Seblaskreuz

Der gemütliche Grat zum Seblaskreuz, der sich nach dem Zwischengipfel noch weiter schlängelt bis zur Seblasspitze. Kompakter Schnee nach Einfluss von Wind und Sonne. Foto: Thomas Obermair

Eine der einfacheren Touren im Stubaital führt zum Seblaskreuz. Doch “einfach” geht nicht einher mit schlechter Aussicht! Mitten im Tal ist man von vielen hohen Gipfeln umgeben, die Serles an dessen Eingang, der Habicht gegenüber von unserem Tagesziel. Viele weitere, weniger bekannte Gebirgsformen erheben sich im kleinen Oberbergtal, dem Seitental vom Stubaital – zu bestaunen im Aufstieg auf dem breiten Grat und vom kleinen Gipfelfelsen des Seblaskreuzes.

Zwei Buslinien verbinden das Stubaital mit Innsbruck, 590a und 590b. Milders liegt an einer Straße parallel zur Bundesstraße, den Abstecher in den Ortsteil macht nur die Linie 590b, die stündlich fährt. Eine halbe Stunde versetzt fährt die Linie 590a, bei “Neustift i. St. Ortsmitte (Kirche)” muss man in die verkürzte Linie 590b Richtung Stubaier Gletscher umsteigen. Mit Umstieg dauert die Verbindung etwa eine Stunde, ohne spart man sich 10 Minuten.

Aufstieg

Bei der Busfahrt erspähen wir einen kleinen Übungslift in Milders. Abseits der Erinnerungen an eine schneereichere Kindheit in den oberösterreichischen Voralpen, wo man auch noch auf kleinen Einzelliften das Skifahren lernen konnte, kommt die Idee auf, entlang der Piste den Aufstieg zu beginnen. Alternativ könnte man Richtung Oberbergtal nach Norden gehen, von der asphaltierten Straße biegt nach der Siedlung bald eine wiederum asphaltierte Straße links den Berg hinauf ab. In der ersten Kehre dieser Straße beginnt die Rodelbahn der Milderaunalm.

Nachdem wir uns zwischen den Häusern den Weg zur Piste gesucht haben – wir halten einen Respektabstand zu den Gärten, zu unserem Glück ist hier auch noch eine freie Wiese vorhanden – treffen wir am Ende des Liftes ebenfalls auf die Rodelbahn. Sie ist gut in Schuss, wir folgen ihr, ohne uns vor Steinen bei der Abfahrt zu fürchten! Nach der zweiten Kehre kürzen wir einmal entlang des markierten Wanderweges kurz ab, bald danach verlassen wir schon die Rodelbahn und folgen den bekannten gelben Wegweisern Richtung Norden.

Nach nicht allzu langer Zeit verlassen wir schon die Rodelbahn und biegen auf einen schmalen Forstweg ab. Er führt zu einer kleinen Jagdhütte. Foto: Thomas Obermair
Nach nicht allzu langer Zeit verlassen wir schon die Rodelbahn und biegen auf einen schmalen Forstweg ab. Er führt zu einer kleinen Jagdhütte. Foto: Thomas Obermair

Am Ende des Weges gelangen wir zu einer kleineren Jagdhütte. Dahinter führt uns ein Sommerweg weiter bergauf und wir erreichen die Auffangalm auf 1.620m, die auch eine Rodelbahn in Schuss hält und grundsätzlich das ganze Jahr geöffnet hat. Links an der Alm vorbei gehen wir einen breiten Weg weiter, einen flachen Graben hinauf.

Bei der Auffangalm erblicken wir unser heutiges Gipfelziel. Zwar ist der Weg noch länger nicht zu Ende, doch die Erwartungen an den Tourentag werden größer! Foto: Anna Siebenbrunner
Bei der Auffangalm erblicken wir unser heutiges Gipfelziel. Zwar ist der Weg noch länger nicht zu Ende, doch die Erwartungen an den Tourentag werden größer! Foto: Anna Siebenbrunner
Am Ende des kleinen Grabens lichtet sich der Wald und wir erblicken den herrlichen Grat, der uns zum kleinen Gipfelaufbau an dessen südwestlichem Ende führen wird. Auch die Abfahrt wird sich wohl lohnen! Foto: Thomas Obermair
Am Ende des kleinen Grabens lichtet sich der Wald und wir erblicken den herrlichen Grat, der uns zum kleinen Gipfelaufbau an dessen südwestlichem Ende führen wird. Auch die Abfahrt wird sich wohl lohnen! Foto: Thomas Obermair

Der uns zugewandte Rücken bietet sich herrlich an, um auf den Grat aufzusteigen. Zwar sind vereinzelt Spitzkehren schon angebracht, die Neigung ist aber angenehm. So bleibt genug Kraft, um auch zu quatschen und das sich immer weiter öffnende Panorama zu genießen! Der Grat ist breit und lässt sich genüsslich bestreiten – wenn man sich vom Wind nicht die Stimmung vermiesen lässt.

