Fernsehen am Tamischbachturm

Beim Gipfelkreuz. Aussicht.Aussicht.Aussicht. Foto Veronika Schöll

Vom Bahnhof Gstatterboden (577m) im Nationalpark auf die Ennstalerhütte (1544m) und den Tamischbachturm (2035m). Mehr Aussicht geht nicht.

Sehr spontan entscheide ich mich, dem Gesäuse einen Besuch abzustatten. Das ist für einen Tag sicher nicht das naheliegendste Ziel. Aber Es gibt Samstag und Sonntag einen direkten Zug vom Wiener Westbahnhof über St. Pölten und Amstetten. Und es sind nicht wenige unterwegs. Ich komme mit einer Bikerin ins Gespräch: Ja-das Rad kann man mitnehmen :-). Sie sagt: „Es ist nur ganz kurz grauslich in der Früh, wen man aus dem Bett muss, aber sobald man unterwegs ist, überwiegt die Vorfreude auf die Tour.“ „Ganz genau!“ denke ich mir.

Weil ich aber dann doch eine halbe Stunde länger schlafen möchte, fahre ich mit dem Railjet vom Wiener Hauptbahnhof los und steige erst in Amstetten in den CityjetExpress, der um 09:47 in Gstatterboden ankommt :-), um.

Ab Sonntagberg ist diese Zugsstrecke ein Genuss! Obwohl es sehr nebelig ist, gibt es viel zu sehen. Die Bikerin steigt in Hieflau aus, sie möchte über die Hochscheibenalm nach Gstatterboden. Das ist die nächste Station. Zehn Minuten später bin ich auch draußen.

Aufstieg im Nebel

Als ich aus dem Zug steige ist es immer noch sehr nebelig. Berge sehe ich überhaupt keine. Umso größer wird die Überraschung am Rückweg. Wenn man vom Bahnhof nach rechts schaut, entdeckt man die Hubertuskapelle, dort geht der Wanderweg los. Eine Dame vom Nationalpark-Pavillon, die gerade alles für die Besucher richtet, grüßt freundlich herüber. Auf den Belohnungsradler in ihrem Gastgarten freu ich mich auch gleich jetzt schon. Hoffentlich geht sich das aus. Kurz ist die Tour ja nicht und um 17.00 sollte ich wieder herunten sein.

Bahnhof Gstatterboden im Nebel. Foto Veronika Schöll
Bahnhof Gstatterboden im Nebel. Foto Veronika Schöll

Zuerst führt ein Weg recht flach durch den Wald. Er mündet in eine Forststraße, die ich nun ein Weilchen hinauf wandere, vorbei am prachtvollen Gstatterbodenbauern. Die Abzweigung Richtung Kroisnalm und Hochscheibenalm lasse ich rechts liegen. Und erreiche die erste Quelle. Das Kropfbründl. Hier kann man den Wasservorrat auffüllen.

Der Nebel lichtet sich. Foto Veronika Schöll
Der Nebel lichtet sich. Foto Veronika Schöll

Später wieder ein Stück auf der Forststraße und weiter auf einem Waldweg, der die Steilstufe zur Ennstaler Hütte überwindet. Im Wald löst sich dann der Nebel auf und die Sonnenstrahlen wärmen sehr angenehm. Erstmals sehen ich den Buchstein aus dem Nebelmeer ragen und dahinter Riffel und Reichenstein.

Überm Wolkenmeer. Buchtstein, Riffel und Reichenstein. Foto Veronika Schöll
Überm Wolkenmeer. Buchtstein, Riffel und Reichenstein. Foto Veronika Schöll

Ennstaler Hütte

Die Ennstaler Hütte erreiche ich in etwas mehr als zwei Stunden, gebe aber zu recht schnell unterwegs gewesen zu sein. Deshalb geht sich hier eine Pause aus. Die Hütte liegt auf einem sonnigen Plateau, die Gipfel der Gesäuseberge zum Greifen nah. Es ist warm genug um draußen zu sitzen und die Gastfreundschaft der Hütte zu genießen. Ich bestelle mir mein Lieblingsbergmenü: Skiwasser und Kaspresssuppe.

