Zwei gemütliche Tage auf und über die Rax. Hüttenhüpfen light, wenn man so will. Von Hinternaßwald-Wendestelle über das Habsburghaus zur Raxseilbahn.
Peter-Jokel-Steig
Von Hinternaßwald gibt es gleich mehrere Aufstiegsmöglichkeiten auf die Rax und das Habsburghaus: Wenn man in das Reißbachtal hinein geht, dann zweigt der Peter-Jockel-Steig gleich zu Beginn nach links in den Wald ab.
Nach der Materialseilbahn beginnt der Kaisersteig und von diesem zweigt der Zustieg zum Bärenloch Klettersteig (B) ab.
Von der Schwierigkeit her sind die Aufstiege vom Reißbachtal meiner Meinung nach von einfach bis schwierig so zu sortieren:
- Kaisersteig (nur eine versicherte Stelle)
- Peter-Jokel-Steig (A)
- Zahmes Gamseck (A/B)
- Bärenlochsteig (B)
- Wildfährte (B)
- Wildes Gamseck (freies Klettern I-II )
Der Peter-Jokel-Steig führt sehr direkt auf die Scheiblwandhöhe hinauf. Er ist fast durchgängig steil und bewaldet. Es gibt zwar ein paar versicherte Stellen und ist auch als Klettersteig der Stufe A bewertet – ich würde dort aber nicht mit Klettersteigset anmarschieren. Kleinere Kinder zu sichern macht wiederum schon Sinn.
Das Kind mit dem ich heute unterwegs bin ist nicht mehr klein. Es ist mein ältester Sohn und er hat meine 180cm Körpergröße schon geschnupft. Den brauche ich hier nicht mehr zu sichern.
Nach der Höhle kommen noch ein paar versicherte Stellen, die aber alle keine wirkliche Schwierigkeit darstellen. Eine gewisse Trittsicherheit und Schwindelfreiheit vorausgesetzt.
Die Strecke auf der Scheibwaldmauer ist flach und wechselt zwischen Almboden und Jungwald. Annähernd die gleiche Strecke muss man unten im Tal auch nach vor gehen um dann am Kaisersteig herauszukommen.
Nachdem sich beide Wege vereint haben, führt der Weg durch den letzten Waldanstieg. Danach wird es alpin. Mag ich gern, diesen Abschnitt!
Wenn man das Habsburghaus das erste Mal vor einem sieht, dann muss man nur mehr den kleinen Taleinschnitt nach links hinüber ausgehen, um dann auf der anderen Seite moderat zum Habsburghaus aufzusteigen.
Verstrichene Zeit Hinternaßwald – Habsburghaus: 3:20h.
Habsburghaus
Im Habsburghaus essen wir einmal zu Mittag. Das passt gut, weil wir um 12:15 ankommen.
Dass wir so früh schon an unserem Tagesziel angelangt sind, liegt daran, dass wir wegen des angekündigten Schlechtwetters am Nachmittag mit dem frühen Bus gefahren sind.
Also sitzen wir zuerst zwei Stunden in der Sonne und dann in der Gaststube, während draußen das Gewitter niedergeht.
Die Wanderer, die jetzt herein kommen sind patschnass. Als der Regen endet sitzt ein ebenfalls nasser Fuchs direkt vor den Panoramafenstern des Habsburghauses. Wir stehen alle aufgefädelt auf der anderen Seite der Fenster und fotografieren ihn (Titelfoto).
Wir schlafen zu zweit in einem Vierbettzimmer, das sehr hübsch ist. Unsere Hüttenschlafsäcke haben wir mit, extra Decken wären in jedem Bett vorhanden. Die Zimmer sind sehr ruhig – ich höre nichts aus dem Gastraum oder aus anderen Zimmern.
Nach dem Frühstück machen wir uns bereit aufzubrechen.
Lechnermauern
Punkt 8:00 Uhr gehen wir schließlich los.
Von der Hütte gehen wir direkt zum südöstlich gelegenen Jahnkreuz, von dem man einen sehr schönen, morgendlichen Blick auf das Habsburghaus bekommt, ein Ausblick, der sehr zum Schießen eines 360°-Panoramafotos einlädt (es wird nicht das letzte Foto dieser Art des Tages werden).
Anschließend wenden wir uns in Richtung Dreimarkstein und verlieren die Hütte aus den Augen.
Eines der netten Juni-Schneefelder bewegt mich sogar dazu, daran hinabzurutschen.
An der Scheibwaldhöhe vorbei kommen wir zur Bärengrube, einem Geröllabhang, über den man einen wunderschönen Ausblick ins Tal und Richtung Wolfgang-Dirnbacher-Hütte hat. Es gibt wieder (unzählige) Panoramafotos.
Nach der Rast geht es gemütlich weiter durch den Wald in Richtung Raxseilbahn.
Um 11:20 erreichen wir die Bergstation der Raxseilbahn. D.h. wir waren vom Habsburghaus bis hierher 3:20h unterwegs. Zum Glück beginnt es erst rund 100 m vor der Bergstation zu regnen, sodass wir es relativ trocken hinein schaffen.