Eine aussichtsreiche Rundwanderung vom Pernegger Bahnhof aufs Rennfeld und weiter über Buchecksattel und Eggersattel zurück nach Pernegg.
Das Rennfeld ist einer der drei Brucker Hausberge. Am Hochanger waren wir vor kurzem. Das Madereck fehlt uns noch.
Das heißt aber nicht, dass man nur von Bruck an der Mur aufs Rennfeld wandern kann. Wir fahren mit der Schnellbahn von Bruck nach Pernegg und beginnen dort unsere Tour.
Vom Pernegger Bahnhof gehen wir Richtung der wunderschönen Frauenkirche, biegen aber kurz vor der Kirche nach links ab in den Wanderweg 714, der bis Gabraun auf der Straße und dann in einen Waldweg (Nr. 713) mündet.
72 Serpentinen
Dann folgt der erste Aufschwung durch den Wald bis etwa 900 Meter Höhe über den 72-Reihensteig (oder Weg 713). Wer mitzählen mag – es sind 72 Serpentinen, die diesen Steig ausmachen, steil, aber dafür gewinnt man rasch an Höhe.
Auf diesem Weg müssen wir ein bisserl aufpassen, denn er trifft öfters auf Forststraßen oder gabelt sich unvermutet. Wir halten also dauernd nach der roten Markierung Ausschau. Das hilft.
Nach einem etwas flacheren Teil folgt der zweite, steile Aufschwung, der uns auf etwa 1400 Meter Höhe bringt. Ich denke mir, dass der Gipfel nun nicht mehr weit sein kann. Aber Martin holt mich auf den Boden der Realität zurück. Erst einmal kommt eine Art Vorgipfel.
Der Weg geht nun entlang der Bergkante durch einen sehr schönen, nach den letzten Schneefällen wieder winterlichen Wald. Seit dem letzten Neuschneezuwachs ist die Schneedecke wieder durchgehend. Weihnachten im Frühling. Es beginnt leise zu schneien.
Martin zeigt mir einen sehr schönen Aussichtspunkt. Leider hat es zugezogen und die weiter entfernten Gipfel wie die des Hochschwabs lassen sich nur erahnen.
Rennfeld und Rennfeld Hittn
Endlich oben. Das eindrucksvolle Gipfelkreuz (Titelbild) und die Rennfeld Hittn (Ottokar-Kernstock-Hütte) werden sichtbar. Ich genieße das, was die Wolken an prachtvoller rundum Fernsicht freigeben und beschließe, auf jeden Fall noch einmal an einem klaren Herbsttag herzukommen.
Wir suchen uns ein windstilles Plätzchen bei der Hütte. Die hat leider corona-bedingt geschlossen. Aber es gibt einen offenen Kühlschrank mit allerlei Köstlichkeiten. Wir treffen einen sympathischen Wanderer, der von Frauenberg heraufgekommen ist. Er erzählt uns, dass es auf der Rennfeld Hittn einen neuen Wirt gibt, der letzten Herbst neu übernommen hat und eigentlich gar nicht zum Aufsperren gekommen ist. Wir wünschen ihm auf diesem Weg einen erfolgreichen baldigen Saisonstart!
Es wird leider recht schnell ungemütlich kalt. Deshalb brechen wir auf.
Buchecksattel und Birkhühner
Den ursprünglichen Plan nach Kapfenberg abzusteigen ändern wir ab. Wir entscheiden uns, über den Buchecksattel und den Eggersattel nach Pernegg zurück zu kehren und damit die Runde zu komplettieren. Martin erzählt mir, dass er beim letzten Besuch hier oben Birkhühner beobachten konnte.
Birkhühner gehören zu den Rauhfußhühnern, sind vom Aussterben bedroht und streng geschützt. Um sie zu entdecken, braucht man entweder viel Geduld oder Glück, denn sie sind extrem scheu und durch die Farbe ihres Federkleides fast unsichtbar im Wald. Sie leben in mittleren alpinen Höhen und ernähren sich hauptsächlich von Beeren und Knospen und Insekten. Sie brauchen unbedingt geschützte Rückzugsgebiete. Ein Grund mehr, markierte Wege nicht zu verlassen.
Wir finden nur verräterische Spuren im Schnee. Schon das ist spannend, wenn wir auch keine Birkhühner entdecken können.
Eggersattel
Je weiter wir nach unten kommen, desto mehr kann man den Frühling sehen, spüren und riechen. Wir verabschieden uns vom Rennfeld und vom Winter.
Am Buchecksattel teilt sich der Weg. Nach Kapfenberg, nach Frauenberg-Maria Rehkogel oder nach Pernegg. Wir gehen Richtung Eggersattel nach Pernegg weiter.
Wir wandern durch eine wunderschöne bäuerliche Landschaft, geprägt von Weiden, Wald, historischen Bauernhöfen und Streuobstwiesen. Kurz nachdem wir beim Reiterhof vorbeikommen, stehen wir vor einer großen Wegkreuzung. Gut, dass an einem Baum vor uns die Wegnummer und ein kleiner roter Pfeil gepinselt sind. So wird dann eindeutig, dass wir am unteren der beiden Wege, die nach Südwesten führen weitergehen sollten, um nach Pernegg zu kommen.
Beim Eggersattel machen wir kurz Pause auf einer Bank bei einem Marterl.
Pernegg
Der Weg vom Eggersattel führt uns wieder nach Gabraun, dort treffen wir auf unseren Anfangsweg und wandern zurück nach Pernegg zum Bahnhof. Ich freu mich schon aufs weiche Sitzen im warmen Zug.
Eine schöne Variante für diese Tour findest du übrigens hier.