Der erste ergiebige Schneefall Anfang November 2023 verwandelt den Stubaier Gletscher in eine Winterlandschaft und macht nicht nur die Talabfahrt einigermaßen befahrbar, sondern auch den Aufstieg durch die „Wilde Grubn“ gehbar. Die Schaufelspitze als Gipfel komplettiert diese Frühwinter-Skitour.
Verbindungen mit Bahn und Bus von Jenbach
Wir empfehlen von Jenbach diese Verbindungen für die Hin- und Rückfahrten zur Tour:
Wir starten bei der Gamsgarten-Talstation und folgen der Forststraße, welche rechts hinter dem Parkplatz beginnt. Die Bedingungen in den ersten zwei Kehren waren bei uns (8.11.23) etwas grenzwertig (immer wieder Steine), aber dennoch gehbar. Nach dem nächsten Schneefall sollte es kein Problem sein. In der „Grubn“ angekommen fanden wir nicht nur genug Schnee , sondern auch eine perfekt präparierte Aufstiegsspur bis zur Gamsgarten-Bergstation.
Aufstieg durch die „Wilde Grubn“. Fotos: Simon Widy
Da wir relativ spät unterwegs waren, aber uns den Gipfel nicht entgehen lassen wollten, entschieden wir uns, den Aufstieg mit der 6er-Sesselbahn Eisjoch zu verkürzen. Alternativ findet man unterhalb dieser eine gut gespurte Aufstiegsroute etwas neben der Piste (zirka + 500 Höhenmeter).
Aufstieg im Skigebiet. Foto: Simon Widy
Im Joch angekommen folgen wir der Piste zur Bergstation des Gaiskarferner-Schlepplifts und weiter zur Bergkapelle bei der Schaufeljochbahn.
Info: Am Gaiskarferner trainiert zu Saisonbeginn die Ski- und Snowboard-Freestyle Weltelite, man sieht spektakuläre Sprünge und Tricks.
Gipfelaufstieg Schaufelspitze
Bei der Kapelle (Skidepot) startet die gut ausgetretene Fußspur auf den Gipfel der Schaufelspitze. Bei eisigen Bedingungen können Steigeisen hilfreich sein, wir haben allerdings keine benötigt. Zu Saisonbeginn ist der Aufstieg bzw. die Abfahrt mit Ski nicht wirklich empfehlenswert, zu viele Steine schauen aus der Schneedecke hervor.
Zu Fuß auf die Schaufelspitze. Foto: Simon Widy
Die Schneefahne am Gipfelkreuz der Schaufelspitze (3.332 Meter) zeugt von einem Herbst, der von starkem Südwind geprägt wurde. Ein schönes Fotomotiv!
Am Gipfel der Schaufelspitze. Foto: Simon Widy
Wir steigen wieder zur Kapelle ab und queren von hier noch mit Fellen zur Gaiskarferner Bergstation. Jetzt heißt es abfellen und abfahren, bevor die Pisten des Skigebiets schließen und die Pistenraupen ausfahren. Die Verhältnisse auf der Talabfahrt waren ok, immer wieder hatten wir schon Steinkontakt, aber keine tiefen Kratzer oder Kantenschäden.
Tipp: Durch den frühen Sonnenuntergang im Dezember kann man diesen bei später Abfahrt erleben. Aber vor 16 Uhr abfahren, danach starten im oberen Bereich die Präparierungsarbeiten! Ist die Talabfahrt nicht befahrbar, muss man die letzte Gondel um 16:30 bei der Gamsgarten Mittelstation erreichen.
Sonnenuntergang bei der Abfahrt. Fotos: Simon Widy
Fazit
Eine schöne Skitour zu Saisonbeginn, die nach Belieben erweitert oder mit Liftfahrten verkürzt werden kann. Der kurze Fußaufstieg auf die Schaufelspitze wird von traumhafter Aussicht auf die Stubaier Alpen und weit darüber hinaus belohnt.
Tourdaten
Die Route in Zahlen: 4:00 Std Skitour 1.200 HM 1.600 HM 15 km GPX Track
Simon Widy ist begeisterter Bergsportler und wohnt derzeit in Innsbruck. Für die Anreise zum Berg wählt er oft öffentliche Verkehrsmittel, da er gerne Touren geht, deren Ziel vom Ausgangspunkt abweichen.
eine sehr anschauliche, interessante Beschreibung, danke dafür!