Skitour auf den Wallerberg (Pillerseetal)

Blick zurück. Foto: Anna Siebenbrunner, POW AT

Die Skitour auf den Wallerberg ist eine nette Halbtagestour in den Kitzbüheler Alpen. Der letzte Anstieg vor dem Gipfel hat es jedoch in sich, seine Steilheit verlangt Spitzkehrentechnik und eine günstige Lawinensituation. Sofern das Wetter mitspielt, bietet sich vom Gipfel eine grandiose Weitsicht.

Bis St. Johann in Tirol kommt man aus allen Himmelsrichtungen problemlos mit dem Zug. Sowohl Fern- als auch Regionalzüge halten hier. Um zum Ausgangspunkt der Tour – Schartental – zu gelangen, nimmt man ab St. Johann den Bus Nr. 8302. Nach einiger Zeit Fahrt durch das schöne Pillerseetal rückt der Ausstieg näher. Die Ausstiegshaltestelle ist St. Ulrich a.P. Schneiderbrücke. Alternativ bietet sich auch die Haltestelle St. Ulrich a.P. Strasserwirt an. Von beiden Haltestellen sind es noch einige Minuten Fußweg bis zum eigentlichen Beginn der Skitour. Zurück geht es dann mit derselben Verbindung, nur in die andere Richtung natürlich.

Aufstieg

Den Einstieg zur Skitour erkennen wir an der Handvoll parkender Autos und einigen Skispuren im Schnee. Nach dem ersten, sehr flachen “Hang” erreichen wir schon die Forststraße, auf der wir auch noch einige Zeit bleiben. Die Forststraße macht leichte Kurven, keine wilden Kehren. Von Abzweigungen darf man sich hier nicht irritieren lassen, wir müssen stets auf der “Hauptstraße” bleiben. Die Schneemächtigkeit auf unserer Forststraße ist glücklicherweise ausreichend, sodass wir der bevorstehenden Abfahrt gelassen entgegenblicken können.

Nach einer Weile öffnet sich die Forststraße etwas und wir verlassen den Wald. Hier kann man die Forststraße immer wieder über sanfte Wiesenhänge abkürzen, wenn es die Schneelage zulässt. Etwas später kürzen wir dann die Forststraße erneut ab, diesmal allerdings durch den Wald. Dieses Stück ist sehr steil und technisch fordernd. In zahlreichen Spitzkehren überwinden wir den Wald. Der Neuschnee macht die Angelegenheit deutlich leichter. Wie es wäre, wenn die Spur eisig wäre, wollen wir uns lieber nicht vorstellen. Bei derartigen Verhältnissen ist die Umgehung über die Forststraße wohl vorzuziehen.

Hier zweigen wir von der Forststraße auf die steile Waldabkürzung ab. Foto: Anna Siebenbrunner, POW AT
Hier zweigen wir von der Forststraße auf die steile Waldabkürzung ab. Foto: Anna Siebenbrunner, POW AT

Nach der Waldabkürzung überqueren wir die Forststraße, um auf den nächsten Wiesenhang zu kommen. Mittlerweile lichtet sich auch der Nebel ein wenig und wir haben einen guten Blick auf die Wegstrecke, die bereits hinter uns liegt.

Blick zurück. Foto: Anna Siebenbrunner, POW AT
Blick zurück. Foto: Anna Siebenbrunner, POW AT

Nach einigen Minuten können wir schon die Winterstelleralm erspähen. Wir beschließen, dort eine Trinkpause einzulegen.

Blick voraus zur Winterstelleralm. Foto: Anna Siebenbrunner, POW AT
Blick voraus zur Winterstelleralm. Foto: Anna Siebenbrunner, POW AT

Kurz nach der Alm erreichen wir den Sattel, der zwischen Wallerberg und Gerstberg liegt. Weil das Wetter heute nicht ganz so gut ist, reicht uns heute ein Gipfel. Wir entscheiden uns für den Wallerberg, folglich müssen wir uns nach dem Sattel links halten.

