Spering

Spering. Foto: Thomas Obermair

Die Spering-Wanderung beginnt am Bahnhof und führt entlang des Klauser Stausees, vorbei an einem Parkplatz. Dem Aufstieg von etwa 200 Metern folgt ein Wanderweg durch den Kessel. Markierungen führen uns zum Gipfel mit einem atemberaubenden Blick auf das Alpenvorland, Sengsengebirge und das Tote Gebirge. Der Abstieg erfolgt auf dem gleichen Weg, mit der Option, zum Bahnhof Hinterstoder abzusteigen. Ein erfrischendes Getränk im Gasthaus Seeblick und ein kurzes Eisbad im Stausee runden die Wanderung ab. Mit dem Rad hat man auch das Flachstück entlang des Sees schnell hinter sich gebracht.

Mit dem Zug von Linz über Kirchdorf gelangt man zur Haltestelle “Klaus an der Phyrnbahn Bahnhof”. Von Süden aus gelangt man vom Bahnhof Selzthal zum Ausgangspunkt der Tour.

Aufstieg

Der Spering ist ein recht bekannter Berg, erkennt man ihn doch aus der Ferne an dem Sendemasten entlang des Gipfelkamms. An seinem Fuße ist außerdem der Klauser Stausee gelegen, die Forststraßen verlocken manche Mountainbiker:innen zu Straftaten. Wir nutzen auch das Fahrrad, allerdings nur, um das flache Stück – etwas mehr als zwei Kilometer – zwischen Bahnhof und Ausgangspunkt der Wanderung zu überbrücken.

Und so verläuft das Flachstück: Vom Bahnhof südwärts, bei der Staumauer die Bundesstraße queren und dann am Ostufer des Stausees entlang der asphaltierten Straße bis zur Autobahn gehen. Unter der großen Brücke durch und schon ist man bei einem kleinen Parkplatz angekommen. Unsere Räder verstecken wir im Gebüsch, dabei sehen wir, dass man ohne Fahrrad auch den Uferweg entlang spazieren könnte, um hierher zu gelangen.

Ein Knotenpunkt: über uns die Autobahn, vor uns ein Parkplatz, links der Einstieg in unseren Wanderweg, rechts kommt der Wanderweg vom Seeufer herauf. Foto: Thomas Obermair
Ein Knotenpunkt: über uns die Autobahn, vor uns ein Parkplatz, links der Einstieg in unseren Wanderweg, rechts kommt der Wanderweg vom Seeufer herauf. Foto: Thomas Obermair

Dieser ist für sich eine gute Alternative für alle, die gerade keine Höhenmeter sammeln möchten. Allerdings ist der sogenannte “Fischersteig” mit mehr als 20 Kilometern Länge auch kein Zuckerschlecken.

Vom Parkplatz gehen wir, wie es auch die Schilder anzeigen, entlang des (trockenen) Baches zum Wald. etwa 200 Höhenmeter führt uns ein relativ oft begangener Wanderweg empor, ehe wir einem Forstweg nach rechts folgen. Ein kurzes Bergauf-Bergab, dann wechseln wir wieder auf einen Wanderweg. Dieser führt uns flach und immer im Schatten des dichten Waldes einmal um den Kessel herum.

Schmaler als dieser Weg ist es nie, ab und zu weniger flach. Foto: Thomas Obermair
Schmaler als dieser Weg ist es nie, ab und zu weniger flach. Foto: Thomas Obermair

Zwei Mal kreuzen wir die Forststraße, einmal treffen wir dabei auf einen Holzlagerplatz mit Hinweisschild zur Ausbreitung des Borkenkäfers in der Region.

Die Bundesforste und der Nationalpark Kalkalpen machen auf ihre naturnahe Forstwirtschaft aufmerksam, und auf das immer größer werdende Problem der Massenvermehrung des Buchdruckers. Extremwetterereignisse (Baumwurf) und Trockenstress spielen ihm in die Karten. Foto: Thomas Obermair

Auf Höhe des kleinen “Siebensteins” machen wir eine Linkskurve und dann öffnet sich zum ersten Mal an diesem Tag der Wald. Links fällt zuerst der Rücken in den Blick, welchen wir entlang wandern, bis wir am Grat ankommen. Vor uns der wunderschöne Gipfel, wir schöpfen neue Kraft bei diesem Anblick! Der Schritt wird schneller, das Gespräch frischt auf.

