Natur und Kultur, von Znaim nach Retz

Znaim und Thaya. Foto Elisabeth Petfalski

Von Südmähren ins Weinviertel wandern, zwei Regionen, die viel gemeinsam haben: vor allem den Nationalpark Thayatal.

Zwei historische Städte: Start in Znaim, Ziel in Retz, dazwischen: die wunderschöne Flusslandschaft der Thaya, Weingärten und Felder.

Ahoj, Znaim!

Zuerst gehts mit dem REX 3 direkt von Wien Mitte nach Znaim. Der Bahnhof in sprödem Vintage Charme, Münztoilette, Bäckerei. Dort versorgen wir uns mit zwei Weckerln für unterwegs und Münzen fürs WC. Das funktioniert nämlich nur mit Kronen, sonst werden überall Euros akzeptiert.

In der Znaimer Altstadt. Foto Veronika Schöll
In der Znaimer Altstadt. Foto Veronika Schöll

Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Villach zu dieser Tour für dich finden.

Durch die Znaimer Altstadt zur Thaya

Wir verlassen den Bahnhof und halten und links, queren die Straße, spazieren durch den Dolni Park und enden schließlich bei der Znaimer Burg. Achtung! Stolperstein mit Pickenbleib-Gefahr, denn hier befindet sich die Znaimer Brauerei mit wunderschönem Braugasthof und herrlichem Bier. Wir gönnen uns einen „Snyt“, etwa ein halbes Krügerl. Die beiden verkosteten Biere im leicht transportierbaren Kunststoffgebinde kommen in den Rucksack. Gut, dass die Vinothek noch geschlossen hat. Das Brauerei Museum auch. Sonst würden wir hier nie wieder wegkommen :-).

Zdravím! Foto Veronika Schöll
Zdravím! Foto Veronika Schöll

Wir genießen die Aussicht über die Stadt und steigen dann zum Ufer der Thaya hinab. (Titelbild)

St. Niklas Kirche. Foto Veronika Schöll
St. Niklas Kirche. Foto Veronika Schöll

Národní park Podyjí

Eine Fußgängerbrücke, die wir schon von oben gesehen haben, bringt uns ans andere Ufer, ab hier ist der Weg nach Retz schon angeschrieben und immer gut markiert.

Auf nach Retz, der gelben Markierung nach. Foto Veronika Schöll
Auf nach Retz, der gelben Markierung nach. Foto Veronika Schöll

Durch einen herrlichen Auwald, nah am Flussufer, wandern wir entlang der Thaya.

Wanderweg entlang der Thaya. Foto Veronika Schöll
Wanderweg entlang der Thaya. Foto Veronika Schöll

Bis der Weg nach links abbiegt und ein wenig bergauf auf den Sealsfield Stein (Sealsfieldův Kámen) führt. Charles Sealsfield, der eigentlich Carl-Anton Postl hieß, war ein österreichisch-amerikanischer Schriftsteller, der im neunzehnten Jahrhundert lebte. Mehr gibt es auf der Seite der Sealsfield Gesellschaft zu erfahren.

Am Sealsfield Stein. Foto Veronika Schöll
Am Sealsfield Stein. Foto Veronika Schöll

Auf dem Sealsfield Stein begegnen wir einer großen Gruppe von Nationalpark Rangern. Einmal im Jahr treffen sich die Ranger beider Länder zur gemeinsamen Tour durch ihren Nationalpark. Nach einer kurzen Plauderei wandern wir weiter, vom Felsen hinunter, wieder zurück zur Thaya.

Bei der Griebler Mühle nehmen wir dann Abschied von der Thaya.

Ein letzter Blick auf die Thaya. Foto Veronika Schöll
Ein letzter Blick auf die Thaya. Foto Veronika Schöll

Über die Grenze

Wir nähern uns der Grenze und dem Weinviertel. Aus dem Wald hinaus, durch Weingärten und Felder, vorbei an einem Teich in Hnanice erreichen wir die Staatsgrenze. Wie schön, dass wir in Europa leben dürfen und uns über Grenzformalitäten keine Gedanken mehr machen müssen.

Am Heiligen Stein erwischt uns ein kräftiger Aprilwetter-Graupelschauer. Wir warten in der keinen Kapelle Maria am Stein, bis die dicksten grauen Wolken vorbei ziehen. Deshalb übersehen wir den Heiligen Stein, der sich in der Nähe der Kapelle befindet.

„Beim „Heiligen Stein“ in Mitterretzbach handelt es sich um einen Schalenstein, der vermutlich schon in prähistorischer Zeit als Kultplatz diente. Eine Quelle und eine Kirche in unmittelbarer Nähe dienten später als christliche Wallfahrtsstätten. Der Stein selbst ist als Naturdenkmal ausgewiesen“

Wikipedia

Griaß di Retz

Wieder ein Stolperstein – ein Loch in der Wand 🙂 aka Weinkeller, der im Self-Service zum Kosten der eingelagerten Tropfen einlädt. Wir kosten so einiges, mit wenig Geduld, durchnässt und hungrig, bräuchten wir zuerst eine solide Unterlage.

Die kleine Asphaltstraße durch die Weingärten bis nach Retz zieht sich jetzt schon ein bisschen. Aber die Sonne, die bereits wieder durch die Wolken blitzt, heitert uns ein wenig auf.

Durch die Weingärten nach Retz. Foto Veronika Schöll
Durch die Weingärten nach Retz. Foto Veronika Schöll

Wir besichtigen schnell (Hunger!) den wunderschönen Retzer Hauptlatz mit vielen alten Häusern, jedes von ihnen erzählt eine eigene Geschichte. Wer „tiefer“ in die Historie eintauchen möchte, dem sei die Retzer Kellerführung empfohlen. Dafür hätten wir aber früher aufstehen müssen. Wir gehen lieber Richtung Bahnhof und fallen vorher noch beim Gewölbeheurigen ein.

Am Retzer Hauptplatz. Foto Veronika Schöll
Am Retzer Hauptplatz. Foto Veronika Schöll

Traumhafte Tour!

Empfehlenswert auch die Wanderung durch den österreichischen Teil des Thayatal Nationalparks von Hardegg nach Retz.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   7:00 Std Wandern   350 HM   350 HM   23 km   GPX Track

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