“Zeit ist das neue Gold”, heißt es ja mittlerweile in unsere stressgetriebenen Gesellschaft oft. Viel Zeit braucht man definitiv auch, wenn man mit den Öffis ins Obernbergtal gelangen möchte, insbesondere sonntags, wie es bei uns der Fall war. An Sonntagen fahren nämlich nur äußerst selten Busse ins Obernbergtal und wieder hinaus. Doch im Normalfall entschädigt das Tourenerlebnis für die aufwendige Anreise. Außerdem ist man mit dem Auto auch nicht viel schneller unterwegs, da einerseits die Straße nicht so eine hohe Geschwindigkeit hergibt, und andererseits bei einigen Touren in diesem Gebiet keine offiziellen Parkplätze verfügbar sind.
Verbindungen mit Bahn und Bus von Jenbach
Wir empfehlen von Jenbach diese Verbindungen für die Hin- und Rückfahrten zur Tour.
Über die Pfeiltasten kannst du nach rechts und links bis 7 Tage in die Zukunft (und retour) blättern. Zum Live-Fahrplan kommst du über die Links mit den Haltestellennamen. Die alternativen Rückfahrmöglichkeiten sind durch hinauf und hinunter wischen anzuzeigen.
mit Bus 4145 – Nösslach Zolerhof mit Bus 4143 – Steinach a. Br. Bahnhof A > Steinach a. Br. Bahnhof mit Zug S3 – Brennero, Stazione di Brennero mit Zug ECB 80 – nach Hause
mit Bus 4145 – Nösslach Zolerhof mit Bus 4143 – Steinach a. Br. Bahnhof A > Steinach a. Br. Bahnhof mit Zug S3 – Brennero, Stazione di Brennero mit Zug ECB 80 – nach Hause
mit Bus 4145 – Nösslach Zolerhof mit Bus 4143 – Steinach a. Br. Bahnhof A > Steinach a. Br. Bahnhof mit Zug S3 – Brennero, Stazione di Brennero mit Zug ECB 80 – nach Hause
mit Bus 4145 – Nösslach Zolerhof mit Bus 4143 – Steinach a. Br. Bahnhof A > Steinach a. Br. Bahnhof mit Zug S3 – Brennero, Stazione di Brennero mit Zug ECB 80 – nach Hause
Die gute Tourenplanung fängt hier schon bei der Wahl der geeigneten Öffi-Verbindung an. Bis Steinach am Brenner geht es von Innsbruck kommend bequem per S-Bahn, die stündlich von Innsbruck abfährt. Der Bus ins Obernbergtal steht bei Ankunft am Bahnhof Steinach schon parat. Übers rechtzeitige Aussteigen brauchen wir uns keine Gedanken machen, unser Ziel ist die Endstation “Gasthaus Waldesruh”.
Aufstieg
Unsere auserkorene Tour führt uns auf den Muttenkopf (2.638 Meter), nördlicher Nachbar des imposanten Aufbaus der drei Tribulaune. Die aktuell vorherrschenden Verhältnisse (schon lange kein Schneefall mehr, Harschdeckel, Schneearmut in niedrigen Lagen) haben uns diese sonnseitige Tour auswählen lassen. Anfangs geht es gemütlich über die Forststraße hinauf, bei guter Schneelage können ein paar Kehren abgekürzt werden.
Links: Über ein kurzes, extra präpariertes Stück gelangt man vom Parkplatz beim Gasthaus Waldesruh zur Forststraße. Rechts: Nach einigen Kehren auf dem mäßig steilen Weg gelangt man zur Kastnerbergalm, die von mehr oder weniger schneebedeckten Wiesenflächen umgeben ist. Fotos: Protect Our Winters Austria
Spätestens bei der Kastnerbergalm (leider unbewirtschaftet) kann die Straße aber “links liegen” gelassen werden und der Aufstieg auf die breiten Hänge verlagert werden. Ein paar Mal quert man nun noch die Forststraße, bald schon ist man aber in schönstem Skitourengebiet unterwegs. Von Schritt zu Schritt werden auch die Ausblicke immer besser: Die Tribulaune sind quasi immer im Bild, auch der Olperer und die Marmolada kommen irgendwann zum Vorschein.
Während des Aufstiegs treffen wir immer wieder auch auf sogenannte “Schaumrollen”, die von den warmen Temperaturen zeugen und Vorboten eines Nassschneeproblems sind, das typischerweise erst im Frühjahr auftritt.