In der Mitte der höchste Gupf entlang des Kamms - klarerweise der Gipfel. Links des zweiten Gupfes kommen wir später auf den Grat. Foto: Thomas Obermair
In der Mitte der höchste Gupf entlang des Kamms – klarerweise der Gipfel. Links des zweiten Gupfes kommen wir später auf den Grat. Foto: Thomas Obermair

Ein gutes Stück liegt noch vor uns, allerdings so gut markiert, dass wir nie Zeit verschwenden, um den Weg zu finden. Nach einer Rechtskurve leiten uns rot-weiß-rote Markierungen von der Forststraße zurück in den Wald. Die Steigung nimmt leicht zu, zwischendurch ein Schild, das uns noch eine Stunde Zeit gibt, bis zum Gipfel – ab der Kreuzung mit Forststraße zum Sendemasten.

Selten kreuzen wir eine Forststraße, hier zum letzten Mal. Links gelangt man zum Sendemasten, geradeaus zum Spering. Foto: Thomas Obermair
Selten kreuzen wir eine Forststraße, hier zum letzten Mal. Links gelangt man zum Sendemasten, geradeaus zum Spering. Foto: Thomas Obermair

Wir strengen uns an, wollen schneller sein. In dem folgenden, etwas steileren und immer dichter durch Latschen bewachsenen Stück legen wir einen Gang zu. Am Grat dann eine längere Verschnaufpause – der Ausblick raubt uns den Atem! Flacher als so mancher Menschen Erdscheibe öffnet sich das Alpenvorland im Norden. Im Osten blicken wir weit entlang des Grates des Sengsengebirges – eine fordernde, aber sehr lohnende Durchschreitung! Im Süden das Tote Gebirge, höchst prominent im Vordergrund der erste Gebirgsstock um den Großen Priel.

Bei solch einem Anblick kommt so viel Freude auf, ein herrlicher Grat! Foto: Thomas Obermair

Und im Westen: unser Gipfelziel, der Spering. Der felsige Pfad zwischen den Latschen ist gut zu erkennen, das Auf und Ab sieht sehr einladend aus, Schwindelfreiheit ist nicht zwingend erforderlich. Leichten Schrittes erreichen wir das Kreuz wenige Minuten später. Sogleich öffnen wir die rosarote Verpackung der besten Belohnung. Das Geräusch bringt schon Entspannung!

Etwas zu intensive Lichtverhältnisse für die Handykamera. Das Schillereck und dahinter den Hochsengs und den Hohen Nock kann man dennoch erkennen - das Ende des Sengsengebirges liegt in weiter Ferne. Foto: Thomas Obermair
Etwas zu intensive Lichtverhältnisse für die Handykamera. Das Schillereck und dahinter den Hochsengs und den Hohen Nock kann man dennoch erkennen – das Ende des Sengsengebirges liegt in weiter Ferne. Foto: Thomas Obermair
Das Tote Gebirge wirkt schier endlos, an beiden Bildrändern ist es abgeschnitten. Links fehlt das Warscheneck, das Tal hinter dem Stock um den Großen Priel ist das Stodertal. Die sichtbaren Gipfel genau zu benennen liegt außerhalb der Möglichkeiten. Foto: Thomas Obermair
Das Tote Gebirge wirkt schier endlos, an beiden Bildrändern ist es abgeschnitten. Links fehlt das Warscheneck, das Tal hinter dem Stock um den Großen Priel ist das Stodertal. Die sichtbaren Gipfel genau zu benennen liegt außerhalb der Möglichkeiten. Foto: Thomas Obermair
Im Dunst am Horizont hinter dem nördlichen Alpenvorland verschwindet das nächste Gebirge. Die Kremsmauer zeigt uns aber auch beim Blick gen Norden, dass hier noch die Alpen sind! Foto: Thomas Obermair
Im Dunst am Horizont hinter dem nördlichen Alpenvorland verschwindet das nächste Gebirge. Die Kremsmauer zeigt uns aber auch beim Blick gen Norden, dass hier noch die Alpen sind! Foto: Thomas Obermair

Abstieg

Weil wir wieder zu unseren Rädern wollen, steigen wir den gleichen Weg wieder ab. Alternativ könnte man südlich zum Bahnhof Hinterstoder absteigen, dazu geht man am besten bis zur ersten Kreuzung mit der Forststraße den gleichen Weg. Dann geht es kurz wieder bergauf bis zum Sendemast, um hinter der Hütte den Grat zu überqueren.

Der Abstieg heizt uns gehörig ein, beim Gasthaus Seeblick bestellen wir uns deshalb etwas Kühles, Prickelndes. Zuvor gibt es noch ein paar Minuten Eisbaden für unsere Zehen im Stausee – die freuen sich!

Heimreise

Am Bahnhof in Klaus am Pyhrnpass steigen wir wieder in die S-Bahn ein. Für uns geht es in Richtung Linz Donau Hbf, auch das Selzthal in der Obersteiermark ist gut erreichbar.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   7:00 Std Wandern   1.250 HM   1.250 HM   18 km   GPX Track

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