wandberg – an, der nur mehr einen Katzensprung entfernt scheint. Während wir im Aufstieg nur vereinzelt Menschen getroffen haben, tummeln sie sich hier am Gipfel in Scharen. Kein Wunder, bei dieser traumhaften Aussicht – das Tiroler Unterland in voller Pracht! Angefangen vom Kaisergebirge über die Inntalebene bis zu den Höchsten der Zillertaler – das alles sieht man vom Wandberg aus. Nur den Walchsee nicht! Ein wenig enttäuscht sind wir ob dieser Tatsache schon. Unsere Hoffnung liegt auf dem nächsten Gipfel. Deswegen halten wir uns hier auch gar nicht mehr länger auf und brechen Richtung Brennkopf auf.
Und tatsächlich: Vom Brennkopf aus sehen wir endlich den Walchsee! Wunderbar, wie er da im Kaiserwinkl liegt! Hier lässt es sich aushalten, befinden wir und packen unsere mitgebrachte Jause aus. Nach der ausgiebigen Jausenpause sind wir gut gestärkt für den Abstieg.
Abstieg
Im Abstieg orientieren wir uns wiederum an den Schildern, der Ort Walchsee ist das Ziel. Schwer zu finden ist es nicht. Der Weg führt abwechselnd auf Wanderwegen und Forststraßen talwärts. Das letzte Stück führt entlang der Straße zurück zur Bushaltestelle. Dort steigen wir wieder in den Bus Richtung Kufstein ein. In Kufstein angekommen bleibt uns noch ein wenig Zeit, bis unser Zug abfährt. Da wir den lokalen Bäcker schon von heute Früh kennen, statten wir nun der Gelateria am Kufsteiner Hauptplatz (nur etwa fünf Gehminuten vom Bahnhof entfernt) einen Besuch ab – ein krönender Abschluss für einen tollen Wandertag!