Ein Prachtexemplar einer Schaumrolle. Leider bietet sie oft weniger Genuss als der Klassiker aus der Bäckerei. Foto: Protect Our Winters Austria
Ab und an frischt der Wind ein bisschen auf, richtig ungemütlich wird es windbedingt erst auf den letzten 300 Höhenmetern. Über die abgeblasenen Gipfelhänge nähern wir uns dem Muttenkopf an. Der Kampf mit dem Wind erschwert das Vorankommen ein wenig, doch schon bald können wir das Gipfelkreuz erkennen, was unsere Motivation nochmals anhebt.
Schaut schön aus, und war es auch. Bitterkalt wurde es mit dem Wind beim letzten Anstieg trotzdem. Anders als die Schneekristalle ließen wir uns aber nicht verwehen! Foto: Protect Our Winters Austria
Das Kreuz markiert den Mittelpunkt des Gipfelplateaus, von dem aus wir abermals den Rundumblick in die Nord- und Südtiroler Bergwelt genießen. Vom Gipfel aus sehen wir nun auch ins Gschnitztal, das nördliche Nachbartal, in dem auch großes Öffi-Tourenpotenzial schlummert.
Am breiten Gipfel, so einem richtigen “Kopf”, findet man genug Platz, um gemeinsam mit anderen Skitourengeher:innen den Rundumblick zu genießen. Auch die erste Reihe für Fotos bleibt dabei immer frei. Fotos: Protect Our Winters Austria
Tipp: Ein Stück nach der Kastnerbergalm zweigt rechts der Weg zur etwas niedrigeren Rötenspitze ab. Diese Route bietet ebenfalls schönes Gelände, wenn auch etwas steiler und deshalb, vor allem bei wenig Schnee, felsdurchsetzter.
Abfahrt
Die Abfahrt erfolgt bei dieser Tour großteils entlang der Aufstiegsspur, wobei sich immer wieder Varianten anbieten. So auch ganz oben: Vom Gipfel weg starten wir gen Osten und finden dort einen kompakten Hang vor, auf dem wir kaum – nicht wie sonst auf dieser Tour – mit Felsen rechnen müssen. Wir kommen wieder auf der Scharte an, wo es ein Stück darunter beinahe windstill ist. Hier holen wir noch gemütlich die Gipfelrast nach, bevor wir den Rest der Abfahrt in Angriff nehmen.
Die Sonnenseite der Scharte, auf welcher auch abgefahren wird, bietet sich an diesem Tag hervorragend für eine Pause an. Dabei wacht im Osten das “Hohe Kreuz” über uns. Foto: Protect Our Winters Austria
Bei der Abfahrt sind wir auf der Suche nach möglichst Bruchharsch-freien Schwüngen, und wir finden tatsächlich einige! Bei guten Bedingungen (Neuschnee oder Firn) muss diese Abfahrt noch lohnender sein, schlussfolgern wir. Angesichts der fordernden Bedingungen sind wir ganz froh, als wir wieder die Forststraße erreichen und genießen die flotte Abfahrt über die letzten paar hundert Höhenmeter, bevor wir wieder beim Gasthaus Waldesruh ankommen.
Hier ist eine der spaßigeren Abfahrtspassagen zu sehen. Außerdem lässt sich das skifahrerische Potential des Geländes im Hintergrund gut erkennen. Foto: Protect Our Winters Austria
Heimreise
Apropos Gasthaus, hier wollten wir einkehren und uns so die Wartezeit auf den Bus vertreiben. Leider hatte es an diesem Tag geschlossen. Sonst soll es jedoch einen Besuch wert sein, haben wir uns sagen lassen. Irgendwann fährt auch in Obernberg wieder ein Bus talauswärts. Wir warten also auf den nächsten und steigen dann in Steinach wieder in die S-Bahn Richtung Innsbruck um.
Tourdaten
Die Route in Zahlen: 4:00 Std Skitour 1.200 HM 1.200 HM 11 km GPX Track
Erreichbarkeit: Diese Tour kann mit öffentlichen Verkehrsmitteln z.B. von Bozen erreicht werden.
Protect Our Winters Austria (POW AT) ist eine landesweit tätige Klimaschutz NGO. Gemeinsam mit gleichgesinnten professionellen Athlet:innen und Partnern aus der Wissenschaft und Sportindustrie kann der Druck auf die politischen Akteur:innen erhöht werden, um Wintersport auch zukünftig gewährleisten zu können und klimafreundlicher zu machen. Mehr Infos und aktuelle Kampagnen findest du auf der Website von POW AT.