Die Überschreitung des Warscheneck-Ostrückens bietet imposante Ausblicke auf die Karstlandschaften dieser besonderen Gebirgsgruppe. Der Aufstieg erfolgt über die Zeller Hütte. Nach dem Gipfelsieg am Warscheneck geht es “bergauf-bergab” am Toten Mann vorbei weiter zur Roten Wand. Nach einer Stärkung bei der Dümler Hütte steigt man zum idyllischen Gleinker See hinab. Ein Bad darin ist die perfekte Erfrischung nach so einer langen Tour. Danach geht auch das letzte Stück zur Bushaltestelle in Roßleithen leichter von der Hand.
Wie bei jeder Öffi-Tour ist das erste Ziel der Ausgangspunkt der Tour, in diesem Fall ist das die Bushaltestelle Vorderstoder Käserei. Anders als sonst stehen von der Bushaltestelle bis zum “Wanderparkplatz” noch ein paar Minuten Fußmarsch entlang der asphaltierten Straße am Programm. Der Kilometer ist aber schnell erledigt. Die Wanderer, die sich am Parkplatz gerade für den Aufbruch adjustieren, überholen wir gleich. – Wir haben schließlich schon im Bus unsere Bergschuhe fester geschnürt und die Wanderstöcke zusammengesteckt.
Aufstieg
Gleich nach dem Parkplatz weist ein Schild auf die Zellerhütte hin. Tatsächlich, die Hütte ist schon vom Tal aus gut erkennbar. Danach geht es durch eine kleine, eingezäunte Schafweide. Die Schafe lassen sich von unserem Besuch aber nicht aus der Ruhe bringen.
Der weitere Wegverlauf ist bis zur Talstation der Materialseilbahn eher flach und unspektakulär. Hie und da gibt es ein paar Hinweisschilder und Bankerl zum Rasten. Ab der Talstation wird der Weg steiler. Er verläuft zumeist im Wald. Dadurch ist es angenehm schattig, wenngleich die Steigung verhindert, dass man nicht ins Schwitzen kommt. Als sich der Wald wieder öffnet, ist die – übrigens gerade frisch renovierte – Zellerhütte nicht mehr weit.
Kurz nach der Hütte ist der Weg ein bisschen verwachsen. Das bessert sich, sobald man im Latschengelände ist. Hier hat man auch – Dank nicht mehr vorhandener hoher Bäume – erstmals so richtig freie Sicht auf das Stodertal und die Berge des Toten Gebirges.
Kurze Zeit später werden auch die Latschen weniger und die Vegetation insgesamt spärlicher. Dafür kommen wir dem Gipfel des Warscheneck Schritt für Schritt näher!
Blick zurück und nach vorne. Fotos: Anna, POW AT
Am Gipfel sind wir bei Weitem nicht die einzigen. Aus allen Himmelsrichtungen strömen die Menschen aufs Warscheneck. Gut, dass das Gipfelplateau großzügig dimensioniert ist. Die meisten Leute kommen von der Wurzeralm. Der Zustieg über die Standseilbahn ist denkbar bequem.
Gipfelpanorama. Fotos: Anna, POW AT
Abstieg
Nach dem Gipfelsieg ist vor dem Abstieg – und der ist bei dieser Tour sehr laaaang! Zunächst gehen wir zurück zum Sattel und folgen danach der Beschilderung Richtung Dümmler Hütte. Der Weg führt zumeist am Rücken entlang.
Die Vegetation wird – je weiter wir talwärts kommen – auch wieder mehr. Bevor wir am Rote Wand Sattel zur Dümler Hütte abzweigen, nehmen wir doch noch einen Gipfel mit: Die Rote Wand ist nur einen Katzensprung (circa 70 Höhenmeter vom Sattel) entfernt.
Mittlerweile sind wir schon richtig hungrig und der Weg bis zur Dümler Hütte kann uns gar nicht schnell genug gehen.
Bei der Dümler Hütte stärken wir uns ausgiebig und bringen auch unseren Flüssigkeitshaushalt wieder in Ordnung. Danach geht es weiter talwärts Richtung Gleinker See. Dort wartet die heiß ersehnte Abkühlung auf uns.
Die Abkühlung kommt gerade richtig! Wir schwimmen ein bisschen im See – manche weiter, manche weniger weit – und machen uns dann bereit für das allerletzte Teilstück dieser Tour. Wer auf ähnlich gütige Wegbegleiter:innen zählen darf wie ich, die Rucksack und Bergschuhe tragen, kann auch durch den See schwimmen, anstatt am Ufer entlang zu gehen.
Das letzte Stück zur Bushaltestelle nach Roßleithen ist nicht gerade aufregend, aber die Erfrischung im See war uns diesen Hatscher wert. Neben der landschaftlich imposanten Warscheneck-Gruppe ist der Gleinker See ein weiteres Highlight dieser Tour.
Tipp
Der Gleinker See ist an heißen Sommertagen sehr gut besucht, fast schon überlaufen, könnte man meinen. Das stört zwar möglicherweise geringfügig die Seeidylle, kann sich aber als vorteilhaft erweisen, wenn man sein Glück beim Autostoppen in Richtung der nächsten Bushaltestelle oder des nächsten Bahnhofs versucht. Bei mehreren hundert Autos am Parkplatz dürften die Chancen nicht allzu schlecht stehen, dass man irgendwo einen Platz erhaschen kann.