Kurz vorm Sattel. Foto: Anna Siebenbrunner, POW AT
Kurz vorm Sattel. Foto: Anna Siebenbrunner, POW AT

Schon bald nach dem Sattel können wir ein Gipfelkreuz erkennen. Es markiert allerdings nicht den Gipfel, zumindest nicht den von uns angepeilten Wallerberg. Bei gutem Wetter könnten wir das kleine Gipfelplateau von hier aus allerdings schon sehen. Heute ist das nicht der Fall, die Wolken versperren uns die Sicht zum Wallerberg. Wir können den Gipfel nur irgendwo zwischen den Wolken vermuten. Zumindest sehen wir, dass uns noch ein steiler Hang bevorsteht.

Der Wallerberg versteckt sich hinter den Wolken. Foto: Anna Siebenbrunner, POW AT
Der Wallerberg versteckt sich hinter den Wolken. Foto: Anna Siebenbrunner, POW AT

Die Spur ist sehr gut und schön flach angelegt im letzten steilen Hang vor dem Gipfel. Bei kritischer Lawinensituation sollte besser auf den letzten Hang verzichtet werden. Vielleicht besteht das Gipfelkreuz im Flachen gerade für solche Fälle? Eine lohnende Abfahrt hat man in jedem Fall auch ohne den letzten Hang. Die Aussicht am Gipfel könnte definitiv besser sein, gelinde gesagt könnte sie eigentlich kaum schlechter sein. Vom Bergpanorama, das uns ein Freund, der uns auch diese Tour empfohlen und als wunderschön beschrieben hat, sehen wir herzlich wenig, dafür ist der Nebel zu dicht. Dennoch macht uns das nun Lust, die Tour – bei besseren Sichtverhältnissen – erneut zu gehen.

Das Gipfelpanorma hatten wir uns anders vorgestellt. Immerhin sieht man ein paar Meter weit, sonst hätten wir noch das Kreuz übersehen. Foto: Anna Siebenbrunner, POW AT
Das Gipfelpanorma hatten wir uns anders vorgestellt. Immerhin sieht man ein paar Meter weit, sonst hätten wir noch das Kreuz übersehen. Foto: Anna Siebenbrunner, POW AT

Aufgrund der Sichtverhältnisse beschränkt sich die Gipfelrast auf das Nötigste: Umziehen, abfellen, kurzer Energienachschub. Dann machen wir uns schon bereit für die Abfahrt. Diese bzw. vor allem den ersten Hang wollen wir nun so schnell wie möglich hinter uns bringen, bevor sich die Sichtbedingungen noch weiter verschlechtern.

Das Bankerl hätte zu einer ausgiebigen Rast eingeladen, doch die Sichtverhältnisse verleiten nicht gerade dazu, eher im Gegenteil. Foto: Anna Siebenbrunner, POW AT
Das Bankerl hätte zu einer ausgiebigen Rast eingeladen, doch die Sichtverhältnisse verleiten nicht gerade dazu, eher im Gegenteil. Foto: Anna Siebenbrunner, POW AT

Abfahrt

Die Bodensicht lässt leider auch sehr zu wünschen übrig. So können wir den ersten Hang gar nicht so recht genießen. Erst weiter unten, wo es schon wieder flacher ist und sich die Sicht bessert, fängt der wahre Abfahrtsgenuss an.

Ein paar gute Powder Turns sind sich dann glücklicherweise doch ausgegangen. Foto: Anna Siebenbrunner, POW AT
Ein paar gute Powder Turns sind sich dann glücklicherweise doch ausgegangen. Foto: Anna Siebenbrunner, POW AT

Nach dem mittlerweile gut verspurten Hang bei der Alm, den wir ebenfalls schon vom Aufstieg kennen, fahren wir den verbleibenden Teil der Tour großteils auf der Forststraße ab. Ein paar Mal bietet es sich noch an, über die Wiesenhänge abzukürzen.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   4:30 Std Skitour   900 HM   900 HM   10 km   GPX Track

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