Die Roter Kogel – Skiüberschreitung ist nicht nur sportlich und landschaftlich ein Erlebnis, man bewegt sich auch auf den Spuren der Innsbrucker Skitouren-Geschichte.
Aufstieg von Praxmar
Über eine kurze Abfahrt über einen Fahrweg unter dem Praxmarer Alpengasthof gelangen wir in den Talboden nach Lüsens. Hier fellen wir auf und steigen anfangs durch den Wald entlang des Sommerweges zum Roten Kogel auf.
Das Gelände lichtet sich, wir verlassen den Sommerweg und gelangen nach einigen Höhenmetern in eine Grube mit darauffolgender Steilstufe. Diese überwinden wir auf der aus Aufstiegssicht rechten Seite und gelangen wiederum auf einen flacheren Rücken.
Nach einiger Zeit trennen sich die Spuren, gerade/links geht es zum Gipfel „Auf Sömen“, wir gehen nach rechts zum Roten Kogel. Es wird etwas steiler, das letzte Stück bis zum Gipfelkreuz legen wir am Grat zurück.
Über ein kurzes Gratstück erreichen wir den 2.832 Meter hohen Gipfel des Roten Kogel. Fotos: Simon Widy
Abfahrt ins Fotschertal
Wir fahren vom Gipfel in ein weites Hochplateau ab und durchqueren dieses (schussfahrend ;)).
Danach stehen uns zwei Möglichkeiten zur Auswahl: entweder wir halten uns links und fahren zur Almind-Alm ab oder wir bleiben etwas höher am Hang rechts und kommen zur Potsdamer Hütte, die auch im Winter geöffnet hat.
Im Endeffekt treffen beide Varianten auf eine Forststraße, welche uns talauswärts zum Wanderparkplatz Eisbrücke bringt, wo wir unter der Woche in den Bus einsteigen. Am Wochenende wird diese Haltestelle leider nicht bedient und man muss meist zu Fuß zur Haltestelle „Sellrain Gh. Neuwirt“ gehen (+1,5 Kilometer).
Tipp: Diese Tour lässt sich auch gut mit einem mehrtägigen Hüttenaufenthalt auf der Potsdamer Hütte verbinden!
Geschichte
Der Rote Kogel galt lange als schönste Skitour Tirols, das Gelände passte perfekt zur damaligen Ausrüstung. Im Fotscher Tal befindet sich seit 1912 die Skihütte des Ski Club Innsbruck, hier fand zwischen 1950 und 1970 auch das Skitourenrennen „Fotscher Express“ statt, dessen Strecke laufend nach Westen erweitert wurde und schlussendlich als „Orient Express“ bis nach Gries im Sulztal ging. Heute erfahren diese Expressen, also eintägige Skidurchquerung, in der Innsbrucker Skitourenszene wieder großer Beliebtheit. Mitverantwortlich dafür ist sicherlich Lukas Ruetz, der sie in der „Skitouren-Neuzeit“ als erster begangen hat und dessen Website auch als Quelle und Inspiration für die hier vermittelten Infos dient.
Wer jetzt Lust auf mehr bekommen hat, kann an diese Tour noch die Überschreitung des Schaflegerkogels nach Grinzens anhängen (zusätzlich 600 Höhenmeter und 3 Stunden). Dann hat man schon die erste (und schönere ;)) Hälfte des Großen Fotscher Express absolviert.
[…] Info: Das Fotschertal und die Fotscher Skihütte sind die Wiege der Innsbrucker Skitourenszene, geschichtliche Infromationen und Hintergründe gibt es im Beitrag zum Roten Kogel. […]