Ennstaler Hütte. Foto Veronika Schöll
Ennstaler Hütte. Foto Veronika Schöll
Suppe mit Aussicht. Foto Veronika Schöll
Suppe mit Aussicht. Foto Veronika Schöll

Weiter zum Tamischbachturm

Nachdem ich ein bisschen Energie getankt habe geht es weiter. Der Weg zum Tamischbachturm beginnt hinter der Hütte. Es ist recht gatschig, die Mittagssonne hat den ersten Schnee schon weg geschmolzen. Weiter oben liegt aber noch genug.

Der gut ausgetretene, schmale Pfad zieht über die Westflanke zum Gipfel hinauf, für das letzte Stück ziehe ich meine Grödel an. Der zu querende Gipfelhang ist doch recht abschüssig.

Steiler Gipfelhang und Lugauer. Foto Veronika Schöll
Steiler Gipfelhang und Lugauer. Foto Veronika Schöll

Oben am Gipfel grandiose Fernsicht in alle Richtungen. Heller Sonnenschein, dunkelgrüne Täler, schneebedeckte Gipfel – wie wunderschön!

Beim Gipfelkreuz. Aussicht.Aussicht.Aussicht. Foto Veronika Schöll
Beim Gipfelkreuz. Aussicht.Aussicht.Aussicht. Foto Veronika Schöll

Nach einer kurzen Rast und Gipfelschau mach ich mich auf den Rückweg. Spätestens um 14.00 sollte ich das tun. Nachdem es knapp nach 13.30 ist, stehen die Chancen auf einen Belohnungsradler im Tal recht gut. Es gäbe die Möglichkeit vom Gipfel direkt zur Hochscheibenalm abzusteigen, aber der Weg ist extrem steil und nicht gespurt. Ich geh lieber zurück zur Ennstaler Hütte und bewundere die herrliche Gesäuse Landschaft.

Am Rückweg, vor mir Tieflimauer, Buchstein, Reichenstein und Ödstein. Foto Veronika Schöll
Am Rückweg, vor mir Tieflimauer, Buchstein, Reichenstein und Ödstein. Foto Veronika Schöll
Blick bis zum Hochkar. Foto Veronika Schöll
Blick bis zum Hochkar. Foto Veronika Schöll

Zum Bahnhof Gstatterboden

Von der Ennstaler Hütte könnte man auch zur Hochscheibenalm absteigen und dann über die Kroisnalm nach Gstatterboden wandern um dieser Wanderung fast eine Runde zu machen. Das ist sehr nett, wenn man es gemütlicher angeht und nur die Ennstaler Hütte besuchen möchte.

Ich bleibe für den Rückweg am Aufstiegsweg, der jetzt in der Sonne wirklich ein ganz anderes Gesicht hat. Ich komme beim Butterbründl vorbei. Auch hier könnten man seinen Getränkevorrat auffüllen.

Butterbründl. Foto Veronika Schöll
Butterbründl. Foto Veronika Schöll

Um 16.45 komme ich beim Nationalparkzentrum das neben dem Bahnhof liegt an und gönne mir das mir versprochene Getränk. Hier treffe ich auch auf die Radlerin aus dem Zug. Sehr entspannt sitze ich in der Sonne und warte auf den Zug für die Heimreise.

Bahnhof Gstatterboden und Nationalparkzentrum - ohne Nebel. Foto Veronika Schöll
Bahnhof Gstatterboden und Nationalparkzentrum – ohne Nebel. Foto Veronika Schöll

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   7:00 Std Wandern   1.500 HM   1.500 HM   18 km   GPX Track

Eine noch längere Tagestour, die Überschreitung von Hieflau über den Tamischbachturm nach Gstatterboden haben Martin und Didi unternommen. Das gelingt nur mit Gesäuse-Taxiunterstützung im Sommer. Der späte Bus fährt ja nicht mehr.

Einfach mal das Auto zuhause stehen lassen – das Gesäuse Sammeltaxi macht’s möglich. Innerhalb der Betriebszeiten (täglich 08:00 – 20:00 Uhr) kommst du von Mai bis Oktober mit dem Gesäuse Sammeltaxi, vlg. Gseispur, um € 9,50 zu jedem beliebigen Ziel im Gesäuse, ganz ohne Fahrplan und Haltestellen. Einfach unter +43(0)3613 21000 99 anrufen! 

Nationalpark Gesäuse

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert