Die Rote Wand ist ein beliebtes Wanderziel der Grazer und immer gut besucht. Kein Wunder, die Nähe zu Graz, das unschwierige Terrain und die überschaubaren Höhenmeter sind die perfekten Zutaten für eine gesellige Wanderung mit Freunden oder der Familie. Ich hab die Rote Wand noch nicht oft besucht. Ein kurzer Blick in mein Tourenbuch bestätigte mir meine Erinnerung. Dennoch wollte ich den Wanderklassiker im Grazer Bergland diesmal für mich neu interpretieren – als Bike & Trailrun-Kombi. Und damit es nicht ganz so grausam wird, sollten die meisten Höhenmeter mit dem Mountainbike zurückgelegt werden.
Bike
Ich starte meine Tour beim Bahnhof in Frohnleiten. Von Frohnleiten nach Schrems führt der GU4 Schremser Radweg. Feine Sache, erspart er mir doch – zumindest auf dem Rückweg – den Verkehr auf der stark befahrenen Rechbergstraße. In Schrems biege ich nach links in Richtung Tyrnau ab und zweige nach weiteren 6 Kilometern zur Tyrnauer Alm ab.
Zuerst auf einer Asphaltstraße, dann auf einer Schotterstraße erreiche ich zunächst den Wanderparkplatz „Rote Wand“. Hier parken die meisten Rote-Wand-Geher. Die Straße führt als Mautstraße weiter zur Tyrnauer Alm. Dieser Abschnitt ist auch Teil der Drachentour (benannt nach der der Drachenhöhle bei Mixnitz), die von der Teichalm über die Tyrnauer Alm und die Breitenau den Hochlantsch quasi umrundet.
Nach circa 2 ¼ Stunden erreiche ich die Tyrnauer Alm und parke mein Rad.
Trailrun
Nun geht es „laufend“ weiter. Die ersten Meter sind steil, dann führt mich der Weg durch den Wald sanfter meinem Ziel entgegen. Bald verlasse ich den Wald und komme auf eine freie Fläche, die den Blick auf die Rote Wand freigibt. Schön ist es hier und noch ruhig. Die Almidylle lädt zum Verweilen ein.
Der Aufstieg von der Tyrnauer Alm zur Roten Wand ist relativ kurz. Der Wegweiser gibt dafür großzügig 1 Stunde an. Die knapp 200 Höhenmeter und 2 Kilometer sind auch für Wanderer deutlich schneller zu bewältigen. Aufpassen heißt es für mich – viele Wurzeln und stellenweise rutschiger Fels erfordern konzentriertes Laufen. Am Gipfel der Roten Wand werde ich mit einer fantastischen Aussicht belohnt und gönne mir die obligatorische Gipfeljause (Käsebrot – what else). Doch auch hier ist Vorsicht geboten – die Wand bricht beim Gipfelkreuz bald steil ab.
Zeit für den Abstieg, der bis zur Tyrnauer Alm mit zahlreichen Stopps verbunden ist – ordentlich Gegenverkehr – aber das war zu bei dieser beliebten Tour zu erwarten.
Rückfahrt mit dem Rad
Auf dem Schremser Radweg GU4 geht es zurück nach Frohnleiten, wo mich das Mittagsläuten empfängt.
Fazit
Sehr schöne Halbtagestour von Graz aus. Wie geschaffen für einen atlantischen Sommertag. Für Wanderer gibt es vom Bahnhof Frohnleiten den Regiobus 216, der in Tyrnau Ort hält. Dort beginnt eine Aufstiegsvariante zur Roten Wand.