Winterwanderung von der Bushaltestelle Präbichl Passhöhe über Leobner Mauer und den Kohlberg zur Bushaltestelle am Vordernberger Hauptplatz. Über den Rücken des Kohlbergs als Schneeschuhwanderung machbar.
Nachdem ich aus dem Postbus ausgestiegen bin, gehe ich die Straße weiter bergauf. Bei der eigentlichen Passhöhe angekommen,kann ich mich entscheiden, ob ich nach links zum Eisenerzer Reichenstein gehe (was mein Plan A ist), oder nach rechts auf die Leobner Mauer. Eine große Gruppe Skitourengeher sammelt sich, um den Reichenstein anzugehen. Die Sonne scheint schön warm.
Ich entscheide mich für Plan B, auf die Leobner Mauer zu gehen, weil ich dort weniger Leute erwarte und auf längeres Gehen in der Sonne hoffe. Da ich mir zuhause noch nicht ganz sicher war, welcher Weg es werden wird, habe ich mir beide Tourenkarten- und GPX-Track-mäßig vorbereitet.
Aufstieg Lamingsattel
Von der Passhöhe Präbichl aus gehe ich über eine Asphaltstraße mit Schneefahrbahn etwa 1,5km den Polster auf gleichbleibender Höhe entlang nach Osten.
Tipp: Wenn man schon von Anfang an weiß, dass man auf die Leobner Mauer gehen will, dann ist es besser, schon bei der Skiarena Präbichl auszusteigen und unter der Straße nach Nordosten Richtung Leobner Hütte zu gehen.
Dort, wo der Weg von der Skiarena Präbichl heraufkommt, wendet sich die Straße langsam Richtung Norden in den Handlgraben hinein.
Zuerst gehe ich Richtung Leobner Hütte, die durchwegs angeschrieben ist. Nach einer Almfläche zweigt der Weg nach rechts, Richtung Obere Handlalm und Lamingsattel ab.
Bis zur Oberen Handlalm bin ich 45min unterwegs.
Im oberen Drittel bis zum Langsattel quere ich einen Bach, der komplett vereist ist und eine breite Eisfläche gebildet hat. Es ist allerdings so warm, dass das Eis weich ist und ich schöne Stufen treten kann. Ohne auszurutschen quere ich die Eisfläche.
Am Lamingsattel ist es sonnig und daher der Ausblick besonders spekatulär. Jeder Schritt bringt mich ein Stück höher und gibt etwas mehr des Panoramas frei.
Bis zum Lamingsattel brauche ich 1:45h.
Aufstieg Leobner Mauer
Vom Lamingsattel gehe ich den Wegweisern Richtung Hochturm nach. Ich sehe von dort zwar noch nicht das Gipfelkreuz selbst, aber den letzten Aufstieg habe ich bereits vor mir.
Die Abzweigung vom Aufstieg zum Hochturm zur Leobner Mauer ist nicht zu verfehlen: Am Ochsenboden gehe ich unter der Hochspannungsleitung durch am großen Strommasten vorbei.
Die letzten Meter sind etwas steiler als der Weg bis hierher war. Der Weg ist bis zum Gipfel gespurt und daher für mich leicht zu finden.
Bis zum roten Gipfelkreuz brauche ich schließlich 2:20h.
Ich mache eine Gipfelpause, esse meine Gipfeljause und überlege mir, welche Bergtouren sich rundherum noch anbieten.
Von hier oben sehe ich auch so ziemlich den gesamten Wegverlauf über den Kohlberg, bis der Weg nach Verdernberg hinunter abzweigt: Zuerst die große weiße Almfläche, auf der die Kohlebenhütte steht, dann der aus den Latschen ausgeschnittene Wegverlauf.
Nach einer halben Stunde mache ich mich auf den Weg.
Der Abstieg ist heikel, weil zu wenig Schnee da ist um die Schritte zu dämpfen, aber genug um rutschig zu sein.
Abstieg über den Kohlberg
Hinunter bis zur Kohlebenhütte brauche ich 30min, weil ich langsam und vorsichtig gehe. Dort zweigen die Spuren nach rechts ab. Ab jetzt bin ich auf mich allein gestellt.
Es liegt so viel Schnee, dass keine Markierungen mehr zu sehen sind. So lange der Weg nur in der ausgeschnittenen Latschengasse verläuft, ist alles ok. Danach gibt es aber ab und zu Richtungsentscheidungen, die ich treffen muss. Die Sonne ist inzwischen auch durch Wolken verdeckt. Bei Sonne hätte ich es anders empfunden ohne Markierung unterwegs zu sein.
Nachdem ich fast eine Stunde nur meinem Gefühl und einer Fuchsspur gefolgt bin, bemerke ich, dass ich beginne, mit dem Fuchs zu reden. Nicht dass der wirklich für mich sichtbar wäre. Ich will nur wissen, ob er mich eh nicht falsch führt.
Schließlich sehe ich aber wieder eine rot-weiß-rote Markierung auf einem Bäumchen, bin erleichert und will von einem Fuchs nichts mehr wissen.
Nach dem Himmelkogel (1h von der Kohlebenhütte aus) geht es leicht bergauf, bergab Richtung Hoher Schilling. Ich erwische den Wanderweg nicht richtig und zweige auf einer Forststraße nach Süden ab. Diese führt mich schließlich wieder zur Kreuzung mit dem Wanderweg, der vom Hohen Schilling herunterkommt und zum Großen Schilling weiterführt.
Dort finde ich einen Wegweiser, der mit 2h Abstieg bis Vordernberg prophezeit. Ich werde von dort 45min brauchen.
Im Folgenden gehe ich abwechselnd Forststrasse und Wanderweg, weil ich die Abzweigungen nicht immer finde.
Nach dem Überschreiten der Schienen der Erzbergbahn, würde ich das nächste Mal talabwärts den Schienen auf dem dortigen Weg folgen und direkt zum Hauptplatz gehen. Ich gehe aber direkt zur Hauptstraße hinunter, lese dann, dass die Bushaltestelle „Pfarrkirche Vordernberg“ am Samstag nicht angefahren wird und gehe bachabwärts die Hauptstaße entlang zum Hauptplatz.
Dauer gesamte Tour: 6h.
Am Samstag scheint in Vordernberg nicht viel los zu sein: Der schöne Gasthof am Hauptplatz ist zu, am Gasthof Post hängt ein Zettel, wo man seinen Zimmerschlüssel holen kann. Das Hochofenmuseum hat geschlossen. Es gibt eine Runde durch Vordernberg, die mit Punkten markiert und beschrieben ist. Schaut interessant aus, aber dafür kann ich mich jetzt nicht mehr motivieren.
Ich gehe in das einzige offene Cafe, das ich finde und warte dort bis der Bus um 16:40 kommt.