Die Umrundung des Kellerjoch ist eine abwechslungsreiche und sehr schöne E-Rad-Rundtour auf Asphaltstraßen, Radwegen, Land- und (genehmigten) Forststraßen mit sehr schönen Tiefblicken ins Inn- und Zillertal. 57 Kilometer, 1.240 Höhenmeter, 3:40 Stunden in Bewegung, 1 Ladestation auf der Strecke.
Erste Etappe bis zum Schloss Freundsberg
Die Tour um das Kellerjoch beginnt am großen Platz des Bus-Terminals und geht in Richtung West hinauf auf den Autobahnzubringer. Dort fahren wir links bis zum Kreisverkehr und nehmen die dritte Ausfahrt, fahren hinunter und dann gleich in die Gegenrichtung. Wir sind jetzt auf dem asphaltierten Inntalradweg. Bis zum Unterlauf des Achensee-Kraftwerkes müssen wir uns neben der lauten Autobahn bewegen. Gleich nach der Brücke fahren wir scharf rechts unter Auto- und Eisenbahn hindurch und dann links-links auf dem asphaltierten Radweg in Richtung West. Bei Schönwetter mit Gegenwind aber angenehm in der Vormittagssonne fahren wir nach Stans. Die Straße führt rechts hinauf. Wir nehmen die erste Abzweigung links, fahren über den Stanserbach und gleich danach dem Bach entlang bis zum Inn hinunter.
Ab dort geht es dem Inn entlang bis nach Schwaz. Wir überqueren die erste Innbrücke und folgen rechts der B171 bis zur nächsten Innbrücke. Dort ordnen wir uns links ein. Bei der Ampel fahren wir links über die Einbahn in die Stadt zum Stadtplatz mit Brunnen. Ein kurzer Abstecher links in die Franz-Josefstraße mit der interessanten Pfarrkirche könnte nicht schaden.
Die Fortsetzung der Route geht vom Stadtbrunnen bergwärts, immer der Burggasse und den Hinweistafeln „Burg Freundsberg“ folgend, hinauf zum Schloss. Ab der zweiten Lahnbachbrücke hat man die eher unschöne Stadtdurchquerung hinter sich.
Man sollte unbedingt die paar Schritte in den Burghof hinein machen. Dort bietet sich eine wunderschöne Aussicht nach Schwaz, ins Inntal und zum Karwendel-Kamm. Für die Besichtigung des Schlosses, der Burgschenke und des sehr interessanten Museums sollte man sich einen eigenen Termin vormerken!
Zweites Teilstück zum Loassattel
Weiter geht es die asphaltierte Straße hinauf, wobei man immer auf der Hauptroute bleibt. Den Markierungstafeln nach „Grafenast“ ist zu folgen. Inmitten einer großen Wiese steht das Haus „Egertboden“, in meinen Jugendjahren ein gerne besuchtes Gasthaus mit Harfe spielenden Wirtsleuten. Heute ist dort eine Rehabilitation-Station für Drogenpatienten untergebracht. Hier endet die Asphaltstraße. Beim Weiterweg gibt es einige Abzweigungen, bei denen aber eindeutige Wegweiser stehen. Das Abschnittsziel ist „Grafenast“. Bei der letzten, wichtigen Abzweigung habe ich keinen Wegweiser gefunden. Dort, wo das Starthäuschen der Rodelbahn steht, muss man geradeaus fahren, sonst landet man beim Hecherhaus. Dieses wäre allerdings auch ein lohnendes Ziel mit wunderschöner Aussicht und guter Gastronomie.
Wir fahren aber geradeaus weiter, an der Talstation der Kellerjoch-Bahn und einigen Hotels vorbei. Rechts unten liegt das Biohotel Grafenast. Ab nun gilt „Loassattel“ als Teilziel bei den Wegweisern: Dort wo die Asphaltstraße zu fallen beginnt zweigt links der „Hoferweg“ ab, dem wir folgen. Die Auffahrt bis zum Ende „Hoferweg“ ist im Hochsommer relativ angenehm im Schatten. In den Übergangszeiten empfehle ich die sonnigere Auffahrt über die Pillbergstraße, die am westlichen Ende von Schwaz beim Kreisverkehr nach dem Schwimmbad abzweigt und nicht verfehlt werden kann. Am Ende des „Hoferwegs“ treffen sich die Routen.
