Eine extreme, aber lohnenswerte Erfahrung, welche versierten, kräftigen Klettersteiggehern vorbehalten ist.
Von Wien nehmen wir den RJ nach Wiener Neustadt und dort den R98 in Richtung Puchberg/Schneeberg. In Winzendorf bei Wr. Neustadt steigen wir in den Bus 337 nach Gaaden/Hohe Wand um und fahren bis zur Haltestelle Maiersdorf/Hohe Wand Abzw. Hohe Wand.
Zustieg
Von der Haltestelle Maiersdorf geht es anfangs leider nur auf der Straße zum Einstieg, vor sich erkennt man bereits die Wand, durch welche der Klettersteig führt.
In der Kehre beim Parkplatz verlassen wir die Straße und folgen zuerst den Schildern zur “Völlerin” bis zum Wandfußsteig und gehen diesen nach Rechts weiter bis zum Einstiegsschild “ÖTK-Steig, D/E”.
ÖTK(HTL)-Steig
Hier sollte man nochmals abwägen, ob man dieser Herausforderung wirklich gewachsen ist. Das Wort “kraftraubend” steht nicht ohne Grund am Schild! Der bereits sichtbare Einstiegsüberhang ist zwar mit D/E die Schlüsselstelle, es wird aber danach nicht wirklich einfacher und bleibt sehr kräftezehrend. Die genaue Steigbeschreibung mit Topo gibt es hier.
Als Ausstiegsvariante bietet sich die Blutspur an, welche zwar kürzer, aber noch um einen Tick schwieriger ist. Wir entschieden uns jedoch für den etwas längeren, plattigen Ausstieg über den ÖTK-Steig, welchen wir sehr genossen haben.
Da ich wenn möglich jede Tour gerne zur Überschreitung mache und wir noch genug Zeit hatten, sind wir diesmal den Drobilsteig nach Ober-Piesting abgestiegen. Um dorthin zu gelangen, gehen wir am Plateau links weiter über Forstwege und teilweise auch auf Straßen vorbei am Gasthof Almfrieden und Kohlröserlhaus bis zum Herrgottschnitzerhaus. Alternativ zur Straße kann man auch den Leiterlsteig beim Gasthof Almfrieden etwas absteigen und nach der Straße wieder in Richtung Kohlröserlhaus aufsteigen, dieser ist aber nicht ganz einfach zu finden.
Drobilsteig
Hinter dem Herrgottschnitzerhaus gehen wir weiter in Richtung Dreistetten und zweigen beim Wegweiser Drobilsteig auf diesen ab (blaue Markierung). Der Drobilsteig bietet außer ein paar Leitern keine großen Hürden und ist auch im Abstieg angenehm zu gehen.
Wir passieren die Einhornhöhle (eine 80 Meter lange Tropfsteinhöhle) und folgen nach dieser der Beschilderung Bahnhof Ober-Piesting.
Da die Zeit ziemlich knapp ist, biegen wir nicht auf der Forststraße links ab, sondern gehen weiter auf einem ziemlich verwachsenen, engen Pfad durch den Wald bis zur Bundesstraße. Die bessere Wahl ist sicher, auf der Forststraße links in Richtung Zitherwirt abzuzweigen (der Markierung folgen) und rund um die Ruine Starhemberg zur Bundesstraße zu gehen. Diese überqueren wir und legen auf der Straße die letzten Meter zum Bahnhof zurück.
Danke für die gute Beschreibung,
ich bin die Tour gestern (Nov.23) gegangen und es war ein feiner Ausflug. Insbesondere die Übersteiungskombi hat mich als Gesamtpaket überzeugt. Danke fürs Teilen @Simon!!
Achtung: Der Steig, insbesondere der letzte Abschnitt wird bei einsetzendem Regen deutlich anspruchsvoller. Die Nässe und „glatzerte“ Wand vertragen sich nicht im Sinne des Schwierigkeitsgrades, wie ich erleben durfte. Ist das Wetter, wie im Spätherbst, unbeständig sollte auf Erfahrung und Kraft vertraut werden können. (persönliche Einschätzung). LG