Schöne, entspannte Zweitagestour auf den Eisenerzer Reichenstein und um den Krumpensee nach Vordernberg.
Wir werden heute nur 800HM zurücklegen und in der Hütte übernachten – daher brauchen wir nicht so früh loszufahren.
Von der Bushaltestelle Passhöhe Präbichl gehen wir bergauf, queren die Straße und folgen den Wandermarkierungen Richtung Präbichlerhof und Reichensteinhütte.
Aufstieg Eisenerzer Reichenstein
Am Präbichlerhof gehen wir vorbei und danach rechts hinauf in den lichten Wald.
Da wir ja heute oben übernachten werden, sind wir jetzt kurz vor 14:00 Uhr recht spät im Aufstieg – viele Wanderer kommen uns daher schon entgegen.
Ich bin die Strecke, die wir jetzt im Aufstieg gehen, im Mai im Abstieg gegangen. Damals war es neblig, windig und es ist noch Schnee gelegen. Insofern erlebe ich die Strecke heute ganz neu!
Es gibt am Rösselhals eine Abzweigung – beide führen auf den Gipfel: Die linke ist schwarz markiert und führt über die „Stiege“. Die rechte Abzweigung ist rot markiert, d.h. der Weg hat einen geringeren Schwierigkeitsgrad und führt in Serpentinen hinauf. Wir wählen die „Stiege“.
Das Wetter ist unglaublich schön – es ist fast schon kitschig!
Von der Bushaltestelle bis auf den Gipfel herauf sind wir 3h unterwegs.
Da das Wetter so herrlich ist, bleiben wir noch lange am Gipfel sitzen, jausnen, gehen mit Hilfe der Peakfinder APP das Rundumpanorama durch und genießen die Sonnenstrahlen in der fast windstillen, warmen Bergluft. Wie gesagt – es ist fast schon kitschig schön!
Reichensteinhütte
Schließlich gehen wir doch hinüber in die Reichensteinhütte.
Wir essen ein ganz ausgezeichnetes Eierschwammerlgulasch mit Serviettenknödel, schauen uns den Sonnenuntergang an und gehen schließlich ins Bett.
In der Früh können wir zwischen kleinem (Butter, Marmelade) und großem (Käse, Wurst) Frühstück wählen. Wir lassen uns viel Zeit und gehen erst um 9:00 Uhr los.
Abstieg über Krumpensee
Schon von der Hütte aus sehen wir am Plateau heroben weidende Säugetiere aus der Familie der Hornträger. Ich glaube zuerst an Rupicapra rupicapra. Als wir näher kommen, sehen wir aber, dass es sich um eine Gruppe Capra ibex handelt.
Der Abstieg zum Reichhals hinunter ist taunass und daher unangenehm rutschig. Wir lassen uns sehr viel Zeit und gehen langsam und vorsichtig.
Am Krumphals rasten wir kurz beim Kreuz, bevor wir uns an den Abstieg zum Krumpensee machen. Dieser ist wieder sehr rutschig – mir zieht es einmal so den Fuß weg, dass es mich hinsetzt!
Von der Reichensteinhütte bis zum Krumpensee gehen wir (sehr langsam und mit allen Pausen) 2h.
Eineinhalb Stunden rasten wir am Krumpensee. Ich gehe ohne Schuhe bis zu den Knöcheln in das eiskalte Wasser, während sich neben mir todesverachtend drei junge Männer ins Wasser werfen. Gut, denke ich, Kälteempfinden ist also auch ungleich verteilt.
Während wir eine Kleinigkeit jausnen, spielt auf der Krumpalm drüben jemand Trompete. Es hallt an den Hängen des Reichensteins wider. Es ist kitschig. Mir gefällt es.
Neben bzw. knapp unter der Krumpalm entspringt der Krumpenbach. Gleich am Anfang stürzt er über die Geländekante in die Tiefe, die wir in Serpentinen etwas weniger direkt hinuntergehen. Weiter unten gibt es dann eine Stelle, wo man wieder zum Bach hinkommt und ein Wasserfall zu sehen ist.
Wir gehen gar nicht zur Hirnalm hinunter, sondern zweigen davor ab und gehen nördlich davon vorbei.
Tipp: Sowohl Krumpalm als auch Hirnalm würden sich zum Einkehren anbieten. Genügend Zeit gibt es, wenn der Bus um 16:43 Uhr erreicht werden soll.
Ab der Hirnalm ist das Barbarakreuz sehr schön angeschrieben und leicht zu finden.
Beim Barbarakreuz wählen allerdings die meisten Leute den Weg zum Grete-Klinger-Steig hinauf und nicht wie wir nach Vordernberg Süd hinunter. Der Weg ist ab hier entsprechend schlecht gepflegt.
Im Wald ist der Weg nur verwachsen. Auf der Weide, die uns noch von der Asphaltstraße trennt, verpassen wir jedoch die scharfe Abzweigung nach links, diagonal über die Weide hinunter. Ganz im rechten Eck ist noch eine Markierung am Zaun sichtbar. Diese interprtetieren wir so, dass man am Zaun weitergehen soll. Stattdessen hätten wir dort diagonal nach unten gehen sollen.
Die letzten 100m gehen wir schließlich querfeldein über die Weide, steigen zwischen den Stacheldrahtlinien durch und gehen auf der Nebenstraße nach Norden über den Bahnübergang zur Bushaltestelle „Vordernberg, Böhlerstraße“.
Um 16:43 Uhr kommt unser Bus und bringt uns nach Leoben. Beim Bahnhof steigen wir aus, kaufen im Spar im Bahnhofsgebäude noch etwas zu trinken und warten auf den Zug.