Der Gamsängersteig (B/C), ein erlebnisreicher Klettersteig, führt auf den höchsten Berg des Kaisergebirges. Von Ellmau gelangt man mit dem Wanderbus zur Wochenbrunner Alm, wo man am Klammlweg an der Gaudeamushütte vorbei zur Gruttenhütte aufsteigt. Klettersteig-Liebhaber:innen können hier den Klamml-Klettersteig (D) als spannende Alternative wählen. Weiter geht es zuerst über Blockschutt, dann am Gamsängersteig auf den Gipfel. Absteigen kann man zur Wochenbrunner Alm, konditionsstarke Bergsteiger:innen können den Ellmauer Halt auch nach Kufstein überschreiten. Eine Kaisertour im Wilden Kaiser.
Anreise
Mit dem Bus 4060 in Richtung Söll fahren wir von St. Johann/Tirol nach Ellmau Dorf/Bauhof. In Ellmau steigen wir in den Wanderbus auf die Wochenbrunner Alm um, welcher uns einige Kilometer und Höhenmeter abnimmt.
Aufstieg zur Gruttenhütte
Bei der Wochenbrunner Alm folgen wir der Beschilderung zur Gaudeamushütte, dort gehen wir über den Klammlweg weiter zur Gruttenhütte. Als Variante kann der Klamml Klettersteig (D) mitgenommen werden.
Klamml Klettersteig (D)
Der Klamml Klettersteig führt als anspruchsvolle Alternative über den Klammlweg. Eine Seilbrücke über dem Weg verbindet den unteren mit dem oberen Teil des Klettersteigs.
Links: Im ersten Teil des Klettersteigs (bis C). Rechts: Die Seilbrücke über den Klammlweg. Fotos: Simon Widy
Wer am Anfang (Schwierigkeit C) schon Probleme hat, sollte die Fluchtmöglichkeit vor der Seilbrücke unbedingt nutzen. In der zweiten Wand folgt die Schlüsselstelle (D), ein steiles, oft nasses Stück, dem eine nicht wirklich einfachere Wandquerung folgt.
Das Topo mit der genauen Beschreibung gibt es auf bergsteigen.com. Nach dem Ausstieg geht man den Klammlweg weiter, bis man die Gruttenhütte erreicht.
Zustieg und Klettersteig Gamsängersteig (B/C)
Bei der Gruttenhütte halten wir uns rechts in Richtung Ellmauer Halt/Gamsängersteig. Der Weg bringt uns in ein großes Schuttfeld, welches wir durchqueren. Vor uns erkennen wir bereits den Ellmauer Halt, unseren Zielgipfel!
Orographisch auf der linken Bergseite beginnt der Klettersteig. Hier legen wir Klettersteigset und Helm an. Nach einer kurzen Einstiegsplatte führt der Steig auf einem Band im Schrofengelände quer durch die imposante Felswand. Dieser Teil ist nicht durchgehend versichert, Konzentration und Trittsicherheit sind gefragt. Im weiteren Verlauf erreichen wir die Jägerwand-Treppe, vermutlich das bekannteste Stück des Steiges: Einige Trittbügel in Stufenform entlang der Wand bringen uns näher zum Gipfel.
Nach dieser Stiege geht es teils mit und teils ohne Seil in A/B, I- Gelände weiter bis zu einer Steigteilung. Der linke Weg führt über eine steile Leiter, der rechte über eine etwas ausgesetztere Rampe (beide B/C). Danach weiter in I- und A an der Babenstuberhütte (Biwak) vorbei zum Gipfel.
Das Topo mit genauer Steigbeschreibung gibt es auf bergsteigen.com.
Abstieg
Der Abstieg bis zur Gruttenhütte erfolgt auf dem Aufstiegsweg. Von der Gruttenhütte können wir direkt zur Wochenbrunner Alm absteigen und ersparen uns somit den Umweg über die Gaudeamushütte.
Abstiegsvariante: Überschreitung nach Kufstein
Alternativ kann das Kaisergebirge im Abstieg auch nach Kufstein überschritten werden. Entweder man wählt direkt am Gipfel den Kaiserschützensteig oder man steigt den Gamsängersteig bis zur Jägerwandtreppe ab und zweigt davor in die Rote Rinnscharte ab. Zum Anton-Karg-Haus geht es anfangs im Blockschutt, dann auf einem Steig einigermaßen steil bergab, von der Hütte führt eine Forststraße die restlichen 10 Kilometer aus dem Tal hinaus nach Kufstein.
Diese Variante ist aufgrund der langen Forststraßen-Etappe am Ende der bis dahin schon fordernden Tour allerdings nicht jedermanns Sache.