Gemütliche Tour bei Waidhofen über den Buchenberg und den Glatzberg, bei der man gar nicht merkt, dass sich doch 800 Höhenmeter ansammeln.
Tipp: Waidhofen an der Ybbs ist ein wirklich hübsches Örtchen. Ich empfehle vorher oder nachher Zeit einzuplanen, um wenigstens ein bisschen von der Stadt anschauen zu können.
Waidhofen an der Ybbs
Kommt man von Norden, steigt man am Bahnhof Waidhofen aus. Das wäre die Anreise aus Richtung Wien. Hier kann man wählen, ob man mit der Citybahn bis zum Schillerpark fährt, oder zu Fuß in und durch die Stadt geht. Wir sind 30 Minuten zu Fuß gegangen – inklusive Kurzstadtbesichtigung.
Reist man aber über Kastenreith an, kann man bei der Haltestelle „Waidhofen/Stadt“ aussteigen. Ab hier geht man sowieso zu Fuß.
In beiden Fällen gehen wir südöstlich der Bürgerspitalkirche auf den Hügel, unter dem die Straße in einem Tunnel durchführt, zum Schillerpark hinauf. Dort queren wir die Gleise und gehen den kurzen Anstieg bis zum Tierpark Buchenberg hinauf.
Buchenberg
Auf den Buchenberg führen ganz schön viele Wege hinauf. Es gibt steilere und flachere. Und es sind auch ganz schön viele Leute am Buchenberg unterwegs.
Wir wählen den Aufstieg von der östlichen Seite und zweigen dann auf eine steilere Variante, den Bußweg, ab, weil wir auf den Gipfel zur Oberen Kapelle wollen.
Man könnte auch ohne Höhenverlust um den Buchenberg herum gehen, um bei Untergrasberg heraus zu kommen. Dadurch spart man sich etwa 150 Höhenmeter.
Die Wege sind ausgezeichnet ausgeschildert und dazwischen gibt es Wissenswertes: Zum Beispiel des Pilzlehrpfad.
Wir wählen für den Aufstieg einen recht direkten Weg, der steil nach oben führt. Nach einem schönen Aussichtsbankerl, dessen Aussicht wir wegen des Nebels nicht zu schätzen vermögen (ich hätte aber verstanden, dass man von hier den Ötscher gut sehen kann), wird es wieder flacher und wir gehen den Gratweg bis zur Spitze entlang. Von hier ist es nicht mehr weit.
Am Gipfel angelangt, finden wir dort eine Fundamentplatte vor, auf der Kapelle und ein Unterstand stehen. Hier treffen sich jetzt alle.
Vom Naturpark bis zur Kapelle gehen wir nicht ganz eine Stunde.
Im Nachhinein frage ich mich, warum ich kein Foto von der Oberen Kapelle gemacht habe – ich weiß es nicht. Es gibt jedenfalls keines von mir. Interessanterweise hat auch Veronika keines gemacht.
Wir bleiben auch nicht lang, weil uns der Wind auskühlt. Von Osten sind wir gekommen, nach Südwesten gehen wir hinunter. Zuerst einen Steig im Wald, bis wir scharf nach rechts auf einen Forstweg abbiegen.
Dieser Forstweg ist recht eigenartig. Es fällt mir zuerst nicht auf, erst als wir zu einer bestimmten Stelle kommen: Der Forstweg ist gekehrt. Zumindest ist das Laub weggekehrt. Es ist fein säuberlich in den Wald hinuntergekehrt. Kein Blättchen liegt am Weg. Auffallen tut mir das erst an der Stelle, wo es einen abrupten Übergang von „geräumt“ zu „unordentlich“ gibt.
Wer, um Himmels Willen, kehrt Laub von einem Waldweg?
Noch völlig verdattert ob des Laubrätsels erreichen wir eine Wegkreuzung. Wir biegen scharf nach links, hinunter ab. Am Rückweg werden wir hier wieder vorbei kommen, um den dritten Weg dieser Kreuzung zu nehmen.
Kurz danach sind wir aus dem Buchenwald heraußen. Wir gehen an einem Bauernhof/Gasthaus vorbei, das jetzt wegen des Corona-Lockdowns geschlossen hat. Untergrasberg, heißt es hier.
Wir folgen der Asphaltstraße gegenüber hinauf, um zum Bauernhof am Obergrasberg zu gelangen.
Glatzberg
Am Bauernhof gehen wir vorbei, bzw. durch die Unterführung durch, Richtung Wald. Wir bleiben auf der Forststraße. Es hätte eine Abzweigung über eine Wiese gegeben. Das ist der Steinmanderlweg, den wir herunterkommen werden.
Die Wegführung ist einfach nachvollziehbar und unschwierig zu finden. Wir folgen dem Forstweg, der fast geradeaus bis zu einer Lichtung führt. Dort macht der Weg einen Bogen nach rechts, dem wir folgen. An der Stelle, an dem der Forstweg erneut nach rechts dreht, gehen wir auf einem Wanderweg geradeaus weiter.
Kurz vor einer großen Wiese, dreht der Pfad scharf nach links. An dieser Stelle beginnt der Steinmanderlsteig hinunter, bzw. wäre man hier heraufgekommen, wenn man ihn von unten gegangen wäre.
Nach der Wiese folgt das letzte Stück im Wald vor dem Gipfel.
Direkt am Gipfel haben die Naturfreunde einen Tisch mit zwei Bänken aufgestellt, von dem aus man dieses Panorama auf die Ennstaler Alpen hat:
Wir sonnen uns ausgiebig, jausnen und erfahren von Einheimischen wo Monsieur Peter wohnt. Kurzum: Wir lassen uns Zeit. Da es aber jetzt Ende des Herbst schon früh dunkel wird, brechen wir dann doch wieder auf.
Rückweg nach Waidhofen
Das erste Stück gehen wir am selben Weg zurück, bis wir nach der Wiese zu der scharfen Biegung kommen, die wir am Weg herauf genommen haben. Hinunter gehen wir jetzt gerade weiter auf den Steinmanderlweg.
Der Steinmanderlweg mündet in eine schöne Futterwiese beim Bauernhof, an dem wir auf der Straße wieder vorbei und hinunter zum Untergrasberg gehen.
Auch am dortigen Bauernhof, dem Gasthaus am Grasberg, gehen wir vorbei und wieder in den Wald hinein. Das kurze Stück bis zur Abzweigung, wo wir vorher heruntergekommen sind, ist heute der letzte Teil bergauf.
Wir gehen jetzt geradeaus weiter, um auf der Westseite des Buchenbergs nach Waidhofen zurück zu gehen.
Kurz vor der Stadt gehen wir durch den Kletterpark Buchenberg, der mir extrem groß und weitflächig vorkommt.
Tourdaten
Epilog
Ich gestehe den Titel dieses Beitrags grundfalsch und irreführend „Über dem Nebel der Ois“ genannt zu haben. Das wäre ein schönes Stück flussaufwärts zu verorten. Korrekt wäre ja „Über dem Nebel der Ybbs“, weil nur die Strecke bis Lunz am See „Ois“ heißt und danach „Ybbs„. Mir gefällt „Ois“ aber so gut, dass ich hiermit das Diktat des Verfassers ausübe. Ois.