Gemütliche, feine Runde vom Bahnhof Payerbach-Reichenau über die Stojerhöhe, Speckbacherhütte und das Looshaus zurück nach Payerbach. Für jede Jahreszeit passend, besonders romantisch im frisch gefallenen Schnee.
Was ich an dieser Tour mag: Die Vorbereitung macht keine Arbeit. Ich setze mich in Wien Mitte einfach in den Regionalexpress und steige bei der Endstation in Payerbach-Reichenau aus. Über die Heimfahrt muss mir auch keine großen Gedanken machen. Der Zug fährt stündlich wieder direkt nach Wien zurück und steht lange am Bahnsteig, bevor er abfährt, ich habe also beim Gehen keinen Stress mit der Abfahrtszeit.

Fein ist auch, dass ich den Wanderbeginn nicht lange suchen muss. Ich starte direkt am Bahnhof und wähle den Weg, der neben dem Friedhof nach unten in den Ort führt. Dort überquere ich die Schwarza. Dann an der Kirche vorbei und unterm Payerbacher Viadukt durch.

Ein Stück gehe ich noch auf der Straße, aber kurz nach der Prasch Säge beginnt rechts bereits der Waldsteig.
Zur Stojerhöhe
In der Nacht hat es geschneit. Je höher ich komme, desto winterlicher wird es. Es flankerlt noch leicht, aber die Sonne bahnt sich bereits ihren Weg durch die dünn gewordene Wolkenschicht. Ich folge dem Wegweiser zur Stojerhöhe. Es geht sanft bergauf, geradeaus durch den Wald.
Nach etwa einer Stunde trete ich auf eine weite Wiesenfläche hinaus: die Stojerhöhe ist erreicht. Noch hüllt sich die Rax in Wolken und Nebel. Trotzdem es bezaubernd schön hier.


Abstecher zur Speckbacherhütte
Durch den Wald, am Gloggnitzer Rundwanderweg bleibend weiter zur Speckbacher Hütte. Im Sommer bin ich dort mit Krisztina eingekehrt, nachdem wir der Luckerten Wand einen Besuch abgestattet haben. Auch im Winter ist es schön hier. Die Wolken geben zwar den Blick auf die Rax noch immer nicht frei. Aber der Zauberberg (Semmering) mit seinen traumhaften Hotels lässt sich gerne bewundern.


Von der Speckbacher Hütte zum Kreuzberg
Von der Speckbacher Hütte gehe ich den Weg wieder ein Stück zurück und folge dann dem Wegweiser zum Kreuzberg und Gasthaus Polleres. Großteils durch den verschneiten Wald, mit zeitweisen Ausblicken zum Semmering und Sonnwendstein hinüber.
Vom breiten Wanderweg könnte man nach einiger Zeit durch den Winterwald auf einem kleinen Pfad nach links zum Looshaus absteigen. Dann muss man allerdings auf der Kreuzbergstraße wieder ein Stück hinauf gehen, um auf den gelb markierten Weg nach Payerbach zu treffen.

Ich bleibe am Wanderweg, aus dem leider eine geräumte Straße, die zu zwei wunderschönen Villen heraufführt, wird. Mit Schneeschuhen wäre das weniger prickelnd, denke ich mir.
Ich komme zum Gasthaus Polleres. Hier muss ich nun nach einer scharfen Linkskurve doch auf der Kreuzbergstraße weiter gehen. Eigentlich biegt der Weg dann nach rechts, weg von der Straße, ab. Aber ich möchte noch das Loohaus anschauen und bleibe deshalb noch ein Stück länger auf der Straße.

Das Looshaus gehört zu den romantischsten Plätzen die ich kenne. Der Blick von der Terrasse und dem Speisesaal ins Höllental ist herrlich. Das Hotel und Restaurant wurde von Adolf Loos geplant und eingerichtet. Es ist im Original erhalten. Auch die Zimmer. Die Farben und Einrichtungen mögen dem heutigen Geschmack vielleicht nicht mehr entsprechen, aber es ging Loos darum, einen Ort zu schaffen, an dem die Natur die Hauptrolle spielt und nicht Architektur und Interieur.
„Baue nicht malerisch. Überlasse solche Wirkung den Mauern, den Bergen und der Sonne.“ hat er dazu gesagt.
Ich liebe es. Ich glaube ich werde mir den Wunsch, dort zu übernachten im Sommer erfüllen.

Zurück nach Payerbach
Nachdem ich beim Loohaus ein bisschen geträumt habe, gehe ich auf der Straße ein Stück zurück Richtung Kreuzberg, bis links die gelbe Markierung durch eine Siedlung in den Wald zurück führt.
Hier bin ich die Erste, die Spuren in den Schnee legen darf (außer einem Fuchs).

Der gelb markierte Waldweg führt in den Payerbacher Graben zur Prasch Säge, wo ich auf der anderen Seite des Grabens gestartet bin. Durch den Ort Payerbach, über die Schwarzabrücke wandere ich das letzte Stück zum Bahnhof hinauf. Wie erwartet, steht der Zug Richtung Wien schon am Bahnsteig bereit. Fein.

Tourdaten
Der Speckbacher Hüttenrunde gebe ich übrigens zehn von zehn Romantikpunkten, wenn es gerade frisch geschneit hat. Nur so nebenbei bemerkt 🙂
Das ist wirklich eine tolle Tour – sehr empfehlenswert 🙂
Freut mich sehr, dass dir diese Tour auch gefällt 😉