Die Hochschwab-Gegend ist von Wien aus nicht ganz einfach zu erreichen. Von Bruck an der Mur gibt es allerdings einen regelmäßigen Bus nach Tragöß, Ausgangsort für mehrere feine Touren. Wir hatten zwei Tage Zeit und uns daher für eine Überschreitung des Lamingsattels entschieden mit einer Nächtigung auf der Leobner Hütte.
Verbindungen mit Bahn und Bus von Wels
Wir empfehlen von Wels diese Verbindungen für die Hin- und Rückfahrten zur Tour:
Etwas vor 5 Uhr Früh stehen wir auf, um via Bahn und Bus um 10:44 im schönen Tragöß-Oberort starten zu können.
Der Grüne See
Ein kleiner Rundgang zur malerischen Wehrkirche geht sich noch aus, dann geht es direkt auf die atemberaubende Bergkulisse zu.
Vor dem Grünen See liegt ein großer Parkplatz mit zahlreichen Hinweistafeln, trotzdem verirren wir uns etwas in dem gut vermarkteten Landschaftspark. Der See, der sich aus Schmelzwasser speist und im Sommer zum Teil austrocknet, ist tatsächlich sehr grün und die umliegenden Berge spiegeln sich hübsch darin.
Ausgangsort Tragöß mit Grünem See. Fotos: Petra Jens
Von der Lamingalm zum Lamingsattel
Nachdem wir den Grünen See aus versehen einmal fast komplett umrundet haben, folgen wir dem Almweg bis zum Wandererparkplatz (mit Toilette!), wo wir links abzweigen. Wir folgen nicht den Schildern zur Jassinghütte, sondern halten uns Richtung Lamingalm. Es geht stetig leicht bergauf, bei einer Rast können wir eine Gruppe Gämsen beobachten. Erst kurz vor dem Lamingsattel wird das Gelände steil. Vom Sattel aus sind es nur mehr 30 Minuten hinunter zur Leobnerhütte. Wir haben allerdings noch einen Gipfel vor und wenden uns nach Osten, um den Hochturm zu besteigen. Am Weg dorthin sehen wir mehrere Steinböcke, die sich durch Wanderer nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Vom Gipfel des Hochturm geht es denselben Weg wieder zurück zum Lamingsattel, von dort sind es nur mehr 30 Minuten hinunter zur Leobner Hütte. Damit endet die Wanderung für diesen Tag.
Links: Letztes Klo am Wanderweg. Mitte: Der Weg ist nicht zu verfehlen. Rechts: Über die schöne Lamingalm. Fotos: Petra JensLinks: Lamingsattel. Mitte: Blick zurück über die Lamingalm. Rechts: Wegweiser am Lamingsattel. Fotos: Petra JensHochturm Gipfelkreuz. Foto: Petra Jens
Vordernberger Griesmauer
Am nächsten Morgen frühstücken wir über den Wolken mit Blick auf den Nebel, der im Tal hängt. So mag ich das! Dann geht es hinauf zum Hirscheggsattel, von dort wird es alpin und wir besteigen die Vordernberger Griesmauer. Den Gipfel mit dem wenig schönen Namen „TAC-Spitze“ lasse ich aus. Es sind zwar nur 10 Minuten seilversicherter Klettersteig bis zum Gipfel, aber für dieses Stück bräuchte ich ein Klettersteigset zur Kompensation meiner Höhenangst (ich kenne meine Grenzen). Beim Warten auf meinen Partner, der sich den Rundum-Blick nicht nehmen lässt, beobachte ich Steinböcke.
Leobner Hütte über den Wolken. Foto: Petra JensLinks: Hirscheggsattel. Mitte: Gipfel Vordernberger Griesmauer. Rechts: Zur TAC-Spitze. Fotos: Petra Jens
Abstieg nach Präbichl
Leicht fällt es nicht, sich von der Aussicht zu trennen. Schließlich steigen wir wieder ab, vorbei an der Leobner Hütte, von der ein alter Knappensteig abzweigt. Es geht durch bunte, steile Blumenwiesen hinüber zum Schigebiet Präbichl und dann durch den Wald bis zur Passhöhe Präbichl. Dort angekommen warten wir circa 20 Minuten auf den Bus, der uns nach Leoben bringt.
Variante
Die Tour lässt sich auch auf einen Tag verkürzen, indem man vom Lamingsattel aus nur einen Gipfel mitnimmt und dann gleich ins Tal absteigt. Busverbindungen von Präbichl nach Leoben gibt es stündlich.
Tourdaten
Die Route in Zahlen: 2 Tage Wandern 2.000 HM 1.500 HM 23 km GPX Track
Petra erreicht ohne Auto und ohne Flugzeug die schönsten Orte und gibt gerne Tipps zu klimafreundlicher Mobilität. Da die Facebook-Postings ihrer Touren immer beliebter wurden, hat sie sich entschlossen, für Bahn zum Berg zu schreiben.