Mein zweiter Versuch zur Julius-Seitner-Hütte, nachdem ich im Dezember beim ersten Versuch im Schnee stecken geblieben bin und vor lauter Schneesturm 200 Meter vor der Hütte nicht mal die Hütte gesehen hab und verzweifelt umgekehrt bin. Second time is the charm! Und so hab ich die Tour am Freitag, 23. Februar noch mal versucht!
Von Wien bin ich mit dem Zug über St. Pölten nach Traisen und von dort mit dem Bus 690 nach Türnitz HLW. Ich war wie immer sehr früh unterwegs und mit der Westbahn um 6.08 Uhr gestartet und war damit schon um 8 Uhr in Türnitz, aber keine Sorge, es gibt auch spätere Verbindungen! Die Fahrt dauert circa 2 Stunden von Wien.
Zuerst geht es ein Stück durch den Ort und beim Nah und Frisch, gegenüber geht beginnt dann der Wanderweg. Von dort gibt es zwei Optionen, die beide gleich lang sind, aber ich hab den Weg durch den Sulzbachgraben gewählt. Die ersten 20 Minuten geht es durch ein hübsches Tal auf Asphalt, aber bald schon beginnt der Wald.
Der Weg schlängelt sich durch den Wald, der auf beiden Seiten von Schneerosen gesäumt ist. Nach einem guten Stück bergauf erreicht man eine Gabelung, wo auch wieder alles gut zum Eisenstein beschildert ist und dann geht man an einem Gehöft vorbei, mit wunderschönem Blick auf Rax und Schneeberg.
Dann geht der Weg weiter in den Wald, wo es etwas gatschig wird und langsam weiter bergauf geht.
Kurz vor dem Gipfel gibt es die Möglichkeit zum Hohenstein zu gehen (aber das mach ich ein andermal!).
Nach circa 10 Minuten kommt man aus dem Wald raus und hat einen wunderschönen Blick Richtung Eisenstein.
Beim Schneesturm im Dezember hat das jedoch etwas anders ausgeschaut…
Von Türnitz zur Hütte dauert es circa 2,5-3 Stunden. Oben angekommen, hat dann auch der Schneeregen begonnen. Die perfekte Gelegenheit um eine Pause auf der Julius-Seitner-Hütte einzulegen, die tolle Speisekarte durchzukosten und Kaffee aus der Bialetti zu genießen!
Hinunter ging es dann über das Loicheck nach Loich. Dafür braucht man ca 2-2,5 Stunden.
Der Weg beginnt mit wunderschöner Aussicht und dann einem kurzen Stück an einem Bergrücken zum Loiseck.
Von dort geht’s zum sogenannten „Mohnnudelweg“ (Zitat Hüttenwirt Bernhard), der so heisst, weil er so rutschig ist dass man danach wie eine im Gatsch geschwekte Nudel ausschaut. Mich hat es natürlich auch einmal „hingenudelt“, aber zum Glück kommt der Weg dann zu einem hübschen Bach um den Gatsch abzuwaschen.
Man kommt dann leider ziemlich bald auf eine Asphaltstraße und manche (unter anderen meine Kinder) würden diese Strecke mit „das zaht sich“ beschreiben, aber ich fand das am plätschernden Bach entlang wandern fast als meditativen Ausklang nach dem rutschigen Abstieg. Und bis Loich ist mir auf der Straße nur ein Traktor begegnet.
Und mit der alten Pichlmühle, einem Dörr- und Presshaus als Teil des Heimatmuseums Loich gibt es auch was Kulturelles zu sehen und von Honig bis Dirndlschnaps kann man dann auch noch ein paar regionale Einkäufe unterwegs tätigen.
Die letzten 20 Minuten von Loich Ort zum Bahnhof haben sich dann wirklich etwas gezogen und der Regen hat nicht geholfen. Von Loich fährt dann die Mariazellerbahn stündlich nach St. Pölten.
Alles in allem eine wärmste Empfehlung für den Weg (bis auf das Ende), die Hütte für eine Genusspause und einen sehr abwechslungsreichen Weg mit viel Wald als auch schönen Aussichten!
Liebe Ursula, vielen Dank für den schönen Bericht zu einem Berg, der mir noch fehlt – nicht mehr lange hoffentlich!
Liebe Ursula, gratuliere zu diesem tollen ersten Beitrag für Bahn zum Berg, du machst richtig Lust deine Tour nachzugehen! Tolle Fotos. Liebe Grüße, Veronika
Ein sehr schöner Bericht – unterhaltsam, stimmig und informativ! Ich bin diese Tour im späten November 2023 gegangen und hatte sehr ähnliche Eindrücke. Abgesehen vom Schlussabschnitt, der – wie beschrieben – nicht ganz so prickelnd ist, eine sehr lohnende Wanderung.