Der gemütliche Grat zum Seblaskreuz, der sich nach dem Zwischengipfel noch weiter schlängelt bis zur Seblasspitze. Kompakter Schnee nach Einfluss von Wind und Sonne. Foto: Thomas Obermair
Der gemütliche Grat zum Seblaskreuz, der sich nach dem Zwischengipfel noch weiter schlängelt bis zur Seblasspitze. Kompakter Schnee nach Einfluss von Wind und Sonne. Foto: Thomas Obermair

Von der Sonne gestärkt nehmen wir an Tempo zu, den Gipfel können wir gar nicht mehr erwarten! Ein klein wenig Wartezeit müssen wir allerdings noch erdulden, die letzten wenigen Höhenmeter sind beengt und schon recht abgefahren beziehungsweise felsig. Wir machen ein Skidepot und lassen ein paar abfahrenden Skitourengeher:innen die Vorfahrt. Am Gipfelfelsen selbst finden wir dann angenehm Platz für eine kurze Gipfeljause und lassen unseren Blick in die Ferne schweifen!

In der Ruhe liegt die Kraft! Nach ein bisschen Plaudern erklommen aber auch wir die letzten Meter zum Gipfelkreuz, ohne Ski, ohne Probleme. Foto: Anna Siebenbrunner
In der Ruhe liegt die Kraft! Nach ein bisschen Plaudern erklommen aber auch wir die letzten Meter zum Gipfelkreuz, ohne Ski, ohne Probleme. Foto: Anna Siebenbrunner
Der Blick aus dem Stubaital hinaus. Die Serles markiert das Ende und den Übergang zum Wipptal. Foto: Thomas Obermair
Der Blick aus dem Stubaital hinaus. Die Serles markiert das Ende und den Übergang zum Wipptal. Foto: Thomas Obermair
Nördlich von uns baden die Südhänge in der Sonne. In vielen von ihnen haben sich in dieser Schönwetterperiode schon Nassschneelawinen gelöst. Foto: Anna Siebenbrunner
Nördlich von uns baden die Südhänge in der Sonne. In vielen von ihnen haben sich in dieser Schönwetterperiode schon Nassschneelawinen gelöst. Foto: Anna Siebenbrunner
Eine davon hatte es wohl auf diese Alm abgesehen, zum Glück hat sie ihr Ziel verfehlt. Oder war das der Erfahrungswert der Erbauer der Alm? Foto: Thomas Obermair
Eine davon hatte es wohl auf diese Alm abgesehen, zum Glück hat sie ihr Ziel verfehlt. Oder war das der Erfahrungswert der Erbauer der Alm? Foto: Thomas Obermair
Im Süden erhebt sich der Habicht. Foto: Anna Siebenbrunner
Im Süden erhebt sich der Habicht. Foto: Anna Siebenbrunner
Im Westen zieht sich der Grat noch ein ziemliches Stück weiter. Foto: Anna Siebenbrunner
Im Westen zieht sich der Grat noch ein ziemliches Stück weiter. Foto: Anna Siebenbrunner

Abfahrt

Zu großen Teilen folgen wir der Aufstiegsspur, vor dem Rücken, der uns zum Grat geführt hat, entscheiden wir uns allerdings für eine Abfahrt in den breiten Hang hinein. Es bieten sich einige Varianten an, auch nördlich durch den Wald. Allerdings sollte man sich auf den vielen Forststraßen später nicht verirren.

Über dem Graben zur Auffangalm nehmen wir auch die Forststraße und folgen ihr ab hier, um später wieder unsere Aufstiegsspur zu erreichen. Bei guten Schneeverhältnissen bieten sich ein paar Waldwegerl an. Als sich am letzten Stück der Rodelbahn die Waldschneise zum Übungslift wieder öffnet, stechen wir rechts hinaus und ziehen noch ein paar schöne Carving-Schwünge in die Piste!

Heimreise

Es gilt das gleiche Spiel wie bei der Hinfahrt, nur dass die Verbindung mit Umstieg durch die Linie 2b Richtung Fulpmes Schlick 2000 bis “Neustift im Stubaital Abzw. Elferbahn” und ab hier durch die Linie 590a gebildet wird.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   6:00 Std Skitour   1.400 HM   1.400 HM   14 km   GPX Track

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