Drei Tage Bike&Hike auf Lamsenspitze und Mondscheinspitze

Blick auf die Lamsenspitze. Foto: S. Pilloni

Abwechslungsreiche Genusstour quer durchs Karwendel! Radtechnisch einfache Tour, während der Steig zur Mondscheinspitze und der zur Lamsenspitze Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordern.

Anreise vom Inntal über Jenbach (Zuganbindung), dort mit dem Postbus 4080 zur Haltestelle „Maurach Mittelschule“ und umsteigen in den Bus 8332 nach Pertisau. Aus Bayern fährt man mit der BRB nach Tegernsee und weiter mit dem Bus 9550 nach Pertisau. Alle Fahrpläne und aktuellen Informationen: www.karwendel.org/anreise

Steckbrief

Tag 1Tag 2Tag 3
Route Achensee – Plumsjochhütte – Mondscheinspitze – PlumsjochhütteRoute Plumsjochhütte – Ahornboden – Lamsenspitze – LamsenjochhütteRoute Lamsenjochhütte – Eng – Vorderriß – Lenggries
Grad Rot (mittel)Grad Rot (mittel)Grad Rot (mittel)
Dauer 5:15 hDauer 7:15 hDauer 4:45 h
Distanz 8,7 kmDistanz 17,6 kmDistanz 55 km
Höhenmeter + 1180 / – 480Höhenmeter + 1060 / – 710Höhenmeter 0 / – 1410
Start: Bushaltestelle Pertisau KarwendeltälerEnde: Bahnhof Lenggries

Einkehren & Übernachten

1. Tag Plumsjochhütte (1.633 Meter), geöffnet von Anfang Mai bis Ende Oktober, +43 5243 43111

2. Tag Lamsenjochhütte (1.953 Meter), geöffnet von Mitte Juni bis Mitte Oktober, +43 5244 62063,  info@lamsenjochhuette.at

Tag 1

Von der Bushaltestelle Karwendeltäler in Pertisau aus schwingen wir uns aufs Rad ins Gerntal. Entlang der Mautstraße fahren wir bis zur Gernalm (1.169 Meter), um dann in schweißtreibenden Serpentinen inmitten der einsamen Berglandschaft auf den Plumssattel (1.669 Meter) – das Mountainbike immer schiebend – aufzusteigen. Nach einer kurzen Abfahrt vom Plumssattel erreichen wir die Plumsjochhütte (1.630 Meter), wo wir heute nächtigen werden. Nach einer Erfrischung und mit leichtem Gepäck geht es zu Fuß zurück zum Plumssattel und von dort linkerhand direkt zum Plumsjoch (1.920 Meter). Der Weiterweg ist nur Geübten zu empfehlen, da der Fels sehr brüchig und das Gelände abschüssig ist. Am Gipfel der Mondscheinspitze (2.106 Meter) bietet sich dann eine atemberaubende Aussicht auf die höchsten Karwendelberge sowie die steilen Grasberge des Bächentales. Das Fernglas sollte unbedingt dabei sein, denn das Gebiet rund um die Mondscheinspitze ist bekannt für seinen Reichtum an Steinböcken. Konzentriert geht es schließlich auf der Aufstiegsroute wieder zurück zur Plumsjochhütte, die uns mit einem guten Essen erwartet.

Mondscheinspitze. Foto: Naturpark Karwendel
Mondscheinspitze. Foto: Naturpark Karwendel

Variante

Wer nach der heutigen Etappe noch Lust auf einen großartigen Abschluss hat, trittsicher und schwindelfrei ist, kann mit leichtem Rucksack in etwa zwei Stunden die versicherte Lamsenspitze (2.508 Meter) besteigen und den grandiosen Blick von den Karwendelbergen bis zu den Gletscherbergen im Süden schweifen lassen. Ansonsten lohnt auch ein anspruchsvoller, aber kurzer Abstecher zu Schafjöchl (2.157 Meter, circa 30 min).

Blick auf die Lamsenspitze. Foto: S. Pilloni
Blick auf die Lamsenspitze. Foto: S. Pilloni

Tag 2

An Dramaturgie ist die heutige Tour kaum zu überbieten. Zunächst geht es auf der Forststraße bergab ins Rißtal. Kurve um Kurve tritt die mächtige Falkengruppe mehr hervor, während sich zu unserer Linken der Blick ins Engtal und zum Großen Ahornboden öffnet (Buchtipp: Großer Ahornboden – Eine Landschaft erzählt ihre Geschichte). Mit seinen 2000 Ahornbäumen ist der Talboden einzigartig im ganzen Alpenraum. Zwischen ihnen weiden die Kühe der größten Gemeinschaftsalm im Karwendel. Unser Forstweg trifft auf die Mautstraße aus Hinterriß, der wir taleinwärts folgen. Während wir im Schatten der Ahornbäume zu den steilaufragenden Wänden des Talschlusses fahren, können wir den Eindruck des Tals ganz in uns aufnehmen. Vorbei am Alpengasthof DIE ENG und dem Parkplatz passieren wir den Themenweg, der mit vielen Informationen nicht nur über den Großen Ahornboden, sondern auch über den Naturpark und die Landwirtschaft aufwartet. Am anderen Ende des Almdorfes (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit) biegt ein Forstweg links ab, überquert den Talboden und steigt in einer Linkskurve an. Vorbei am Binsalm-Niederleger (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit) und Binsalm-Hochleger (1.645 Meter), erreichen wir das Westliche Lamsenjoch und kurz darauf die Lamsenjochhütte (1.953 Meter).

Lamsenjochhütte. Foto: O. Leiner
Lamsenjochhütte. Foto: O. Leiner

Tag 3

Nach den zwei Mountainbiketouren und den Besteigungen der Mondschein- und Lamsenspitze steht eine genussvolle und lange Bergabfahrt bevor. Zunächst folgen wir dem Weg zurück ins Engtal bzw. zum Großen Ahornboden. Dort aber rollen wir die Mautstraße talauswärts bis Hinterriß und genießen dabei den Blick auf den glasklaren Rißbach, einen der letzten Wildflüsse Tirols. Ein kurzer Stopp an seinen Schotterbänken außerhalb der Brutzeit (15.3. – 10.8.) des seltenen Flussuferläufers, in der das Betreten verboten ist, lässt uns häufig auch seltene Pflanzen aus den Alpinregionen – so genannte „Alpenschwemmlinge“ – finden. Nach dem kleinen Ort Hinterriß haben wir die Wahl: Entweder folgen wir vor der Brücke links dem Forstweg nach Mittenwald, wo wir Anschluss an die Bahn nach Innsbruck oder München haben, oder wir bleiben auf der Teerstraße bis Vorderriß. Hier folgen wir rechts der Straße bis nach Fall, überqueren den zum Baden einladenden Sylvensteinstausee und zweigen auf der anderen Seite auf den Fahrradweg nach Lenggries ab. Dort besteht Anschluss zur BRB (Bayerische Regionalbahn) Richtung München. Wer die Tour lieber früher abbricht, kann auf der gesamten Strecke bis Lenggries immer in den Bergbus Eng der RVO-Linie 9569 einsteigen (vorher unter der Nummer +49 8022 187500 Bescheid geben, dass man ein Fahrrad mitnehmen möchte).

Dieser Tourentipp stammt aus der Wöffi-Broschüre Karwendel.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   3 Tage Bike & Hike   3.000 HM   3.250 HM   90 km   GPX Track

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