Auf wenig begangenen Wegen von Krampen nach Neuberg an der Mürz

Abstieg vom Hocheck. Foto: Veronika Schöll

Besuch im Naturpark Mürzer Oberland: eine schöne einfache Überschreitung von Krampen über das Hocheck nach Neuberg an der Mürz. Wir haben niemanden am Weg getroffen 🙂

Es gibt seit Mai die Möglichkeit das Obere Mürztal auch an Wochenenden mit den Öffis zu erreichen. Der Fahrplan des Busses 189, der zwischen Mürzzuschlag und Mariazell verkehrt, wurde erweitert und verdichtet und erschließt für uns Öffi-fahrenden Bergbegeisterten etliche Traumziele.

Peter und ich wählen heute ein etwas kleineres Ziel, da unsere Wanderzeit begrenzt ist. In Mürzzuschlag steigen wir direkt am Bahnhof in den Bus Richtung Mariazell um. Wir fahren bis Krampen.

Bus Abfahrt am Bahnhof Mürzzuschlag und Ankunft in Krampen Ort. Fotos: Veronika Schöll

Dort steigen wir aus und überqueren die Hauptstraße, ein Schilderbaum erwartet uns bereits und gibt Auskunft, wo wir überall hinwandern könnten. Auf einer Schotterstraße wandern wir durch den Zenzengraben Richtung Veitsch und lassen bald die letzten Häuser hinter uns.

Wanderstart. Fotos: Veronika Schöll

Von Krampen aufs Hocheck

Ein Weilchen gehen wir noch auf der Forststraße, bis diese eine scharfe Rechtskurve macht. Hier bleiben wir der Richtung – aber nicht der Straße – treu und gehen auf dem rot markierten Wanderweg weiter. Durch einen schönen Mischwald geht es zunächst sanft bergauf durch den fast romantisch anmutenden Zenzengraben.

Nach einer gefassten Quelle, die munter im üppigen Grün sprudelt, biegen wir links ab: Ab hier gehts dann zur Sache: Der Weg wird schon recht steil.

Letzte Quelle vor dem Gipfel. Fotos: Veronika Schöll

Wir folgen dem Weg und steigen höher, die Veitsch vor uns, die Schneealpe im Rücken, wird die Aussicht immer schöner. Wir erreichen die runde, grüne Kuppe des Veitschbachtörls.

Am Veitschbachtörl. Fotos: Veronika Schöll

Von hier könnten wir schon nach Neuberg an der Mürz absteigen, wir sind aber neugierig, was das Hocheck so zu bieten hat, und wenn wir es gewusst hätten, wären wir bis zur Hocheck-Alm gewandert, diese ist nämlich sporadisch bewirtschaftet. Vom Wanderweg zum Hocheck zweigt ein von Heidelbeerbüschen überwachsener, kaum zu erahnender Ziehweg ab und führt bis zur Gipfelwiese. Wenn man den nicht findet, auch nicht schlimm, als Alternative gibt es ja immer noch die Alm.

Jausenpause am Hocheck. Fotos: Veronika Schöll

Wir genießen unsere Jause, Äpfel, Mannerschnitten und Nüsse wechseln den Besitzer, Füße werden belüftet und die warmen Sonnenstrahlen genossen. Dann kehren wir zurück zum Veitschbachtörl und steigen nach Neuberg ab. Nicht ohne nochmals einen Blick auf die Schneealpe zu werfen.

Schöne, sommerliche Aussicht vom Abstieg. Fotos: Peter Backé

Nach Neuberg an der Mürz

Rasant geht es bergab. Zuerst durch die Heidelbeeren und dann durch einen Wald, der öfters die Farbe wechselt, grün, braun, dann wieder grün. Nur Peters T-Shirt bleibt rot. Bald können wir die ersten Blicke auf das Münster in Neuberg erhaschen und erreichen die Sieberwarte. Es lohnt sich, auf die kleine Plattform hinauf zu steigen, erstens, weil man dort erfährt, wer Herr Sieber war, und zweitens, weil von hier der Blick auf Neuberg ausnehmend hübsch ist.

Sieberwarte und Aussicht von der Warte. Fotos: Veronika Schöll

Jetzt beginnt sich der Hunger zu melden. Wie gut, dass wir Andreas Steininger, Geschäftsführer vom Naturpark Oberland im Gasthof Schäffer treffen. Im gemütlichen Gastgarten speisen wir hervorragend und unterhalten uns aufs angenehmste, aber das ist eine andere Geschichte :-).

In Neuberg sollte man ruhig noch etwas mehr Zeit vertrödeln, wir besuchen den Kalvarienbergweg, das wundervolle Münster und den hiesigen Spar. Dann suchen wir die Busstation, die etwas weiter nordwestlich vom Gasthaus liegt.

Ich bin ganz beseelt von den vielen Möglichkeiten, die die Erweiterung dieser Busverbindung bietet. Sogar aus Wien ist die Anreise keine Hexerei.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   5:00 Std Wandern   700 HM   700 HM   12 km   GPX Track

2 Kommentare

  1. Tolle Schilderung einer einsamen und speziell für warme Sommertage bestens geeigneten Wanderung. Ganz Fleißige könnten von der Hocheckalm über das Nikolokreuz noch bis zur im Sommer immer bewirtschafteten Malleistenalm weiterwandern und dann über den Hirschbach (allerdings nicht beschildert) wieder in Richtung Mürztal spazieren.

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