Höllkar – durch das kleinste Gebirge Salzburgs

Wolfgangsee. Foto: Rosemarie Molander

Kaum eine Busstunde von der Stadt Salzburg entfernt bietet ein kleine Gebirgsgruppe zwischen Fuschl-, Mond- und Wolfgangsee echtes Salzkammergut-Feeling: Eine Mischung aus Berg und See, Trubel und Einsamkeit, steilen Felswänden und grünen Kuppen, breiten Wegen und geheimen Jägersteigen. Benannt nach dem höchsten Gipfel: Höllkargruppe (Höllkar 1.169 Meter) zu den Salzkammergut-Bergen gehörend.

Man kann tagelang durch das Gebiet schweifen. Im Frühsommer erfreuen zudem wilde Orchideen: Knabenkraut, Händel- und Stendelwurz, Waldvöglein und die braune Nestwurz, die kein Chlorophyll produziert (Bestimmungsbuch mitnehmen).

Einmal, nur einmal entdeckte ich auch blühenden Frauenschuh.

Die Tour von Fuschl zum Eibensee ist vielen bekannt, wie der verstopfte Wanderparkplatz am Start verrät (Tipp: Wochenende meiden). Aber nur Öffi-Fahrer:innen haben dann die Möglichkeit, auf stillen Wegen Richtung St. Lorenz/Mondsee, Scharflinghöhe/Krottensee oder St. Gilgen abzusteigen. Wir wählen wegen der besseren Busanbindung letztere Variante und steigen bei der Haltestelle Fuschl Abzweigung Eibensee (erste Haltestelle nach dem Ort) aus Bus 150, der stündlich um .15 von Busleiste F am Salzburger Hauptbahnhof abfährt.

Von Fuschl zum Eibensee

Hundert Meter die Straße zurück geht es rechts über eine Brücke (P, 670 Meter, Wegweiser „Eibensee“). Eine bequeme Forststraße folgt mit einigen Steigungen dem Bach bergauf, bis nach knapp einer Stunde das kleine Hochtal mit dem Wildmoos Hochmoor erreicht wird. Wenige Kehren weiter zweigen wir rechts zum See (952 Meter) ab, wo eine Schotterbank am Seeufer zur Rast und gegebenenfalls einem erfrischenden Bad einlädt. 

Zurück auf der Forststraße geht es weiter bergauf (Wegweiser „Almkogel“), vorbei am Marienköpfl (1.074 Meter), einer Felsnase, von der man die Gipfel der Umgebung überblicken und direkt auf den See hinuntergucken kann.  Nach circa zwei Stunden Gehzeit erreichen wir einen Sattel (1.100 Meter) mit einem Wegkreuz, wo sich die Wege trennen (links Almkogel, geradeaus St. Gilgen).

Nun kommt auch der Wolfgangsee in den Blick (Titelbild). Wir folgen der Forststraße in weiten Kehren bergab, die Abzweigung zur Kleiner Kapelle ignorieren wir, bis nach zwei Kilometern links ein Pfad abzweigt (Wegweiser). Dieser führt durch eine Mulde mit einem kleinen Hochmoor und danach durch eine Schlucht bis zum Waldrand. Wir sehen schon das erste Haus von Reit, ab wo wir auf der asphaltierten Straße über Pöllach und das „St. Gilgener Villenviertel“ direkt in den Ort absteigen können (ab Reit ein halbe Stunde). 

Plombergstein

Wer fit ist, sollte aber die Schlaufe über den Plombergstein (830 Meter) und die Felsenklüfte machen (zusätzlich eine Stunde Gehzeit). Dieser Weg ist vorerst nicht markiert: Dabei am Waldrand links in eine Forststraße einbiegen, die vorbei an einer Futterstelle in einem Bogen zum Fuß des mächtigen Steins führt. Wir wandern weiter bis zum Klettergarten, überqueren einen Bach und steigen links (Markierung) über Holz- und Wurzelstufen auf, die bald von flachen, breiten Aluminiumstufen abgelöst werden. Oben angekommen, bietet eine kleine Aussichtskanzel einen wunderbaren Blick über das Seenland.

Teufelsschlucht und Kalte Kuchl

Der Abstieg nach Osten ist ebenfalls gut gesichert (Vorsicht bei Nässe!) und leitet in ein Blocklabyrinth, das durch einen gewaltigen Felssturz am Ende der letzten Eiszeit entstanden ist. Senkrechte, glatte Wände markieren die Abbruchstellen, während die aufeinander geschichteten und gespaltenen Trümmer manch spannenden Durchschlupf bieten („Teufelsschlucht“). 

Nach der höhlenartigen „Kalten Kuchl“ entlang eines Baches dem markierten Weg nach St. Gilgen folgen, wo uns die Traditionsbäckerei Obauer, das Café Nannerl oder eines der vielen anderen Lokale für den zuletzt doch noch langen Hatscher in den Ort entlohnen.

Der Busbahnhof liegt neben der Talstation der Zwölferhorn-Seilbahn, die Haltestelle Hollweger beim Kreisverkehr gegenüber Spar, die Haltestelle Mozartblick in Pöllach (gegenüber Billa). 

Rückfahrt ab Busbahnhof die ganze Woche halbstündlich um 0.04 und 0.34 nach bis 18h04, danach 0.25 und 0.55 nach (letzter Bus 21h55).

Ich empfehle eine gute Wanderkarte und ein Pflanzenbestimmungsbuch mitzunehmen.

Rosemarie

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   6:00 Std Wandern   600 HM   600 HM   13 km   GPX Track

Ein Kommentar

  1. Habe mit Interesse deine ansprechend verfasste Tour-Beschreibung gelesen, Rosemarie. Als Stadt-Salzburger bin ich auch gern im Salzkammergut unterwegs. Vielen Dank!

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