Der „Hoferweg“ ist ziemlich naturbelassen aber ohne wesentliche Steigung. Nach circa 1,5 Kilometern kommen wir zur Fahrstraße, die vom Pillberg heraufkommt und die uns weiterführt. Nach weiteren circa 2 Kilometern lockt links der Alpengasthof Loas, der durch seine „Riesenwiener“ im Umfeld bekannt ist, zur Einkehr. Wer das mag, sollte unbedingt zuschlagen.
Nächste Etappe zur Ladestation
Ich selber fahre aber immer vorbei und mache meine Mittagsrast auf der Zillertaler Seite beim Schellenberg, weil es dort eine Ladestation für den Akku, köstliches Schneider-Weißbier und manchmal Wildspezialitäten gibt. Bis zum Joch (Loassattel) sind es nur mehr wenige Minuten und eine Kehre weit. Dort muss man sein Rad durch ein ungutes Drehkreuz zwängen, was bei breitem Lenker lästig sein kann.
Jetzt öffnet sich der Blick ins Finsingtal. Einige Rastbänke laden zum Verweilen ein. Der Weiterweg um das Kellerjoch führt bei der nächsten Abzweigung nach links hinunter Richtung Hochfügen. Ich mache aber immer einen Abstecher den rechten Weg hinauf, einfach weil es mir „taugt“.
Die Abfahrt nach Hochfügen ist problemlos. Unten angekommen könnte man die paar Meter nach Hochfügen hineinfahren. Im Sommer versäumt man dort aber nichts: Alles ist zu! Wir fahren über die Asphaltstraße talaus, wo man es ziemlich „tuschen“ lassen kann.
Achtung! Diejenigen, die bei der „Loas“ ein Riesenwiener konsumiert haben und jetzt nicht mehr einkehren möchten, sollten nach circa 1,5 Kilometern bei dem auf dem Foto (von der Gegenrichtung geschossen) zu sehenden „Gestell“ abzweigen, weil sie sonst sinnlose circa 600 Metern von der Jausenstation Schellenberg zurückfahren müssten. Mein Track geht zum Schellenberg, zur Schneiderweisse, zum Hirschschnitzel und zur Ladestation, weil ich den Gegenwind, das Zillertal hinaus, kenne.
Schlussetappe über Kupfnerberg, Zillertal und Inntal
Die Schellenberg-Einkehrer fahren für den Weiterweg die 600 Meter zurück und dann bei der Abzweigung nach links. Am Talgrund angekommen fährt man nach links das Tal hinaus auf einer angenehmen Schotterstraße, die im Juli von Orchideen (Knabenkraut) gesäumt ist.
Ganz draußen kommen wir wieder zu einer Asphaltstraße, die in wenigen Kehren ins Tal führt. Dort geht es über den Finsingbach hinüber und gleich bei der zweiten Brücke zurück auf die orographisch rechte Bachseite. Wir folgen dem Finsingbach bis hinunter ins Dorf (Uderns/Finsing), wo wir auf eine Querstraße stoßen. Kurz links und schon wieder rechts, geht es dann unter der B169 und der Zillertalbahn hindurch und wir kommen auf den Zillertaler Radweg, der uns zum Inn hinausführt. Dort kommen wir auf den Inntalradweg, dem wir bis Rotholz folgen.
Beim Rastplatz mit Brunnen fahren wir über die Innbrücke und gleich danach weiter unter der Autobahn hindurch und links auf der Austraße zurück zum Bus-Terminal des Bahnhofs Jenbach. Der Kreis um das Kellerjoch ist geschlossen.