Rosalia bergab

Diese einfache Ganzjahreswanderung im Rosaliengebirge bietet sich mit seinen beiden Aussichtstürmen und anderen netten Punkten durchaus auch für Familien an. Die Rosalia ist als vorletzter Ausläufer der Zentralalpen ein sanftes Gebirge, entsprechend leicht sind die meisten Wege zu erwandern. 

Ich steige in den Zug nach Sopron ein und in Mattersburg in den Bus 7993 um. Am Wochenende um 9:05, an Werktagen um 12:03 muss man am schmucklosen Bahnhof nur ein paar Minuten warten.

Nur wenige Menschen fahren mit dem Bus vorbei an der sehenswerten Burg Forchtenstein auf die Rosalia. Und es werden immer weniger, wie der Busfahrer berichtet – die Jungen wandern auch von diesem wunderschönen Platz in die Städte ab. Hoffen wir also, dass Klimaticket und Bahn-zum-Berg zur Steigerung der Auslastung führen.

Von der Haltestelle „Kapelle führt der Weg bergauf zur barocken Wallfahrtskirche – die Pestpatronin Rosalia gibt dem Gebirgszug seinen Namen- auf dem Heuberg, dem mit 748 Metern höchsten Punkt. Dort genießt man eine wunderbare Aussicht bis zum Neusiedlersee und nach Ungarn.

Der Weg führt hier zuerst nach links am Sender Heuberg vorbei über einen Waldweg zu einer markanten Weggabelung.

Der richtige Weg ist kaum zu verfehlen: Wir gehen am Hauptkamm des Rosaliengebirges bergab in Richtung Sauerbrunn und Neudörfl, lange Strecken auf einem breiten Forstweg. Der schöne Grenzstein (1755) erinnert daran, dass hier bis 1922 die Grenze zwischen Österreich und (West-)Ungarn verlief, die Wegsäule „Weißes Kreuz“ an den hier verlaufenden Mariazeller Pilgerweg.

Schließlich erreichen wir den 2019 eröffneten Aussichtsturm Wiesen-Lanzenkirchen, eine von der EU geförderte Kooperation der beiden Gemeinden. Von hier aus hat man eine prachtvolle Aussicht zu Wechsel, Schneeberg und Hoher Wand auf niederösterreichischer Seite und ins Burgendland. Bänke und Liegen laden zum Rasten ein. 

Ausblick vom Aussichtsturm Wiesen-Lanzenkirchen. Foto: Gerold Petritsch

Zurück auf dem Forstweg passieren wir einen Mischwald aus Buchen und Fichten. Vorsicht  – nach Regen und Tauwetter sind einzelne Stellen morastig.

Forstweg. Foto: Gerold Petritsch

Einige Wege zweigen rechts nach Bad Sauerbrunn ab, wir nehmen den gelb markierten auf der Höhe des „Gespitzten Riegels“. Den lassen wir getrost links liegen, er bietet keinerlei Aussicht und die Bezeichnung „Gespitzt“ hat kaum von seiner flachen Form herrühren. 

Weg auf der Höhe des „Gespitzten Riegels“. Foto: Gerold Petritsch

Nun folgt der netteste Teil des Weges durch den Mischwald und über Lichtungen mit Brombeerstauden. Als weiterer Höhepunkt erwartet uns der 28 Meter hohe Aussichtsturm im alten Kurpark von Bad Sauerbrunn“, im Jahr 2007 auf einem 100 Jahre alten Baumstamm errichtet.

Die Aussicht rechtfertigt allemal den leicht schwindelerregenden Auf- und Abstieg.

Aussicht auf Sauerbrunn. Foto: Gerold Petritsch

Am letzten Wegstück begleiten uns einige Attraktionen für Groß und Klein – hier kann man spielerisch die Wartezeit auf den Zug nach Wiener Neustadt überbrücken. Der Kurort bietet dafür aber auch noch Gasthäuser, die Heilquelle und einen zusätzlichen Aufstieg zum „Parapluie“. 

Eine der Attraktionen für Groß und Klein. Foto: Gerold Petritsch

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   3:00 Std Wandern   100 HM   500 HM   12 km   GPX Track

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