Hauptsache wieder mal raus! Stöff und ich möchten eine kleine Tour machen. Nachdem wir eine Wichtelrunde gestartet haben und ich mit einem postalischen Versand schon etwas spät dran bin, soll das Wichtelgeschenk nun im Zuge einer Winterwanderung durch die Wälder Kefermarkts zugestellt werden. Mit der Hoffnung auf ein bisschen Sonne und viel Natur sollten wir nicht enttäuscht werden.
Die Anreise beginnt turbulent. Was auch meiner Überpünktlichkeit (heißt: „Immer auf die letzte Sekunde…“) geschuldet ist. ÖBB-Schaffner winkt schon, ich laufe, springe in den Wagon, Tür schließt, Zug fährt ab! Man kennt sowas aus so manchen Filmen. Ich muss jedoch traurigerweise konstatieren, dass ich alleine im EuroCity Richtung Prag unterwegs bin. Wider meiner Vermutung ist mein Reisekumpane noch nicht an Board – Stöff wird alleine nachreisen müssen. 🙁
Am Ziel angekommen, begrüßt mich viel Nebel und sogleich Puchi mit 2 x vierbeiniger Begleitung. Wir nutzen die Zeit zum Iso-Update und warten, bis wir die Wandertruppe komplett ist. Die Zeit vergeht schnell und wir sind im Triumvirat vereint.
Die geplante Tour führt uns anfangs durch den Ortsteil „Lehen“, ehe wir zu einem sogenannten Radiästhesie-Lehrpfad kommen. Laut Auskunft des Lokalmatadors handelt es sich um einen Themenweg. Es geht um die Fähigkeit mittels Pendel oder Rute Wasseradern (oder andere Orte der Kraft) zu entdecken. Unsere Rute – der Routenplaner – schlägt aber nach rechts aus. So lassen wir den Lehrpfad links liegen und gehen bergauf weiter in den Wald. Beziehungsweise dorthin, wo kürzlich noch ein Wald war.
Mehr und mehr bekommen wir das Gefühl, es könnte sich heute noch die Sonne zeigen… Tatsächlich wird es immer heller, als wir den zweiten von 3 Bauernhöfen – dazwischen diverse Marterl und Jägerstände – passieren. Yeh!
Beim Abstieg zur Altmühle marschieren wir durch einen wunderschönen Wald. Hinter so manchem Baum könnte sich ein Wichtel verstecken. Die Stimmung mit Nebel und mattem Licht wirkt sehr verwunschen.
Dann eine Pause mit Outdoor-Bierverkostung. Beim Etappen-Ziel unserer Wanderung (Ehrlicherweise ist es mehr ein ausgedehnter Spaziergang) wird das Wichtelgeschenk abgegeben und spezielles Bier von der Schlossbrauerei Weinberg probiert.
Nach Pause und Verzehr von Gerstensaft und Keksen ist’s schon im Finsterwerden. Mit Stirnlampen ausgerüstet, machen wir uns – über Forst- und Waldwege – auf den Weg zurück nach Kefermarkt und legen, wie geplant, einen kurzen Stopp in der Brauerei ein, ehe wir über das Schloss Weinberg den Weg durch den Ort zurück zum Bahnhof ansteuern.
Eine Besichtigung des (weltberühmten!) Flügelaltars von Kefermarkt soll sich angeblich lohnen. Uns reicht – zumindest heute – die irdische Glückseligkeit und resümieren frohlockend: Wir sollten sowas bald wieder machen!