Eine abenteuerliche Skitour, bei der in die Serles Nordrinne abgeseilt wird. Demzufolge sind alpine Erfahrung und sichere Verhältnisse Voraussetzung.
Wir fahren von Innsbruck mit dem Bus 590 zur Talstation der Serlesbahnen in Mieders im Stubaital. Durch die Auffahrt mit der Gondel verkürzt sich der Aufstieg um 600 Höhenmeter (trotzdem noch über 1000 Höhenmeter).
Zum Kloster Maria Waldrast
Der eigentliche Aufstieg auf die Serles beginnt beim Kloster Maria Waldrast. Von der Bergstation der Serlesbahnen gelangen wir nur gering ansteigend über einen markierten Winterwanderweg (Forststraße) dorthin.
Aufstieg aufs Serlesjöchl
Beim Kloster biegen wir rechts ab (Wegweiser) und steigen nun am Sommerweg zum Serlesjöchl auf. Anfangs gehts durch den Wald, danach wartet, eine lange, anstrengende Querung in Latschengelände, bis man in einem Kar endlich schönes Skigelände vorfindet. Das letzte Stück zum Joch ist etwas steiler (maximal etwa 35°), bei guter Spitzkehrentechnik aber kein Problem.
Zustieg zur Abseilstelle
Am Serlesjoch schnallen wir die Ski auf den Rucksack und gehen zu Fuß weiter. Wir überwinden ein kurzes, klettersteigähnliches Stück (Leiter) und gehen dann am abgeblasenen Rücken weiter bis auf etwa 2.550 Meter. Hier zweigt die (stellenweise steil/ausgesetzte) Spur zur Abseilstelle nach links ab. Da wir am Nachmittag noch auf die Uni müssen, lassen wir den Gipfel der Serles heute aus, die Aussicht ist aber, wenn man die Zeit hat, definitiv die 150 zusätzlichen Höhenmeter wert.
Abseilen
Die Köpflschlinge am ersten Stand findet man relativ leicht, hier seilt man sich über eine Felsstufe auf ein steiles Schneefeld ab. Auf einem Felsen auf der linken Seite ist dann der zweite Abseilstand (Köpflschlinge und darunter etwas versteckt Bohrhaken). Für uns war ein 60-Meter-Seil genau ausreichend (2. Abseiler genau 30 Meter lang). Bei sehr guter Schneelage kann man den zweiten Abseiler möglicherweise auch rechts sehr steil umfahren.
Abseilstellen 1 und 2. Fotos: Vanessa Riegler
Abfahrt
Im steilen Gelände schnallen wir nun wieder die Ski an und können dann eine traumhafte Rinnenabfahrt mit Pulverschnee genießen.
Traumhafte Abfahrtsbedingungen. Fotos: Simon Widy
Unten im Wald angekommen fahren wir in Richtung Fulpmes, bis wir den Berggasthof Sonnenstein erreichen. Zur Talstation der Serlesbahnen kommen wir schlussendlich über einen Waldweg, eine Bachquerung und einige Gegenanstiege müssen dabei noch überwunden werden. Alternativ kann man am Ende der Rinnen-Abfahrt auch wieder auffellen und etwa 100 Höhenmeter zurück auf den Weg zur Bergstation der Serlesbahnen aufsteigen, dann erspart man sich den Kampf durch den Wald im unteren Bereich.
Fazit und Ausrüstung
Ein Alpines Abenteuer in der Nähe von Innsbruck, das bei sicheren Verhältnissen und genügend Erfahrung definitiv lohnenswert ist. Die Rinne wird häufig befahren, deshalb ist der Weg dorthin auch oft gespurt. Ausrüstungstechnisch waren wir mit einem 60-Meter-Seil, dem üblichen Abseilequipment und Pickel/Steigeisen gut bedient.
Tourdaten
gegangen im Jänner 2024