Der Tag sollte heiß und die Tour lang werden. Also sitze ich um 05:45 Uhr in der ersten Direktverbindung nach Rottenmann. Gefrühstückt wird im Zug – der perfekte Start.
Mit dem Rad zur Oberst-Klinke Hütte
Kurz nach 7 Uhr bin ich Rottenmann. Niemand sonst steigt ein oder aus. Irgendwo im Nirgendwo, denke ich… und mach mich auf die Suche nach dem R15 Rastlandradweg, dem ich dann bis Bärndorf folge.
Die Fahrt auf dem R15 ist flach und angenehm, denn er führt über Nebenstraßen. Einen Traktor und ein Moped zähle ich als gesamten Gegenverkehr. Ab Bärndorf geht es kurz zur Sache. Circa 3 Kilometer Anstieg erwarten mich, bis ich auf die Kaiseraustraße treffe. Bald darauf erreiche ich die Kaiserau. Ab hier folge ich der gebührenpflichtigen Mautstraße zur Oberst Klinke-Hütte (Rad und ich fahren aber kostenlos). Auf einer breiten Schotterstraße mit mäßiger Steigung radle ich gemütlich zum Ausgangspunkt meiner Wanderung.
Admonter Kaibling – Sparafeld – Riffl
Bei der Hütte halte ich mich rechts und erreiche nach wenigen Minuten das Kaiblinggatterl.
Zuerst wandere ich über eine Wiese, dann durch einen Latschengürtel zum Fuß der imposanten Südwand. Im Uhrzeigersinn führt der Weg unterhalb der Wand bis zu einer Weggabelung. Hier entscheide ich mich, die Gipfel in der Reihenfolge Kaibling, Sparafeld und Riffl zu besteigen. Umgekehrt ginge es auch. Die Gipfel liegen auf einem Plateau und lassen sich ohne großen Höhenverlust gut kombinieren.
Schon beim Aufstieg auf den Kaibling ist die Aussicht atemberaubend – ich sehe den Dachstein, davor den Grimming. Und auch mein letztes Ziel – die Rifflspitze.
Doch zuerst auf den Gipfel des Kaiblings. Mein Blick schweift über die herrliche Berglandschaft und für einen kurzen Moment habe ich den Gipfel sogar für mich allein, bevor ich mich wieder auf den Weg mache. Ich sehe schon mein nächstes Ziel, das Sparafeld, auf dem ich 30 Minuten später stehe. Der Aufstieg ist steiler und nicht so sanft wie auf den Kaibling. Aber oben angekommen ist der Admonter Reichenstein zum Greifen nah. Fantastisch.
Links: Blick zum Sparafeld. Rechts: Admonter Reichenstein. Fotos: Martina Friesenbichler
Weiter geht es zur Rifflspitze. Zuerst ein kurzer Abstieg und dann über den Grasrücken zum Gipfel. Sanfte Wiesen lassen mich verweilen, meine Blicke und Gedanken schweifen umher. Fasziniert beobachte ich das Spiel der Dohlen mit dem Wind. Ich döse noch ein wenig vor mich hin.
Rifflspitz. Foto: Martina Friesenbichler
Links: Dohle. Rechts: Großer Buchstein (links), Tamischbachturm (in der Mitte). Fotos: Martina Friesenbichler
Blick in die Kaiserau. Foto: Martina Friesenbichler
Eine Stunde und zwei Käsebrote später bin ich wieder bei der Klinke-Hütte und rolle hinunter zur Kaiserau. Hier entscheide ich mich spontan, die Runde via Admont zu beenden. Zeitlich kaum ein Unterschied, steht für mich heute noch Kultur und Kulinarik auf dem Programm. Also ein kurzer Abstecher in die Stiftskirche und ein etwas längerer in meine Lieblingskonditorei – die passende Stärkung für die letzten Kilometer auf dem R7 Ennsradweg nach Selzthal. Mein Zug kommt pünktlich und 1,5 Stunden später bin ich wieder in Graz.
Stiftskirche Admont. Foto: Martina FriesenbichlerR7 Ennsradweg. Foto: Martina Friesenbichler
Fazit: Genusstour auf der sanfteren Seite des Gesäuses. Xeis is nice. Ich komme wieder.
Tourdaten
Die Route in Zahlen: 9:30 Std Bike & Hike 1.900 HM 1.900 HM 52 km GPX Track
Martina kommt aus Graz und ist begeisterte Radlerin. Sie schätzt die Flexibilität und Nachhaltigkeit dieser Fortbewegungsart in ihrem Alltag. Ihre Freizeit verbringt Martina am liebsten in den Bergen. Vor kurzem hat sie die Vorzüge der Anreise zu ihren Wander- und Bergtouren mit Zug und Rad entdeckt - es eröffnen sich neue Optionen und viele Ziele lassen sich so leichter oder überhaupt erst erreichen.