3-Tägige Skidurchquerung vom Pitztal ins Kaunertal über die Ölgrubenscharte

Sonnig am Gepatschferner. Foto: Mountain Tribe

Eine der atemberaubendsten Touren in Tirol. Anspruchsvolle 3 Tage, gekrönt mit einer phänomenalen Abfahrt. Der Weg dahin führt über die Ölgrubenscharte und den Gepatschferner mit Übernachtung im Taschachhaus wie auch der Rauhekopfhütte. Die Schlüsselstelle ist die Abfahrt zum Auslauf des Gepatschferners wie auch dessen Überquerung. Erfahrung im hochalpinen Gelände ist notwendig, um hier richtig zu handeln.    

Die Haltestelle Imst-Pitztal Bahnhof ist direkt an die ÖBB Railjet Strecke angebunden und dient als Umstiegsstelle per Bus ins Pitztal. Die Haltestelle am Ende des Tales “Gletscherbahn Talstation” ist der Ausgangsort der Tour. Busse verkehren regelmäßig, Fahrtzeit etwa eine Stunde. Die Abreise erfolgt von der Haltestelle Fernergries im Kaunertal mit Umstieg in Prutz direkt zum Bahnhof Landeck-Zams, wo Regional- und Fernverkehr der ÖBB angeschlossen sind. Zu beachten ist, dass lediglich zwei Busse pro Tag verkehren, die in Fernergries talauswärts halten.

Aufstieg

Dieses mehrtägige Hochgebirgsabenteuer startet am Ende der Rifflseeabfahrt vom Skigebiet “Pitztaler Gletscher”. Nach etwa 150m Aufstieg überquert man den Taschachbach und hält sich links Richtung Taschachalm und kommt somit ins Taschachtal. Direkt bei der Taschachalm verlässt man die Skipiste und hält sich abermals links über eine weitere Brücke. Von hier aus folgt man stetig dem Weg auf der linken Bachseite ca. 5km bis hin zur Materialseilbahn des Taschachhauses, welche als richtungsgebende Orientierung für den letzten Anstieg des ersten Tages dient. In der Nähe der Bahn hält man sich entlang der Moräne, die der Gletscher einst geformt hat ehe man diese kurz vor dem Taschachhaus in Richtung rechts verlässt und wenig später ankommt.

Die lange Tour bedarf einiges an Gepäck. Auch die flacheren Stücke vor und nach dem Taschachhaus sind kein Zuckerschlecken. Foto: Mountain Tribe
Die lange Tour bedarf einiges an Gepäck. Auch die flacheren Stücke vor und nach dem Taschachhaus sind kein Zuckerschlecken. Foto: Mountain Tribe
Das Taschachhaus, dessen geräumiger Winterraum nach Ankunft bald nach Schweißfüßen riecht! Foto: Mounatin Tribe
Das Taschachhaus, dessen geräumiger Winterraum nach Ankunft bald nach Schweißfüßen riecht! Foto: Mounatin Tribe

Am folgenden Tag erfolgt nach einer kurzen Abfahrt das Auffellen Richtung Ölgrubenscharte. Bis vor dem letzten sehr steilen Hang zur Scharte hält man sich leicht rechts vom Talboden, um das Gelände optimal ausnutzen zu können. Beim kurzen, aber steilen Anstieg zur Scharte müssen meist die Ski geschultert oder am Rucksack befestigt werden. Steigeisen sind von Vorteil.

Im steilen Anstieg zur Ölgrubenscharte ist Trittsicherheit und Ausdauer gefordert. Foto: Mountain Tribe

Bei der darauffolgenden Abfahrt auf der anderen Seite der Scharte gilt es, sich stehts rechts des Wannetferners zu halten, ehe das immer weiter abfallende und schlecht einsehbare Gelände aprupt steiler wird, bis man an die Gletscherzunge des Gepatsch Ferners gelangt. Von hier aus ist die Rauhekopfhütte auf der gegenüberliegenden Talseite bereits sichtbar. In schneearmen Wintern oder zu spät in der Saison kann diese steile Stelle aufgrund Schneemangels zum Problem werden und im allerschlimmsten Fall muss man 150hm im losen Geröllfeld absteigen, was äußerst unangenehm ist. Sich an dieser Stelle rechts zu halten, erhöht definitiv die Chancen einer angenehmen Abfahrt. Das ist die Schlüsselstelle der Tour.

Blick auf den Gepatschferner vor der letzten Abfahrt. Foto: Mounatin Tribe
Blick auf den Gepatschferner vor der letzten Abfahrt. Foto: Mounatin Tribe
Beim Betreten des Gepatschferners ist äußerste Vorsicht geboten! Vor der steilen und zerklüfteten Eiskuppe im Hintergund zweigt die Route rechts in die Scharte hinauf zur Rauhekopfhütte ab. Foto: Mountain Tribe
Beim Betreten des Gepatschferners ist äußerste Vorsicht geboten! Vor der steilen und zerklüfteten Eiskuppe im Hintergund zweigt die Route rechts in die Scharte hinauf zur Rauhekopfhütte ab. Foto: Mountain Tribe

Ist diese passiert, betritt man den spaltenreichen Auslauf des Gepatschferners, den man mittig in Seilschaft hochgeht, um ihn auf 2850m schlussendlich ganz zu überqueren. Vorsicht auf Randspalten, hier bedarf es Achtsamkeit! Nach dem Verlassen des Gletschers ist der 150hm Aufstieg zur Rauhekopfhütte mit Ausnahme einer kurzen Steilstufe angenehm zu gehen.

Am dritten Tag der Tour verlässt man die Rauhekopfhütte Richtung “Großer Rauher” und kommt so auf den wunderschönen Gepatschferner. Den Sommerweg entlang Richtung Weißseespitze, vorbei am “Großen Rauhen” bis auf 2960m Seehöhe, ehe man die Abfahrt zur rechten Seite wagt.

Mit Seil und am dritten Tag auch mit Sonne geht es über den weitläufigen oberen Teil des Gepatschferners. Foto: Mountain Tribe
Mit Seil und am dritten Tag auch mit Sonne geht es über den weitläufigen oberen Teil des Gepatschferners. Foto: Mountain Tribe

Zum Schluss der Tour wartet bei guten Bedingungen ein Abfahrtsgenuss. Foto: Mountain Tribe

Abfahrt

Das Gelände formt einen breiten Kessel, an dem man der rechten Seite entlang abfährt. Vorsicht auf Gletscher-Abrisse! Von hier aus ist die Kaunertaler Gletscherstraße bereits sichtbar. Man folgt dem flach auslaufenden Tal bis hin zur Straße, an der die Bushaltestelle “Fernergries” situiert ist. Hier endet diese wunderschöne und anspruchsvolle Skihochtour. 

Pro Tipp: Bei mehrmaligem An- und Abfellen an einem Tag, die Felle bei der Zwischenabfahrt in Brustnähe in der Jacke möglichst frei von Schnee verwahren damit sie klebrig bleiben.

Mountain Tribe
  • Auf- und Abstieg: 700+1100+250hm (Tag 1+2+3)
  • Distanz:  7+8+7km (Tag 1+2+3)
  • Gehzeit:  3h+7h+4h (Tag 1+2+3)

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   3 Tage Hochtour   2.000 HM   1.800 HM   22 km   GPX Track

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert